Curitiba
29. Oktober 2011Curitiba, welches unser nächster Stopp war, gilt als eine der sichersten und saubersten Städte Brasiliens. Bekannt ist die Stadt für ihr ausgeklügeltes Bussystem und ihre gute Müll- und Umweltpolitik. Hier können z.B. hilfsbedürftige Menschen ihren Müll gegen Lebensmittel eintauschen. Heute wird Curitiba als eines der weltweit besten Beispiele für gelungene städtische Planung betrachtet. Im Juni 1996 wurde Curitiba auf dem Kongress der Stadtplaner in Istanbul als die „innovativste Stadt der Welt“ geehrt.
Allerdings ist die Auswahl günstiger Hostels in dieser untouristischen Stadt ehr gering. Doch es gibt ein HI-Hostel, relativ zentral gelegen in dem wir abgestiegen sind. Einziger Hacken, wir mussten in getrennten Zimmern übernachten, da es hier keine gemischten Dorms gibt. In Jogas Zimmer hat Christoph, ein sehr netter Deutscher geschlafen, mit dem wir dann auch die nächsten Tage zusammen verbracht haben. Christoph hat in Stuttgart studiert, an der auch Profs von der Reutlinger Hochschule unterrichten, so dass wir witziger Weise von den gleichen Dozenten Vorlesungen gehört haben.
Um die Stadt und ihre Sehenswürdigkeiten zu erkunden, haben wir uns in einer dieser Hop-on/Hop-off Open-Air – Touribusse gesetzt. Erster Stopp war beim botanischen Garten (Jardim Botânico) mit dem mini-kleinen Bruder des Londoner Crystal Palace. Danach ging es zum Museu Oscar Niemeyer, ein Museum mit zeitgenössischer Kunst, sowie einem eigenen Bereich über den bekannten brasilianischen Architekt. Dann zum eher unspektakulären Parque Tanguá und zum Abschluss zum Torre Panorâmica Brasil Telecom, der Fernsehturm von dem aus man einen 360° Panoramablick über die 1.7 Mio. Stadt hat. Gegen Abend hatte der Bus dann wohl keine Lust mehr regelmässig zu fahren, so dass wir ziemlich lange warten mussten, bis uns der Letzte eingesammelt hat.
An Doris‘ Geburtstag haben wir zusammen mit Christoph eine traumhaft schöne Zugfahrt durch den brasilianischen Regenwald mit dem Serra Verde Express gemacht. Die Strecke verläuft recht abenteuerlich 4 Stunden lang durch die Berge über 30 Brücken und 14 Tunnels. Von Morretes aus zurück nach Curitiba sind wir dann mit dem Bus gefahren. Abends waren wir dann noch zur Feier des Tages sehr lecker Sushi essen. Da Doris keinen Geburtstagskuchen bekommen hatte, war ein „Fischkuchen-Schiffchen“ (siehe Bild) die Entschädigung dafür.
Da unser Bus am nächsten Tag erst um 22:00 Uhr nach Iguazu abfuhr, sind wir sonntags noch durch die Altstadt gebummelt, am Schwarzwaldhaus vorbei (hier gibt’s deutsches Bier, Hackepeter und Eisbein mit Sauerkraut) und ins Shopping Center.
Brasilien ist auf alle Fälle ein total tolles Land. Die Leute sind unheimlich freundlich, die Landschaft ist fantastisch und wir fühlen uns hier sehr sicher, liegt allerdings auch daran, dass hier im Süden die Standards fast europäisch sind.
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