Galle & Umgebung
6. September 2013Sri Lanka, unser letztes Reiseziel!!!
Nach der Ankunft am Flughafen von Colombo, und den üblichen Lügengeschichten “geschäftstüchtiger“ Taxifahrer, dass keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, sind wir mit dem lokalen Bus bis nach Galle gefahren. Dort wurden wir freudig von Mike und seiner Freundin Kendy in Empfang genommen. Mike hatten wir vor 3 Jahren auf den Malediven kennengelernt. Sein Papa ist Italiener, seine Mama Deutsche und die beiden betreiben eine Eisdiele im Saarland. Er führt nun die Familientradition fort, indem er vor 6 Monaten in Galle Fort eine Gelateria eröffnet hat, mit allem Original-Equipment und Zutaten aus Italien. Nach unserer Begrüssung war es erst einmal Zeit uns den Sonnenuntergang von der Fort-Mauer aus anzusehen, der wahrlich traumhaft war und jeden Abend sowohl Einheimische als auch Touristen zum spektakulären Naturschauspiel lockt. Nach dieser Wohltat für die Augen, gab es nun auch eine Wohltat für den Gaumen – und zwar Mikes selbstgemachtes Gelato. Ein Traum, echtes italienisches Eis, täglich frisch zubereitet. Mit dem süssen Vergnügen auf der Zunge, konnte man glatt meinen, wir wären irgendwo in der Toskana gelandet, vor allem da die Gassen im alten portugiesisch-niederländischen Fort ein total südländisches Flair verströmen. LECKER LECKER LECKER!
Die nächsten paar Tage haben wir damit verbracht Mikes Zuhause zu geniessen, da wir ein eigenes Zimmer mit Bad hatten, lecker Seafood in uns reinzuschaufeln, uns von Mikes Freunden mit Reisetipps versorgen zu lassen und täglich Qualitätskontrolleure der neusten Eiskreationen zu spielen, wie Passionfruit, Vanille, Schokolade, Stracciatella, Amarena,
Corcantino, Pistazie, Haselnuss, Zitrone, Kokosnuss und das neuste verdammt gelungene Experiment – Zimteis mit Sri Lankas berühmten Zimtstangen.
Da Mike auch schon lange kein deutsches Essen mehr hatte, Kendy aus Singapur noch nie in den Genuss deutscher Hausmannskost kam und wir happy über eine Küche waren, gab es von uns selbstgemachte Eierspätzle mit Soss, marinierte Hühnerbrüstchen und ein Erbsen-Karotten-Bohnen-Buttergemüse sowie Kräuter-Pilze. Die Idee entstand eigentlich, als wir Mikes Spaghetti-Eis-Presse entdeckten, durch die sich dann auch wunderbar der Spätzlesteig durchpressen lies. Arnande, Mikes Hauswart kam in regelmässigen Abständen in die Küche und hat voll Faszination geschaut, was wir denn da 5 Stunden lang so werkeln. A guts Sössle braucht halt sei Zeid.
Um uns etwas die Gegend anzuschauen, wollten wir uns einen Scooter ausleihen und dann mit dem Bus weiter ins Landesinnere. Als wir Rasika vom Verleih von unseren Plänen erzählten, meinte er, dass er einen relativ neuen Scooter hat, mit dem könnten wir uns problemlos auch die ganze Insel anschauen. Und so hatten wir kurzerhand anstatt für drei Tage, für drei Wochen einen fahrbaren Untersatz.
Zunächst haben wir uns die Stilt-Fischer in Koggala angeschaut. Eine ganz spezielle uralte Fischmethode, die von Vater auf Sohn weitervererbt wird. An einer fischreichen Stelle im Meer hat jeder Fischer seinen Stecken, auf dem er sitzt und nach Meerestieren angelt. Leider mittlerweile etwas zur Touristenattraktion geworden, kraxeln die kleinen Fischermännchen ganz flink von ihren Stelzen, sobald sie ein weisses Gesicht hinter einer Kamera entdecken, weswegen wir uns zunächst durchs Gebüsch angeschlichen haben. Als wir uns dann doch zu erkennen gaben, hatten wir mit einem der Fischer super viel Spass, so dass er vor lauter Scherzen vergass, uns nach Geld zu fragen. Auf dem Weg zurück nach Galle haben wir noch einen Stopp beim Jungle-Beach eingelegt, einem kleinen versteckten Sandstrand, der nur über einen steilen Fussweg zu erreichen ist. Am Strand ging Joga seiner Lieblingsbeschäftigung nach – ein Loch buddeln ;-). Was wohl alle Kinder ganz cool fanden – und die Mütter auch 😉 und er innerhalb kürzester Zeit Buddelunterstützung von vier Zwergen bekam.
Am nächsten Morgen ging es dann los zu unserem 3 wöchigen Inselrundtrip mit geplanten 1400km. Unser erstes Ziel war der Sinharaja Regenwald, 75km nördlich von Galle. Wir sind durch wunderschöne üppig grüne Landschaft gefahren, haben uns den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und die Freiheit eines eigenen Fortbewegungsmittels genossen. Entlang der Strasse gab es etliche kleine Verkaufsstände von frischem Obst. Unsere Wahl fiel auf eine Wassermelone, die wir noch an Ort und Stelle verspeist.
Tags darauf sind wir dann zusammen mit einem Guide in den Regenwald, da das Betreten ansonsten nicht erlaubt ist. Wahrscheinlich hätten wir auch ohne einen Guide nur ein Viertel der Tiere gesehen, da dieser echt wusste wohin schauen. So hat er für uns gigantisch grosse Tausendfüssler, Riesenschnecken, Affen, Zikaden, Rieseneichhörnchen, eine ziemlich krasse Termitenstrasse, Fische, Lizzards, Warane, verschiedene Schlangen, Spinnen und Chamäleons ausfindig gemacht. Bei einem paradiesischen Wasserfall mit natürlichem Pool gab es eine erfrischende Pause in dem kühlen Nass. Eigentlich wollten wir noch am selben Tag weiterfahren. Da aber unsere Dschungeltour über 5 Stunden und somit viel länger als geplant gedauert hatte, haben wir noch eine weitere Nacht in Deniyaya verbracht und den Rest des Tages die gigantische Aussicht von unserem Guesthouse genossen.
Dafür ging es dann am nächsten Morgen recht früh weiter Richtung Tangalle, mit einem Zwischenstopp beim Mulkirigala Rocktempel. Ein riesiger Felsen auf den wir hochgestiegen sind und auf dessen verschiedenen Ebenen in natürlichen Höhlen sich Tempel mit sehr schönen Wandmalereien und Buddha Statuen befinden. Unten auf dem Parkplatz war eine Bananenverkäuferin, die mir von ihrer Körpergrösse bis knapp unter die Schultern reichte und die so unglaublich knuffig und putzig war, dass wir ihr unbedingt einen Bund Bananen abkaufen mussten, obwohl wir eigentlich gerade gar keine wollten. Dabei war nicht nur unsere kleine alte Dame unglaublich süss, sondern auch ihre Bananen eine der besten, die wir je gegessen haben.
Erbsen???? I like 😉
Cool. Da kommen doch gleich Erinnerungen an unseren Sri Lanka Urlaub auf.:-) Am Jungle Beach waren wir auch. Da kann man toll Schnorcheln. Empfehlenswert ist noch eine Safari im Yala Nationalpark. Super toll. Da kommt man sich schon fast wie in Afrika vor. Bis bald!
Annette und Frank