Cameron Highlands & Melaka
5. September 2012Sowohl für Touristen als auch für Einheimische sind die Cameron Highlands ein beliebtes Ziel für Kurzreisen. Aufgrund ihrer Höhenlage (um 1.500 m) bieten sie ein für tropische Verhältnisse angenehm kühles Klima, weshalb hier auch überwiegend Tee, Obst und Gemüse angebaut wird. Die Temperaturen erreichen tagsüber ca. 25 Grad, jedoch sinken sie nachts auf 10 bis 15 Grad. (Deswegen war es Daisy auch verdammt kalt)
Zusammen mit den zwei Holländern sind wir im Twin Pines Hostel abgestiegen und nach dem Mittagessen sind wir ins Dorf gelaufen, haben uns eine Trekking-Karte gekauft und uns über die hiesigen Aktivitätsmöglichkeiten informiert. Bei lecker frisch gemachtem Fruit-Shake zu einem Touranbierter, und als wir gerade die Fotowand betrachten spricht uns ein junger Mitarbeiter an: „An was seid ihr denn interessiert?“ Tom antwortet prompt und trocken: „Ladyboys!“. Der junge Malaie hat ganz schon verdutzt daher geschaut, wir haben uns totgelacht. Aber vor allem Daisy lag bestimmt ne Minute auf dem Boden und hat sich nicht mehr eingekriegt. OK – das Eis war gebrochen, wir haben uns super lustig mit ihm unterhalten und dann auch gleich eine Tour für den nächsten Tag gebucht – Bedingung war, dass er unser Guide ist. Abends noch lecker indisch Essen gewesen und den Abend europäisch bei Chips und Bier im TV-Room ausklingen lassen. Morgens sind wir vier mit einem malaiischen Pärchen und zwei Französinnen im Jeep los in die Berge gefahren. Der erste Stopp war dann auch recht bald in Mitten einer Tee-Plantage. Hier sind wir ein bisschen durchgelaufen und unser Guide hat uns die ersten Geschichten über Tee und seine Produktion erzählt. Danach stand ein Besuch in einer Teeproduktionsfirma auf dem Programm. Nach der Besichtigung auf der Terrasse noch schnell einen Tee geschlürft und weiter bis auf den 2032m hohen Gunung Batu Brinchang. Mit dem Viewpoint auf dem höchsten Punkt der Cameron Highlands hatten wir mal wieder Pech – wir waren Mitten in den Wolken. OK – dann eben erst noch den Abstecher in den Mossy Forest, auf Deutsch auch Nebelwald genannt. Der Wald liegt an einem Osthang und ist auf Grund der Höhenlage fast immer in Wolken oder Nebel gehüllt. Demzufolge ist hier alles mit Moos bedeckt und der Boden ist weich wie eine Matratze. Durch einen ökologischen Kreislauf verwittert hier ständig alles und darauf wachsen wiederrum neue Pflanzen, und das ganze seit über 200.000 Jahren, so dass eine komplett eigene Welt entstanden ist. Mittlerweil haben sich die Wolken etwas gelichtet und wir sind nochmals zum Gipfel hochgefahren, dieses Mal hatten wir auch Glück – es gab Aussicht! Am Schluss sind wir noch bei einer Schmetterling Farm vorbeigefahren, die auch noch ein paar Käfer und Schlangen zum Bestaunen hatten. Zurück wieder beim Inder zum Essen gewesen und wieder in den TV-Room zum HBO schauen.
Tom und Mies sind am nächsten Morgen Richtung Taman Negara Nationalpark weitergereist und wir wollten eigentlich Trekken gehen. Aber zum einen stand Daisy kurz vor einer Erkältung (den es war bitter kalt – nur knapp +20°C – brrrr) und zum anderen hat uns die andauernde Faul- und Unfreundlichkeit der Hostelbetreiber so genervt dass wir Nachmittags mit dem Bus zurück nach KL gefahren sind. Im Raizzy’s Guesthouse angekommen haben wir gesehen, dass die Ananas die wir noch aus Bali hatten und wir vor der Abreise auf die Highlands Gaya und Ally (die chinesische Betreiberin) geschenkt hatten immer noch auf dem Tresen steht. Ally meinte dass die Ihnen Glück bringt, denn seit sie die Ananas haben ist das Hostel immer ausgebucht! OK – vielleicht liegt es auch daran, dass wir nicht da waren 😉 Hahaha! Egal – abends haben wir unser Gepäck noch schnell umgepackt, von kalten Highlands auf heisses Melaka und Singapur.
Am nächsten Morgen haben wir bevor wir zum Bus sind noch schnell im indischen Tempel nebenan bei einer Hochzeit vorbeigeschaut. Mit dem Zug zum Busbahnhof und für ein Schnäppchen-Preis 2.5 Stunden nach Melaka gefahren. In der Bahnhofs-Toilette hat mich ein Malaie angesprochen, ob wir schon eine Unterkunft hätten. Er war aber im Vergleich zu vielen anderen super nett und freundlich, und da das Hostel auch gut aus sah sind wir da gleich vorbei gefahren. Vorher hat er uns noch geholfen unser Busticket nach Singapur zu organisieren und uns den Lokal-Bus gezeigt mit dem man für 0.25Euro in die Stadt fahren kann. Zwei französische Mädels waren wohl gerade erst beim Geldautomat und hatten nur grosse Scheine – leider konnten sie mit denen den Bus nicht bezahlen, Kleingeld hatten sie aber nicht. Und da sie schon mit Gepäck im Bus sassen, haben wir ihnen die Fahrt spendiert (jeden Tag eine gute Tat). Im Hostel unsere Sachen schnell auf’s Bett geworfen und durch die Altstadt und Chinatown geschlendert. Am nächsten Tag (31.08.) feiert Malaysia ihren Unabhängigkeitstag und so war die ganze Stadt mit Fahnen geschmückt. Die Stadt ist auf Grund ihrer langen Geschichte seit 2008 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Sie war früher ein wichtiger Handelshafen und zunächst von den Portugiesen besetzt, später von den Holländern dann kamen die Briten und bis zur Unabhängigkeit 1957 die Japaner. Auf dem Weg haben wir einen Australier getroffen den wir aus Kuala Lumpur kennen – er hat uns ein günstiges indisches Restaurant empfohlen. Hier wird das Essen auf einem Bananenblatt serviert und original mit der Hand gegessen. Nach einer leckeren Stärkung sind wir zurück durch die Altstadt zum Hostel gelaufen und haben uns für die grosse abendliche Independence Day Party ausgeruht.
Auf dem Hauptplatz der Stadt gab es eine grosse Veranstaltung mit Musik & Tanz, Reden wurden gehalten und es herrschte eine spürbar freundliche und friedliche Stimmung. Von einer Malaiin haben wir (um anständig mitfeiern zu können) 2 kleine malaiische Flaggen in die Hand gedrückt bekommen. Und so sind wir abends auf der Festwiese in Mitten von Familien mit spielenden Kindern gesessen und haben die Atmosphäre genossen. Viele fanden es total toll, dass wir mit ihnen den Unabhängigkeitstag feiern und wollten sich zusammen mit uns fotografieren lassen. Um 24:00Uhr gab’s das grosse Feuerwerk und danach startete der Auto und Fahrrad-Korso durch die Stadt.
Morgens sind wir kurz nochmal durch’s Städtchen gelaufen, eigentlich wollten wir zum Inder und uns mit einem leckeren Naan für die Busfahrt eindecken, doch zum einen gibt es das leckere Brot erst ab 16:00Uhr nachmittags und zum anderen – jetzt hat auch die Bäckerei nebenan offen. Wir reingelaufen und uns die süssen Backwaren angeschaut und dann wir beide zusammen: Oohhhh, Aahhhh!!! Vor uns liegen 4 kleine Laugenbrötchen. Der Verkäufer hinter der Kasse schaut uns mit riesigen Augen an und frägt uns: „Wie lange ward ihr den schon nicht mehr zuhause?“ Wir müssen uns wohl gefreut haben wie kleine Kinder 🙂 Beim Inder dann trotzdem noch schnell was „während-der-Busfahrt-ess-taugliches“ gekauft, zurück zum Hostel, mit dem Stadtbus zum Busbahnhof und ab 3.5 Stunden bis an die Grenze nach Singapur.
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