Bolivien
12. Januar 2012Bolivien ist ein wunderschönes Land mit einer atemberaubenden Landschaft. Leider ist es vom Entwicklungsstand sooo weit zurück, dass wir mittlerweile froh sind, wieder in Argentinien zu sein. Eine durchschnittliche bolivianische Familie lebt in einer Lehmhütte nicht grösser als 12 qm, ohne Wasser und Toilette und zum Teil auch ohne Strom. Wenn wir in solch einer Unterkunft übernachtet haben, war in der Regel unser Zimmer (das Touristenzimmer) immer am grössten und besten. Auch haben wir hier in Bolivien mitunter die ekeligsten Toiletten erlebt, als Frau besonders unangenehm!
Ich muss sagen, in der Zeit in Peru/Bolivien hat man es als nicht als so extrem empfunden, doch jetzt wieder in der “Zivilisation“ wird einem bewusst, was einem so alles gefehlt hat. Wir sind halt doch Europäer mit einer gewissen Bildung 😉
Vielleicht klingen unsere Reiseberichte für den einen oder anderen ehr unspektakulär, doch sind wir froh, unbeschadet davongekommen zu sein. Hier mal ein paar Impressionen, die um uns rum zur gleichen Zeit passiert sind.
Busfahren in Bolivien ist nicht ohne. Ein paar Mädels wurden in einen ziemlich schweren Busunfall mit Toten verwickelt weil die Fahrer mal wieder betrunken waren, wobei eine immer noch unter ziemlich heftigen Rückenschmerzen leidet. Betrunkene Auto- und auch Busfahrer sind keine Seltenheit und wenn sie nicht betrunken sind, haben sie die Backe voll mit Coca-Blättern.
Kurz bevor wir die Totesstrecke mit dem Mountainbike abgefahren sind, ist eine Französin fast 100m tief abgestürzt, zum Glück hat sie überlebt. Kurz danach ist ein local Bus die Strecke während der Regenzeit gefahren. Ein Teil der Stecke war auf Grund von Erdrutschen ziemlich schmal. Er hat alle Passagiere aussteigen lassen, um das Stück alleine voll zu meistern. Dabei hat die Erdstrasse nachgegeben und der Bus, samt Busfahrer ist in die Tiefe gestürzt wobei er tödlich verunglückte. Den Absturz des Busses findet man live auf Youtube.
Einer Kanadierin die wir von Machu Picchu kennen sind in La Paz alle Wertsachen geklaut worden. Das sie als Nordamerikanerin für alle Länder in Südamerika ein Visum benötigt, war ihre Reise somit zu Ende. Man bekommt zwar in den Botschaften einen vorrübergehenden Reisepass, der berechtigt einen aber nicht, in Länder einzureisen in denen man ein Visum benötigt.
In der Zeit in der wir unser vier Tages-Tour durch die Salar unternommen haben, gab es eine dreitägige Suchaktion mit dem Helikopter nach zwei Fahrzeugen voller Touristen, die in der Salzwüste stecken geblieben sind. Alle wurden zum Glück gefunden. Drei der Holländer haben wir in La Quiaca am Busbahnhof getroffen mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades von der Sonne.
Und zu guter Letzt war vor ein paar Tage in Peru ein Erdbeben mit der Stärke 6.2. Epizentrum war zwischen Ica und Pisco – genau da waren wir Anfang November.
Aber Angst vor solchen Dingen haben wir eigentlich nicht. Man kann auch in Europa zur falschen Zeit am falschen Ort sein. Wichtig ist – aufmerksam sein, nicht die billigsten Unternehmen wählen und sich auf seinen Instinkt und seine Menschenkenntnis verlassen.
Und … WIR HABEN SPASS!!!
Letzte Kommentare