Singapur
8. September 2012Der kleine Insel-Staat ist mit einer Brücke mit Malaysia verbunden und üblicherweise gibt es auf beiden Seiten die Zollanlagen. Auf malaiischer Seite mussten wir alle mit Gepäck aus dem Bus aussteigen und uns am Zoll anstellen. Ok, Ausreisestempel iss drin – weiter mit dem Bus über die Brücke. Auf der anderen Seite dasselbe, nur wurden wir hier zielstrebig von zwei Beamten aus der Schlange gezogen und wir durften mit denen mitkommen. Sie haben uns hinter eine Treppe zu einer kleinen ca. 3x4m grossen Box gezogen und wir haben beide gedacht: Ok, hier müssen wir jetzt unser Gepäck auspacken. Dem war aber nicht so! Ich sollte draussen meinen Rucksack abstellen und mit reinkommen. Häää??? Ok! In dem kleinen Raum wurde ich, bevor ich verstand was mit mir geschah in eine riesen Maschine (Smith Ionscan Sentinel) reingestellt, die einen mit kleinen Düsen von oben bis unten kurz abbläst. Der Beamte hat mich dann noch kurz beruhigt und nach 20 Sekunden war alles vorbei und ich konnte wieder raus. Dasselbe danach nochmal mit Doris und nachdem alles „OK???“ war konnten wir uns wieder am Zoll anstellen. Wie wir später im Internet herausgefunden haben handelt es sich um einen Ionen-Scanner, der innerhalb von Sekunden 40 verschiedene Drogen- & Sprengstoffspuren aufspüren kann. Etwas verwirrt und mit der Frage: „Warum WIR – Sehen wir so gefährlich aus???“ sind wir dann noch knapp eine Stunden durch den Stau ins Stadtzentrum gefahren. Der eigentliche Grund für unseren Kurztrip nach Singapur war die Einladung einer Freundin die wir auf dem Segeltörn um die Whitsunday Islands in Australien kennengelernt haben. Ilse kommt ursprünglich aus Holland arbeitet aber seit mehr als 6 Jahren in Singapur. Mit dem Bus angekommen, wollten wir eigentlich ein Taxi nehmen. Als wir eins angehalten und ihm gesagt hatten wo wir hinwollten sagt der nur: „Das ist gleich da hinten, die übernächste Strasse rechts und dann nach ein paar hundert Meter links! Da könnt ihr laufen“ und fährt weiter. Wir wussten das wir da laufen können, aber es war schon dunkel und bei den schwülen Temperaturen und unseren Rucksäcken wollten wir uns ein Taxi gönnen – aber er wollte uns wohl nicht fahren. Geht’s denen hier so gut dass die Taxifahrer entscheiden ob sie auf die Fahrt Bock haben oder nicht??? Komisch! Ok, dann sind wir eben gelaufen und nach 30min standen wir komplett durchgeschwitzt vor Ilses Tür. Dort sind wir super herzlich empfangen worden, sie hat uns unser eigenes Schlafzimmer gezeigt mit eigenem Bad. Da haben wir auch erst mal geduscht und dann gab’s das erste elektrolythaltige Hopfen- und Malzgetränkt. Später sind wir noch in eine Expat-Bar und nach einem weiteren „Beer for the Road“ an der Küchenbar und vielen vielen interessanten Gesprächen todmüde ins Bett. Spät am nächsten Morgen aufgestanden und uns von Ilse nach einem leckeren Frühstück erst mal die Sightseeing-Möglichkeiten erklären lassen. Hier gibt es definitiv zu viel für ein Wochenende, und wir haben uns für einen Skyline/Downtown Rundgang mit Cocktail entschieden. 🙂 Mit dem Bus in die Stadtmitte gefahren, uns schon mal ein Busticket für die Rückfahrt nach Kuala Lumpur besorgt und dann weiter mit der Metro zu den Marina Bay Sands. Als wir mit der Rolltreppe von der Metro hochgefahren sind haben wir lauter komisch dekorierte Jungs und Mädels rumlaufen gesehen. Was iss den hier los??? Ahhh hier war gerade die Singapore Toy Games & Comic Convention und viele haben sich hier wie ihre Lieblings-Comic- oder Gamefigur verkleidet. Marina Bay Sands ist das neue Skyline Highlight von Singapur. Ein riesiges neues Hotel das aus 3 Gebäuden besteht und oben durch das aufliegende „Schiff“ verbunden ist. Auf dem Dach befindet sich ein gigantischer Pool- und Spa-Bereich, wenn man unten jedoch sagt, dass man in die Bar möchte kann man umsonst hochfahren und die Aussicht geniessen. Hier hat man auch einen wunderschönen Blick auf die neu angelegten „Gardens by the Bay“, die auch Kate & William kurz nach uns besucht haben ;-). Da uns die Getränke hier oben etwas zu teuer waren, sind wir mit der Metro weiter ins Stadtzentrum zum Raffels Hotel, die Geburtsstätte des Original Singapore Sling Cocktail.
Rezeptauszug aus der Cocktail-Karte:
30ml Gin
15ml Cherry Heering
7.5ml Dom Benedictine
7.5ml Cointreau
120ml Sarawak Pineapple Juice
15ml Lime Juice
10ml Grenadine
A dash of Angostura Bitters
Garnish with a slice of Pineapple and Cherry
Der war zwar auch sauteuer (knapp über 20Euro), aber verdammt lecker und ein Muss für jeden Singapur-Besucher. Mit Cocktail im Bauch ging’s dann schon wieder zurück weil wir abends ja auf das Singapore Light Festival gehen wollten. Mit dem Taxi wieder in die Stadt und erst mal in einen FoodCourt rein – hier gibt’s zum Glück kein McDonalds, BurgerKing, KFC oder PizzaHut sondern viele kleine leckere Restaurants, die die komplette asiatische Küche abdecken – von koreanisch und japanisch über chinesisch, thailändisch bis indisches Essen. Das Festival (von der Kunst Akademie organisiert) war nicht so der Brüller trotzdem waren verdammt viel Leute unterwegs. Als der Bierdurst immer grösser wurde, sind wir ein bisschen aus dem Trubel rausgelaufen nd Ilse hat uns ein paar verdammt coole Restaurants gezeigt. Das Chijmes ist ein kleines altes Kloster mitten in der Stadt, und im tieferliegenden Kreuzgang haben sich einige Bars und Restaurants angesiedelt. Und weil Singapur bekanntlich teuer ist und billig hier kein Spass macht, haben wir es an dem Abend auch mit Strongbow Cider und Erdinger Weissbier krachen lassen. Um 3:00Uhr mit dem Taxi zurück und in der Küche nochmal bis 4:00Uhr weitergetratscht.
Der frühmorgendlich geplante Parkausflug fiel an dem Morgen ins Wasser, aber dafür hatten wir einen richtig lustigen Abend. Nach einem reichlichen Katerfrühstück haben wir eigentlich nur noch unsere Sachen gepackt, uns zuerst von „Sunshine“ Ilse’s Love-Bird verabschiedet – der ist sooooo süüüüssssss! Dann noch bei Ilse herzlich bedankt für die Einladung und den Rundum-Service, und dann ging’s auch schon wieder zum Bus und zurück nach Kuala Lumpur.
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