Zentralbali & Ubud
24. August 2012Am nächsten Morgen wurden wir dann mit unserem ganzen Gepäck von Gede, unserem Fahrer abgeholt und los ging es zu unserem zweitägigen Trip. Erster Stop war am Pura Taman Ayun – der königliche Familientempel, der sich in einem wunderschönen Garten befindet. Anschliessend ging es weiter zu einer Kaffee-Probe. Neben normalem Kaffee und verschiedenen Teesorten, konnten wir hier Kopi Luwak probieren. Dabei handelt es sich um den teuersten Kaffee der Welt. Dieser wird von den Zibetkatzen gefressen und dann beinahe unverdaut wieder ausgeschieden, nachdem die Bohnen im Darm der Tiere fermentiert wurden. Liebhaber zahlen für 10g dieses Kaffees gerne mal bis zu 30€. Schmecken tut er wie ein richtig guter Kaffee, aber eben nicht mehr. Mit einem Zwischenstopp auf einem Markt bei Candi Kuning ging es weiter zum Pura Ulun Danau Baratan, ein traumhaft schön gelegener Tempel in einem See. Von dort gibt es eine schmale Strasse auf einem Grad entlang, von wo aus man einen sagenhaften Blick auf zwei Seen hat. Dort oben sind wir auf eine Gruppe anderer Touris gestossen, die die ganze Tour in alten deutschen Kübelwagen unternommen haben, sah nach ziemlich viel Spass aus. Mit einem Abstecher bei Hot Springs – uns war es eher nach Cool Springs bei den Temperaturen – ging es vollends weiter bis nach Lovina, wo wir heute übernachten wollten. Nach dem Essen sind meine Eltern todmüde und voller Eindrücke ins Bett gefallen. Joga und ich haben uns noch mit einem Bierchen ans Meer gesetzt.
Morgens wurden wir bereits um 6 Uhr zum Delphinewatching mit einem kleinen Holzboot abgeholt. Bei einem absolut atemberaubenden Sonnenaufgang ging es aufs Meer hinaus. Leider waren wir nicht die einzigen, sondern ca. 40 andere Boote fuhren demselben Ziel hinterher. Sobald ein paar Delphine entdeckt wurden, fuhren alle in dieselbe Richtung den armen Tieren hinterher – wie die Fussball-Bambinis in der F-Jugend. Gesehen haben wir zwar ein paar, aber die Meeresbewohner haben einem eher leidgetan. Anschliessend ging es weiter zu den Sekumpul – Wasserfällen, die wohl noch in keinem Reiseführer aufgeführt sind, da es dort absolut keine Touristen hatte, Gede wusste eben was wir wollen, denn die Wasserfälle sind traumhaft schön. Über 300 Stufen und einer Flussdurchquerung geht es durch tropischen Wald runter zum Becken des Wasserfalls. Rauf war es dann doch um einiges anstrengender, vor allem da wir mittlerweile auch tropische Temperaturen hatten. Über eine unglaublich steile, kurvige und enge Strasse ging es vorbei an unzähligen Reisterrassen ab in die Berge, bis nach Batur, von wo aus wir einen super Ausblick auf den Batur See mit den drei Vulkanen im Hintergrund hatten. Letzter Stopp vor Ubud war der Pura Gunung Kawi, ein aus dem 11. Jahrhundert stammender Bestattungstempel, der zum Teil in Stein gemeisselt in einer tiefen Schlucht umgeben von Reisterrassen liegt. Für uns war dies einer der schönsten Tempel.
In Ubud angekommen wurden wir im Zentrum rausgelassen, während meine Eltern zu ihrem gebuchten Hotel weitergefahren sind. Auf der Suche nach einer Unterkunft mussten wir feststellen, dass hier mittlerweile eine touristische Hochburg entstanden ist und ziemlich viel ausgebucht war. Für die ersten beiden Nächte hatten wir dann schliesslich eine Unterkunft gefunden, die trotz Preisverhandlungen etwas über unserem Budget lag. Da wir noch ein paar Tage in Ubud bleiben wollten, haben wir uns am nächsten Tag auf die Suche nach einer günstigeren Unterkunft gemacht. In sogenannten Homestays kann man für wenig Geld in einfachen Zimmern bei balinesischen Familien wohnen. Nachdem wir uns einige angeschaut hatten, haben wir einen total schnuckeligen Homestay mit schönem Garten und einer riesigen Ganesha-Figur entdeckt. Da wollen wir bleiben, doch für morgen Nacht ist alles ausgebucht. Dann eben für danach. Doch unser Übernachtungsproblem für morgen, sollte sich im Laufe des Abends noch von alleine lösen. Abends sind wir dann mit dem Taxi zum Hotel meiner Eltern gefahren. Uiuiuiuiuiuiui, uns blieb erst mal die Spucke weg. Dank eines Buchungsfehlers wurden meine Eltern für drei Nächte in der Deluxe-Villa untergebracht, eine doppelstöckige Villa, mit zwei Schlafzimmern, zwei Bädern und einem grossen eigenen Pool in einem wunderschönen Garten mit traumhaftem Blick auf die Reisterrassen. Da meine Eltern kein Englisch sprechen, mussten wir für sie einige Sachen dolmetschen, wobei uns der Hotelmanager angeboten hat, dass wir gerne umsonst bei meinen Eltern in der Villa übernachten können. Perfekt, für die heutige Nacht hatten wir ja noch eine Unterkunft, aber noch nicht für morgen. So dass wir dann auch gleich morgens umgezogen sind, um den Luxus eines eigenen Pools voll und ganz auszunutzen. Joga und ich haben uns dann für einen Tag ein Moped ausgeliehen und sind damit nach Jatiluwih zu den grössten und ältesten Reisterrassen Balis gefahren. Dieses architektonische Meisterwerk von Anbau- und Bewässerungssystemen wurde mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt und ist wirklich absolut beeindruckend. Da wir keine sonderlich gute Strassenkarte hatten und die Beschilderung auch nicht die Beste ist, sind wir auf unserem Weg durch ziemlich abgelegene, kleine Dörfchen gekommen, wo sich nicht so oft ein Tourist hin verirrt.
Die drei Wochen mit meinen Eltern zusammen auf Bali vergingen wie im Flug, denn nun hiess es auch schon Abschied nehmen. Tags darauf lag Joga krank im Bett. Nach dem es ihm wieder gut ging, haben wir uns ein weiteres Mal ein Moped ausgeliehen und sind zum Pura Besakih, dem grössten Tempel Balis am Fusse des Gunung Agungs gefahren. Auf Grund des heutigen Independence Day waren alle Dörfer und Strassen mit indonesischen Flaggen geschmückt und es gab an vielen Strassenständen Babi Guling, balinesisches Spanferkel zu essen. Joga hat es probiert und fand es sehr lecker – ich hab`s nicht so mit Schweinen. Den Tempel kann man wohl nur mit einem Guide besichtigen, vor allem da heute dort viele Zeremonien wegen des Feiertages stattfanden. Mit unserem letzten Bargeld uns einen Guide „gekauft“, der uns durch die Tempelanlage geführt und zu einer Reistaufe mitgenommen hat. Hierbei wurden wir von einem Priester mit heiligem Wasser gesegnet, mussten drei Schlucke von selbigem trinken und uns wurden Reiskörner auf die Stirn geklebt.
Nach ein paar gemütlichen Tagen in Ubud, und zwei Ganzkörpermassagen, die Stunde für weniger wie 5€, ging es mit dem Bus zurück nach Legian. Voll Vorfreude wollten wir dort ein letztes Mal Balis leckerstes Nasi und Mie Goreng essen, doch auf Grund Idul Fitris, das Ende des Fastenmonats Ramadan, war der Warung Java sowie viele andere zu. Dafür haben wir uns dann beide in einem anderen Restaurant den Magen verdorben, nicht ganz so prima, da es am nächsten Tag mit dem Flieger nach Kuala Lumpur weiter ging.
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