Daisy und Joga und die Welt

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Wir durften einen Traum leben!

12. Dezember 2013

11-01-0223

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2 Jahre, 731 Tage, 18264 Stunden, 1.095.840 Minuten, 65.750.400 Sekunden…
…in 4 Kontinenten und 4 Ozeanen, in 18 Ländern – Panama, Argentinien, Uruguay, Brasilien, Paraguay, Peru, Bolivien, Chile, Neuseeland, Australien, Indonesien, Malaysia, Singapore, Thailand, Indien, Bangladesh, Myanmar, Sri Lanka…

… durften wir einen Traum leben!

Wir waren in der Wüste, in Regenwäldern, in den Bergen, an Stränden, in Mangroven, auf Vulkanen, auf und in Bächen, Flüssen, Seen und Ozeanen, in der Salzwüste, in Fjorden, auf Gletschern.

Wir sind mit Zügen, Bussen, Autos, Jeeps – manchmal auch nur außen dran hängend, TukTuks, Motorräder – auch gerne mal zu dritt mit vier grossen Rucksäcken auf einem, Roller, Fahrräder, Seitenwägen, Booten, Nussschalen, Kanus und Kajaks, auf LKW-Pritschen, Fahrrad-Rikschas und Lauf-Rikschas gefahren und auf Kamelen geritten. Zudem haben wir versucht uns auf 24 Flughäfen der Welt zu orientieren.

Wir haben im Auto, im Zelt, auf Hütten, unterm Sternenhimmel, auf einer Yacht, auf dem Boden, in Zügen, in Bussen, in Hängematten, mit 23 Menschen in einem Raum, bei Familien, wunderschön und luxuriös und jämmerlicher als in einer Gefängniszelle und insgesamt 221 unterschiedlichen Betten geschlafen.

Haben unzählige UNSECO-Weltkulturerbe bestaunt, Slums besucht, über Täler geziplined, gigantische Wasserfälle gesehen, Minen besichtigt, Dünen mit einem Sandboard hinuntergejagt, uns am Surfen versucht, die gefährlichste Strasse der Welt mit dem Mountainbike gefahren, einen Vulkan bis auf 5.700m erklommen, Musikkonzerte erlebt, an Strassengottesdiensten unterschiedlichster Religionen teilgenommen, wurden von einem Heiligen gesegnet und alles festgehalten auf 32.000 Fotos 😉

Wir sind in Millionen-Metropolen gewesen und haben nur zu Fuß zugängliche Bergdörfer besucht.

Wir hatten Hagel, Orkane, Erdbeben, 45 Grad Hitze, bitterliche Kälte, haben dabei jämmerlich gefroren und unglaublich geschwitzt.

Gegessen haben wir Lamas, Alpakas, Meerschweinchen, Frösche und sicherlich auch ungewollt Hund und 210 Biersorten probiert.

Auf unserer Haut hatten wir Mosquito-Stiche, Bettwanzen-, Floh- und Läusebisse und Skorpione im Bett. Unzählige Magenkrankheiten haben uns an unsere Grenzen gebracht und Joga über 11kg verlieren lassen.

Busse sind nach uns abgestürzt, einen Busfahrer haben wir am Steuer sitzend aufgeweckt, bei Demonstrationen wurde ein Stein nach uns geworfen, bei einer Kältewelle sind 800 Menschen um uns herum auf der Straße erfroren, unser Zug wurde wegen Steinewerfern angehalten, bei Ausschreitungen kamen über 100 Menschen ums Leben, doch die westlichen Medien berichten nichts davon und die Folgen von Hochwasser, Überschwemmungen sowie Wasserleichen sind an uns vorbeigeflossen.

Auf unserer Reise haben wir Freunde besucht, uns mit Familie und Freunden getroffen um einen Teil gemeinsam zu erleben, und auch viele neue Freunde gewonnen.

Unsere Wege haben sich mit faszinierenden Menschen gekreuzt, dabei durften wir ein Stück unseres Herzens in ganz vielen wundervollen Teilen und bei ganz tollen Menschen dieser Welt lassen. Jeder von Ihnen hat uns ein kleines Stücken verändert und wird auf Ewig in unserer Erinnerung bleiben.

Wir haben gelernt in 11 Sprachen „Danke“ zu sagen…
…und sind auch unglaublich dankbar und glücklich, dass wir all diese Dinge erleben und erfahren und einen kleinen Teil unserer unglaublichen Welt bereisen und spüren durften.

DANKE, MUCHAS GRACIAS, OBRIGADO, AGRADISEYKI, KIA ORA, TERIMA KASIH, ขอบคุณ KHOOP KHUN KHRAP/KHA, धन्यवाद DHANYAVAD, তোমাকে ধন্যবাদ DHANYABAAD, CÈ-ZÙ TIN-BA-DEH, STUTTI

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Die Rückkehr

17. November 2013

Die Rückkehr

Und dann war es soweit. Nach exakt zwei Jahren haben wir das letzte Mal auf dieser Reise ein Flugzeug bestiegen und sind in die Heimat zurückgeflogen. Abgeflogen sind wir von Frankfurt und auch angekommen sind wir wieder in Frankfurt und von dort mit dem Zug nach Stuttgart. Und damit sich der Kreis schliesst, haben wir uns in den Speisewagen begeben, uns ein Hefeweizen und einen Sekt bestellt und auf unsere Reise angestossen, genauso, wie wir vor zwei Jahren unsere Reise begonnen haben.

Als wir dann in Stuttgart aus dem Zug stiegen, wurden wir von einem wunderbaren Welcome Komitee von Familie und Freunde, die mit Plakat, Luftballons, Bier und Sekt bewaffnet waren empfangen und die uns alle noch zu einer spontanen Grillparty nach Rommelsbach bekleideten.

Mit einem Lachenden und einem Weinenden Auge sind wir nun wieder zurück im Ländle!

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Die letzten Tage

9. November 2013

Die letzten Tage

So ging unsere Fahrt mit einem letzten Stopp in Mirissa weiter. Doch die Fahrt dorthin, ging über die wohl schlechteste Strasse Sri Lankas. In regelmässigen Abständen mussten wir eine Pause machen, um unsere eingeschlafenen Pobacken wieder zum Leben zu erwecken. Kaum war die, gefühlte 500km lange Huppelstrasse überstanden, kam der Dauerregen. Nass bis auf die Unterwäsche und vom Fahrtwind total durchgefroren, waren wir nur noch froh, als wir endlich in Mirissa ankamen. Die total schöne Unterkunft mit warmer! Dusche und dem besten srilankischen Essen hat uns die ganzen Strapazen ganz schnell wieder vergessen lassen. Und so haben wir am nächsten Tag unseren letzten Tag am Strand, mit unserem letzten Sonnenbrand genossen, bevor wir weiter nach Galle und zu Mike sind.

In Galle gab es dann natürlich nochmal alle leckeren Eissorten von Mike und ein gemeinsames Abendessen an unserem letzten Abend auf Reise am Strand von Unawatuna. Tagsüber mussten wir dann noch unseren Roller zurückbringen. Das Old Railway Cafe hatte allerdings bereits geschlossen, so dass wir Rashika angerufen haben, um uns zu erkundigen, wo wir den Roller hinbringen sollen. Er stand dann auch prompt drei Sekunden später vor uns. Als Joga gerade dabei war seinen Geldbeutel zu zücken, meinte Rasika, was er denn da mache? Na die letzten beiden Tage bezahlen, die wir den Roller länger hatten. Ne, Ne er möchte kein Geld dafür, für ihn ist es viel wichtiger nette Leute kennenzulernen. Eigentlich dann schon fast am Verabschieden meinte Rasika, was macht ihr denn jetzt eigentlich, Lust noch was trinken zu gehen. Also sind wir mit ihm in eine Local-Bar, in die sich definitiv kein Ausländer verirrt. Und so gab es eine Flasche Gin mit Tonic – und auch hier bestand er darauf, uns einladen zu dürfen. Irgendwann meinte er dann noch, was wir morgen machen. Er hätte total tollen frischen Fisch vorhin auf dem Markt gekauft, da er nicht wiederstehen konnte und das eigentlich viel zu viel ist und ob wir nicht morgen zum Essen zu ihm kommen wollen und da er übermorgen im Landesinneren als Guide für ein paar reiche Touristen arbeiten muss, fährt er vielleicht morgen Abend schon und könnte uns dann auch noch gleich mitnehmen und uns am Flughafen springen lassen.

Also wurden wir an unserem letzten Tag unserer Reise noch einmal köstlich bekocht und wurden abends, nachdem wir uns von Mike und seinem Hausmeister Arnande verabschiedet hatten, auch noch an den Flughafen gefahren. Nochmal eine wunderschöne Begegnung, mit einem tollen Menschen. Und damit wir auch daheim die ganzen leckeren Sri Lankanischen Gerichte kochen können, haben wir von Arnande noch ein Curry Leave Pflänzchen bekommen, das nun gehegt und gepflegt wird.

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Antike Städte und die Bergregion

11. Oktober 2013

Polonnaruwa

Die Fahrt entlang der Ostküste Richtung Polonnaruwa hätte eigentlich eine richtig schöne Fahrt sein können, doch sieht man immer noch die unglaublich verehrenden Ausmasse des Tsunamis von 2004. Ganze Ortschaften, bzw. ganze Küstenabschnitte sind nicht mehr bewohnt und von den damaligen Wassermassen einfach weggeschwemmt worden. Das einzige was noch darauf hinweist, dass hier mal Menschen gelebt haben, sind die übriggebliebenen Brunnen. Was uns bis dahin selbst nicht bewusst war, wie stark Sri Lanka eigentlich damals betroffen war. Doch dank unseren Medien verbindet man den Tsunami mit Thailand, dabei war Indonesien mit ca. 160.000 toten Menschen am stärksten betroffen, gefolgt von Sri Lanka mit rund 38.000 Toten, Thailand hatte im Vergleich ungefähr 7.000 Opfer, von den Obdachlosen ganz zu schweigen, die sowohl in Indonesien, Indien und Sri Lanka jeweils mehr als eine halbe Million Menschen betraf (Thailand 8500). Wir können nur hoffen, dass sich so etwas schreckliches nie wieder wiederholt.

Jedenfalls ging unsere Fahrt weiter bis nach Polonnaruwa. Diese antike Stadt war die einstige Hauptstadt Sri Lankas, deren Geschichte bis ins 6. Jahrhundert v. Christus zurückgeht. Und so haben wir uns am nächsten Tag aufgemacht, um auf den antiken Pfaden der ehemaligen Könige zu wandeln. Nach Besichtigung der königlichen Palastanlagen, der Audience Halle, verschiedenster Tempelanlagen und antiker Schreine haben uns auf einmal nicht mehr die Vergangenheit, sondern 7 kleine quitschlebendige Hundewelpen in den Bann gezogen. Alle sahen ziemlich hungrig aus und so konnten wir nicht wiederstehen und haben unsere leckeren Kokoskekse an die kleinen Wauzies verfüttert. Nach dem alle Kekse verspeist waren, ging es für uns weiter mit der Ausgrabungstour, bis zu den nächsten Tieren und zwar einem gigantischen Hornissennest. Nachdem sich Joga diesem vorsichtig näherte, um es zu fotografieren, kam ein Sri Lankaner ganz aufgeregt auf mich zu, dass ich meinen Mann da wegholen soll, da dies viiiiiel zu gefährlich wäre und das Ganze im Flüsterton. Wie wir dann feststellen mussten, waren tatsächlich Schilder aufgestellt, die darauf hinwiesen, dass man sich in der Nähe von Hornissennestern absolut still verhalten soll, da diese einen sonst angreifen!

Von Polonnaruwa ging es weiter zur nächsten Sehenswürdigkeit, dem Highlight der Insel – Sigiriya. Ein gigantischer Magmafels eines erodierten Vulkans mit über 200m Höhe, auf dessen Plateau vom damaligen König eine Felsenfestung errichtet wurde. Entlang des Fels führt eine steile Treppen nach oben zu den Festungsruinen, von wo aus man einen gigantischen Ausblick auf ein grünes Blätterdach hat, da Sigiriya in mitten tropischer Wälder liegt und uns lange oben verweilen lies.

Hungrig vom Auf- und Abstieg haben wir uns anschliessend ein kleines Restaurant gesucht, in dem es neben sehr leckerem Essen noch allerlei lustige Tierchen gab. Eine quitschegrüne Schlange hat die Dame am Nebentisch zum Kreischen gebracht und wir hatten unseren wahren Spass mit einem Knickknack-Käfer. Wenn man diesem Käferchen ins Genick drückt, fängt er mit seinem Hinterteil an Klopfgeräusche zu machen, die sau laut sind und an die Knick-Knack-Blechfrösche aus unserer Kindheit erinnern.

Da wir uns am Sigiriya kaum sattsehen konnten, haben wir unseren Guesthouse-Besitzer gefragt, ob er wüsste, von wo wir uns den Sonnenuntergang anschauen könnten. Er hatte dann auch gleich einen wahren Geheimtipp für uns. Ebenfalls ein Fels, der über die Wälder hinausragt und von wo aus man den perfekten Blick auf den Sigirya hat. Allerdings hatten wir anfänglich Schwierigkeiten den Fels zu erklimmen. Nachdem wir uns durch Gebüsch und über einen Baum, der über eine Felsspalte drüber gewachsen ist, den Weg bis zu einer undurchdringlichen Stachelpflanzenwand erkämpft hatten, mussten wir uns einen Alternativweg suchen. Den gab es dann tatsächlich auch und zwar mit neu gebauten Treppenstufen! Die Suche hatte sich gelohnt und da die Aussicht von hier so atemberaubend schön war, sind wir am nächsten Morgen um 5.00Uhr gleich nochmal auf den Fels und haben den Sonnenaufgang beobachtet und die erwachende Natur genossen.

Anschliessend ging unsere Reise weiter nach Kandy, mit einem Zwischenstopp in Dambulla. Dambulla zählt zum UNESCO Weltkulturerbe und ist berühmt für seine ca. 80 Höhlentempel. Die 5 grössten davon haben wir besichtigt. Nach zwei recht unspektakulären Tagen in Kandy ging unsere Fahrt weiter nach Ella.

Je höher wir kamen, umso schlechter wurde das Wetter. Irgendwann hat es nur noch geschüttet, so dass ein weiterfahren nicht mehr möglich war und wir den gröbsten Schauer unter einem Wellblechdach abwarten mussten. Durchnässt und a…kalt ging selbst unserem Roller schier die Puste aus und er hat sich bis auf 1889m im Schneckentempo bis nach Nuwara Eliya hochgequält. Hier ist es uns definitiv zu nass und zu kalt, so dass wir auf der anderen Seite ganz schnell wieder runter bis nach Ella gefahren sind.

Für Ella hatten wir von einem schottischen Pärchen aus Indien einen Unterkunftstipp, so dass wir uns nach „No2“ – so hiess die Unterkunft, durchfragen. Doch irgendwie schien die niemand zu kennen. Gerade waren wir dabei einen Gemüsehändler zu fragen, als es von oben ganz aufgeregt ruft „Thats me, Thats me“. Wie sich herausstelle war dies eine unglaublich nette Familie, die ein einziges total schnuckeliges Zimmer in ihrem Haus zu vermieten hatte, dass zum Glück auch noch frei war. Und so wurden wir in den nächsten Tagen von unserer Gastmama mit frischen Fruchtsäften und Sri Lankischen Leckereien verwöhnt. Nach einem Abend mit zu viel Arrak, der landestypische Snaps aus Palmzucker, musste Joga unter den Folgen eines Hangovers leiden, so dass ich alleine den Ella Rock, bestiegen habe. Ella ist ein Örtchen, an dem wir es locker noch ein Weilchen länger ausgehalten hätten, doch so langsam neigt sich unsere Reise dem Ende und die Tage sind gezählt.

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Südostküste

23. September 2013

Tissamaharama

In Tangalle angekommen, haben wir die Küste auf der Suche nach einer schönen Unterkunft abgefahren und sind letztendlich auch fündig geworden, ein kleiner Bungalow mitten in einem Mangrovenwäldchen. Wie sich herausstellte waren wir wohl mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Heute Abend soll das wichtigste und heiligste Fest srilankischer Buddhisten in Tangalle – die Perahera – gefeiert werden. Die grösste und bekannteste Perahera findet jährlich in Kandy statt und zieht tausende von Pilger und Touristen an, doch auch über das ganze Land verteilt gibt es kleinere Paraden. Also haben wir uns abends auf den Weg zum Tempel gemacht, wo gerade einer der Elefanten mit heiligen Reliquien und leuchtenden Lichterketten für die Parade geschmückt wurde.
Die ganzen Strassen waren bereits gesäumt mit Menschen, die sich das Spektakel nicht entgehen lassen wollten und so haben auch wir uns dazugesellt. Nach über zwei stündigem Warten und einem sehr lustigen Frauentratsch mit 3 srilankanischen Frauen, war es dann endlich soweit und die Parade begann – mit Feuerartisten, die brennende Ringe in einer Geschwindigkeit durch die Luft wirbelnden, dass einem der Atem stockte, wunderschönen Tanzformationen in traditionellen Kleidern und zwischendurch immer mal wieder geschmückte Elefanten. Doch das krasseste war eine lebende Galionsfigur, die an einer Palme hing. Hierfür wurde der Stamm der Palme auf die Ladefläche eines kleinen LKWs über das Fahrerhaus drüber gespannt und vorne dran hing wie ein Köder an einer Angel – ein Mensch, gehalten mit 9 Seilen, an 9 Metallringen, die durch die Haut am Rücken gingen. AUA. Scheinbar hatte er wohl aber trotzdem Spass und hat noch mit uns rumgescherzt.

Bei einem Standspaziergang am nächsten Tag hab ich dann ein Fang-Frisch-Fisch-Restaurant entdeckt. Wohl ehr eine kleine windschiefe Holzhütte mit einem Kreideschild davor, das Erkennen lies, dass es sich wohl um ein Restaurant handelt. Auf die Frage ob ich einen Blick in die Menükarte werfen könnte, meinte der Typ „wait a minute“ und kam kurz darauf mit drei Tellern frischesten Meeresbewohnern zurück, so als wären sie gerade eben draufgehüpft. Also sind wir abends dorthin zum Essen und hatten fantastischen Fisch und Calamaries bei Kerzenschein und Meeresrauschen, da die Hütte keinen Stromanschluss besitzt – Romantik pur. Auf dem Rückweg am Strand entlang ist uns dann etwas ganz seltsames passiert. Der Sand hat geleuchtet, nein am Bier konnte es nicht liegen, denn davon hatten wir nur eins. Je stärker man auf den Sand aufgetreten ist, schien es als würden tausend kleine Lichter kurzzeitig aufblinken. Nach etwas Internetrecherche haben wir herausgefunden, dass wir nicht irre geworden sind, sondern dass es dieses Phänomen tatsächlich gibt. Das Leuchten entsteht wohl durch Kleinstlebewesen wie Algen oder Plankton, die in ihrer DNS ein so genanntes Luziferase-Gen haben, welches dafür verantwortlich ist, dass sie phosphoreszieren. Diese biolumineszenten Organismen halten sich in den oberen Schichten des Sandes auf und werden, wenn man auftritt, enger zusammen gedrückt, wodurch eine grössere leuchtende Fläche entsteht, die somit für das menschlich Auge sichtbar wird, absolut faszinierend.

Von den Kleinstlebewesen ging es nun zu den grossen Tieren und zwar nach Tissamaharama in den Yala-Nationalpark, um dort einen Leoparden in freier Wildbahn zu erspähen. Doch leider war das Glück dieses Mal nicht auf unserer Seite und die grosse Mietzekatze hat sich vor uns versteckt. Dafür gab es einen Elefanten, Büffel, Affen, Pelikane, Lizzards, Cameleons, Krokodile in allen Grössen und eine wilde Wildschweinfamilie zu bestaunen. Was das Safarierlebnis leider etwas getrübt hat, war die riesige Anzahl an Tour Anbietern im Nationalpark. So gibt es wohl mittlerweile über 300 Jeeps, die den Tieren hinterherjagen, so dass wir absolut verstehen konnten, dass sich der Leopard vor uns versteckte. Abends wurden wir dann mit einem selbstgekochten srilankanischen Mahl von unserer Gastmutter in unserem Homestay empfangen.

Bereits am nächsten Morgen ging es auch gleich weiter nach Arugam Bay, einem kleinen idyllischen Surfer Örtchen an der Ostküste. Ein Teil der Strasse führt durch den Yala-Nationalpark. In der Hoffnung noch ein paar Tiere zu erspähen, sind wir extra langsam gefahren, doch zunächst war das einzige was wir sahen „Achtung Elefanten“-Schilder. Doch dann stand tatsächlich einer da, ein wilder Elefant mitten auf der Strasse im Schatten eines Baumes und liess sich Früchte von vorbeifahrenden Autos zuwerfen, die er genüsslich verspeist. Zunächst haben wir das Ganze mit gebührendem Abstand beobachtet. Doch dann wurde Joga mutiger und hat sich die Bananen geschnappt, die wir zum Glück noch morgens von unserer Gastmama geschenkt bekamen und ist auf den Elefanten zumarschiert. Und tatsächlich, der Elefant hat ihm die Bananen mit seinem Rüssel aus der Hand gefressen.

Im Vorfeld wurden wir bereits gewarnt, dass es in Sri Lanka sehr viele Polizeikontrollen gibt und viele der Polizisten sich ihr schlechtes Gehalt mit Schmiergeldern aufbessern und dies besonders gerne mit Touristen. Denn um in Sri Lanka als Ausländer ein motorisiertes Vehikel fahren zu dürfen, müsste man sich eigentlich seinen Auslandsführerschein in Colombo genehmigen lassen – was aber niemand macht, so wie wir eben auch nicht. Es stehen auch tatsächlich in fast jedem Ort Polizisten und führen Verkehrskontrollen durch, doch bisher wurden wir glücklicherweise noch nie angehalten. Irgendwann ist immer das erste Mal und so wurden wir dieses Mal rausgezogen. Eigentlich hatten Joga und ich im Vorfeld ausgemacht, dass wir kein Englisch verstehen, doch der Polizist war so nett und hat uns gleich in ein Gespräch verwickelt, zwar unsere ganzen Papiere kontrolliert, uns zum Schluss aber noch Früchte zum Probieren gegeben. Es sind wohl doch nicht alle korrupt.

Arugam Bay war dann tatsächlich ein Ort zum Relaxen, Sonnen, Schwimmen und leckeren Fisch zu essen. Und so haben wir hier vier Tage die Seele baumeln lassen und unsere letzten Tage am Meer genossen, bevor es weiter ins Landesinnere nach Pollonnaruwa ging.

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Galle & Umgebung

6. September 2013

Galle

Sri Lanka, unser letztes Reiseziel!!!
Nach der Ankunft am Flughafen von Colombo, und den üblichen Lügengeschichten “geschäftstüchtiger“ Taxifahrer, dass keine öffentlichen Verkehrsmittel fahren, sind wir mit dem lokalen Bus bis nach Galle gefahren. Dort wurden wir freudig von Mike und seiner Freundin Kendy in Empfang genommen. Mike hatten wir vor 3 Jahren auf den Malediven kennengelernt. Sein Papa ist Italiener, seine Mama Deutsche und die beiden betreiben eine Eisdiele im Saarland. Er führt nun die Familientradition fort, indem er vor 6 Monaten in Galle Fort eine Gelateria eröffnet hat, mit allem Original-Equipment und Zutaten aus Italien. Nach unserer Begrüssung war es erst einmal Zeit uns den Sonnenuntergang von der Fort-Mauer aus anzusehen, der wahrlich traumhaft war und jeden Abend sowohl Einheimische als auch Touristen zum spektakulären Naturschauspiel lockt. Nach dieser Wohltat für die Augen, gab es nun auch eine Wohltat für den Gaumen – und zwar Mikes selbstgemachtes Gelato. Ein Traum, echtes italienisches Eis, täglich frisch zubereitet. Mit dem süssen Vergnügen auf der Zunge, konnte man glatt meinen, wir wären irgendwo in der Toskana gelandet, vor allem da die Gassen im alten portugiesisch-niederländischen Fort ein total südländisches Flair verströmen. LECKER LECKER LECKER!

Die nächsten paar Tage haben wir damit verbracht Mikes Zuhause zu geniessen, da wir ein eigenes Zimmer mit Bad hatten, lecker Seafood in uns reinzuschaufeln, uns von Mikes Freunden mit Reisetipps versorgen zu lassen und täglich Qualitätskontrolleure der neusten Eiskreationen zu spielen, wie Passionfruit, Vanille, Schokolade, Stracciatella, Amarena,
Corcantino, Pistazie, Haselnuss, Zitrone, Kokosnuss und das neuste verdammt gelungene Experiment – Zimteis mit Sri Lankas berühmten Zimtstangen.
Da Mike auch schon lange kein deutsches Essen mehr hatte, Kendy aus Singapur noch nie in den Genuss deutscher Hausmannskost kam und wir happy über eine Küche waren, gab es von uns selbstgemachte Eierspätzle mit Soss, marinierte Hühnerbrüstchen und ein Erbsen-Karotten-Bohnen-Buttergemüse sowie Kräuter-Pilze. Die Idee entstand eigentlich, als wir Mikes Spaghetti-Eis-Presse entdeckten, durch die sich dann auch wunderbar der Spätzlesteig durchpressen lies. Arnande, Mikes Hauswart kam in regelmässigen Abständen in die Küche und hat voll Faszination geschaut, was wir denn da 5 Stunden lang so werkeln. A guts Sössle braucht halt sei Zeid.

Um uns etwas die Gegend anzuschauen, wollten wir uns einen Scooter ausleihen und dann mit dem Bus weiter ins Landesinnere. Als wir Rasika vom Verleih von unseren Plänen erzählten, meinte er, dass er einen relativ neuen Scooter hat, mit dem könnten wir uns problemlos auch die ganze Insel anschauen. Und so hatten wir kurzerhand anstatt für drei Tage, für drei Wochen einen fahrbaren Untersatz.

Zunächst haben wir uns die Stilt-Fischer in Koggala angeschaut. Eine ganz spezielle uralte Fischmethode, die von Vater auf Sohn weitervererbt wird. An einer fischreichen Stelle im Meer hat jeder Fischer seinen Stecken, auf dem er sitzt und nach Meerestieren angelt. Leider mittlerweile etwas zur Touristenattraktion geworden, kraxeln die kleinen Fischermännchen ganz flink von ihren Stelzen, sobald sie ein weisses Gesicht hinter einer Kamera entdecken, weswegen wir uns zunächst durchs Gebüsch angeschlichen haben. Als wir uns dann doch zu erkennen gaben, hatten wir mit einem der Fischer super viel Spass, so dass er vor lauter Scherzen vergass, uns nach Geld zu fragen. Auf dem Weg zurück nach Galle haben wir noch einen Stopp beim Jungle-Beach eingelegt, einem kleinen versteckten Sandstrand, der nur über einen steilen Fussweg zu erreichen ist. Am Strand ging Joga seiner Lieblingsbeschäftigung nach – ein Loch buddeln ;-). Was wohl alle Kinder ganz cool fanden – und die Mütter auch 😉 und er innerhalb kürzester Zeit Buddelunterstützung von vier Zwergen bekam.

Am nächsten Morgen ging es dann los zu unserem 3 wöchigen Inselrundtrip mit geplanten 1400km. Unser erstes Ziel war der Sinharaja Regenwald, 75km nördlich von Galle. Wir sind durch wunderschöne üppig grüne Landschaft gefahren, haben uns den Fahrtwind um die Nase wehen lassen und die Freiheit eines eigenen Fortbewegungsmittels genossen. Entlang der Strasse gab es etliche kleine Verkaufsstände von frischem Obst. Unsere Wahl fiel auf eine Wassermelone, die wir noch an Ort und Stelle verspeist.

Tags darauf sind wir dann zusammen mit einem Guide in den Regenwald, da das Betreten ansonsten nicht erlaubt ist. Wahrscheinlich hätten wir auch ohne einen Guide nur ein Viertel der Tiere gesehen, da dieser echt wusste wohin schauen. So hat er für uns gigantisch grosse Tausendfüssler, Riesenschnecken, Affen, Zikaden, Rieseneichhörnchen, eine ziemlich krasse Termitenstrasse, Fische, Lizzards, Warane, verschiedene Schlangen, Spinnen und Chamäleons ausfindig gemacht. Bei einem paradiesischen Wasserfall mit natürlichem Pool gab es eine erfrischende Pause in dem kühlen Nass. Eigentlich wollten wir noch am selben Tag weiterfahren. Da aber unsere Dschungeltour über 5 Stunden und somit viel länger als geplant gedauert hatte, haben wir noch eine weitere Nacht in Deniyaya verbracht und den Rest des Tages die gigantische Aussicht von unserem Guesthouse genossen.

Dafür ging es dann am nächsten Morgen recht früh weiter Richtung Tangalle, mit einem Zwischenstopp beim Mulkirigala Rocktempel. Ein riesiger Felsen auf den wir hochgestiegen sind und auf dessen verschiedenen Ebenen in natürlichen Höhlen sich Tempel mit sehr schönen Wandmalereien und Buddha Statuen befinden. Unten auf dem Parkplatz war eine Bananenverkäuferin, die mir von ihrer Körpergrösse bis knapp unter die Schultern reichte und die so unglaublich knuffig und putzig war, dass wir ihr unbedingt einen Bund Bananen abkaufen mussten, obwohl wir eigentlich gerade gar keine wollten. Dabei war nicht nur unsere kleine alte Dame unglaublich süss, sondern auch ihre Bananen eine der besten, die wir je gegessen haben.

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Jaisalmer

17. August 2013

Jaisalmer

Die meisten der Touristen kommen nach Jaisalmer, um von dort aus eine Safari in die Wüste zu unternehmen, weswegen Heerscharen von TukTuk-Fahrer und Schlepper auf neue Kundschaft warten. Da Bablus bester Freund Manager im Desert-Hotel in Jaisalmer ist, hatte er uns dort ein Zimmer mit Abholservice organisiert, so dass wir uns den ganzen Ärger ersparen konnten. Nach einem Frühstück haben wir uns durch die schmalen und verwinkelten Gassen der Stadt treiben lassen und sofort festgestellt, dass diese Stadt viel zu schön und speziell ist, um nur für eine Safari hierherzukommen. Da Jaisalmer mitten in der Wüste Thar erbaut ist, bestehen alle Häuser aus Sandstein, was der Stadt eine wunderschöne goldgelbe Färbung verleiht. Um sich vor der Hitze zu schützen, die Temperaturen können im Sommer schon mal die 50 Grad erreichen, wurden sogenannte Havelis erbaut. Havelis sind Handelshäuser mit einem kleinen Innenhof, die so konstruiert sind, dass es nie wärmer wie 30 Grad wird. Die meisten der Fassaden sind mit unglaublich filigranen, und aufwändigen Steingittern verziert, die ursprünglich dazu dienten die Frauen vor fremden Blicken zu schützen. Einiger der alten Havelis können heutzutage besichtigt werden, eines davon wurde in ein Museum umgebaut und lässt erahnen, in welchem Reichtum frühere Handelsleute gelebt haben. Die Fortanlage an sich mit ihren dicken Schutzmauern sieht von weitem aus wie eine überdimensionale Sandburg.

Auch wir wollten uns eine Kamelsafari in die Wüste mit Übernachtung unterm Sternenhimmel nicht entgehen lassen. Für das perfekte Outfit gab es für Joga noch ein leichtes Baumwoll-Hemd und einen knallroten Turban, so dass es am nächsten Morgen losgehen konnte. Zunächst fuhren wir mit dem Jeep ca. 60km in die Wüste, da sich mittlerweile rund um Jaisalmer die Touristen auf den Füssen rumtreten und man wohl mehr menschliche Kamele als tierische Kamele vor der Kameralinse hat. Uns wurde garantiert, dass wir in den nächsten 2 Tagen keine anderen Touristen sehen werden – und so war es auch. In der Wüste hat Jonny unser Guide bereits mit den Kamelen auf uns gewartet. Und dann ging‘s ab auf die Höckertiere. AUUUAAHH, zum einen sind die Viecher ganz schön hoch und zum anderen auch noch super wackelig und alles andere als komfortabel oder bequem. Bereits nach 10 Minuten hatten wir ziemliche Hinternschmerzen und nach einer halben Stunde war einfach nur noch alles taub, aber Spass macht es trotzdem. Bei einem Wüstendorf aus dem Jonny kommt haben wir einen kurzen Stopp gemacht und unsere Kamele aufgetankt und dann ging es weiter zu unserem Mittagspausenplätzchen. Einem über 100 Jahre alten total verknortzen Baum mit einem dichten Blätterdach, unter dem wir die nächsten drei Stunden Schutz vor der Mittagshitze suchten. Da es heute zu windig ist, konnte nicht auf offenem Feuer gekocht werden, aber als Wüstenbewohner wussten sich Jonny und sein Freund zu helfen und haben mal kurzerhand ein Erdloch gegraben, darin ein Feuerchen gemacht und den Topf oben draufgestellt. Und so wurden wir mit stärkendem Chai, Pakoras, mix. VegCurry und Chapattis verköstigt und da Wasser ja bekanntlich rar in der Wüste ist, wurde das ganze Blechgeschirr anschliessend mit Sand gespült. Gestärkt und ausgeruht ging es weiter mit unseren Kamelen durch die karge Landschaft vorbei an einem Wüstenfuchs und ein paar Springantilopen bis zu unserem Übernachtungsplätzchen inmitten von Sanddünen. Während die Jungs schon wieder für unser Leibliches Wohl sorgten konnten wir wunderschöne Landschaft und den glutroten Sonnenuntergang geniessen.

Mittags hatten wir eine Unterhaltung über Fleisch, woraufhin Jonny meinte, wenn wir heute Abend Ziegen-Curry essen wollen, kann er uns frisches Ziegenfleisch aus einem der Dörfer hier organisieren, ausserdem seien die Ziegen hier sehr schmackhaft. Wieso nicht – Fleisch hatten wir seit langem nicht mehr. Und selbst auf gekühltes Bier mussten wir inmitten der Wüste nicht verzichten, das uns zusammen mit dem Fleisch mit dem „Kameltaxi“ geliefert wurde. Nach einem superleckeren Essen – das Fleisch und die Zubereitungsart war wirklich fantastisch – haben sich die anderen Safariteilnehmer, ein etwas wortkarger Schotte und ein bis obenhin zugekifftes spanisches Pärchen jeweils ein Plätzchen in den Dünen gesucht, während wir noch mit Jonny und seinem Freund zusammen sassen. Auf einmal schnappten sich Jonny eine der grossen 20l Wasserflaschen, die leer war und sein Freund ein Blechteller. Und dann fingen beide an, rajasthanische Wüstenliebeslieder zu singen, begleitet mit dem Trommeln auf den Küchenutensilien, das ganze direkt unter einem traumhaften Sternenhimmel, die Milchstrasse direkt über einem. Einer der Momente im Leben, in dem nichts hätte besser sein können.

Mit Blick ins Sternenzelt gerichtet sind wir eingeschlafen und mit erwachen der Wüste und aufgehender Sonne am nächsten Morgen erwacht. Kurz darauf hat uns Jonny sogar noch einen heissen Chai ans “Bett“ gebracht, der schon wieder am werkeln war – was ein Service. Nach einem Frühstück haben wir unsere Kamele gesattelt und sind zurück ins Dorf geritten, von wo aus wir mit dem Jeep abgeholt und zurück nach Jaisalmer gefahren wurden.

Innerhalb der Fortanlage gibt es einen sehr schönen Jain-Tempelkomplex bestehend aus 5 Tempeln, die zu bestimmten Uhrzeiten von Touristen besichtigt werden können. Normalerweise geniessen wir den Besuch von Tempeln in Indien, doch dieser war ehr ein Ärgernis. Zum einen das ignorante Auftreten von einem Grossteil der Touristen, in Miniröckchen, Spaghettiträger-Tops, Leder-Handtaschen / Gürtel (siehe Udaipur-Bericht –Ranakpur) aber dabei immer schön die Socken anbehalten. Aber was noch viel schlimmer war, waren die Tempelwächter, die es normalerweise in jedem Tempel gibt und die sich ganz dem Glauben widmen und materiellen Dingen entsagen. Nicht diese – so konnten wir beobachten, wie das meiste der Opfergelder in deren eigener Tasche verschwand anstatt in den aufgestellten Donation-Boxen und auch noch die meisten Touristen von den Typen dazu gedrängt wurden zu spenden. Nachdem der angebliche “holly man“ bemerkte, dass er unter Beobachtung von uns ist und Joga ein paar Bilder von ihm machte, wurde er ziemlich nervös und meinte, wir sollen uns doch die anderen Tempel anschauen. Nö nö, wir beobachten dich lieber noch ein bisschen! Zum Schluss gab es mit dem zweiten “holly man“ noch eine recht hitzige Diskussion über Glauben und das Verhalten in Tempeln, was wohl der ein oder andere Besucher mitbekam und hoffentlich auch zum Nachdenken angeregt hat.

Dank dieser “Doof-Touristen“ ist es auch echt schwierig und anstrengend in Jaisalmer den richtigen Preis für Sachen zu bekommen, obwohl auf vielen Artikeln ein maximaler Verkaufspreis aufgedruckt ist. So wollte der Rum-Verkäufer 50Rs mehr, der Mückenschutzmann 10Rs mehr, der Orangen-Verkäufer gleich mal den 5fachen Preis für 2 Orangen. Oftmals handelt es sich hierbei nur um Cent Beträge, doch würde kein Inder diesen Mehrpreis bezahlen und auch wir sind nach nun 7 Monaten nicht bereit den “White Skin“-Aufpreis uns Gefallen zu lassen. Zum Glück gibt es in Indien aber so viele Menschen und kleine Shops, dass man, zwar mit etwas Aufwand verbunden, auch in Hochtouristenburgen noch ehrliche Menschen findet.

Und von diesen Menschen hatten wir in unserem Hotel Sawai den Hotelmanager, Raju unseren Hotelkoch und Pai der Chapatti-Junge, der nun mein pakistanischer Bruder ist, da er es total schlimm fand, dass ich keine Geschwister hab. So wurden die drei tatsächlich sehr schnell fast so etwas wie Familie für uns. Raju hat mich immer in die Kochtöpfe spicken lassen und mir seine leckeren Rezepte verraten. Als dann der Tag der Abreise kam, viel der Abschied echt schwer und die drei wollten uns gar nicht gehen lassen.

Mit unserer letzten Zugfahrt ging es nach Delhi. Die Stadt ist zwar immer noch schrecklich, aber bei angenehmen Temperaturen sogar einigermassen ertragbar. Nochmal ein 12,65kg schweres Päckchen auf die Post gebracht und unseren letzten Abend in Indien in einer Bierbar ausklingen lassen, bevor wir am nächsten Morgen zu unserem letzten Reiseziel nach Sri Lanka aufbrachen.

INDIEN:
Wer sich einlässt wird reich beschenkt,
wer nicht – kommt arm und gestresst nach Hause.

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Jodhpur

9. August 2013

Jodhpur

Nach 9 Stunden Busfahrt inklusive einer Bus Panne, da wohl die Bremsen nicht mehr funktioniert haben und wir in einen Ersatzbus umsteigen mussten, sind wir endlich in Jodhpur angekommen. In Udaipur bekamen wir einen Tipp für eine Unterkunft. Das schnuckelige kleine Guesthouse mit 4 Zimmern entpuppte sich eher als Homestay mit Familienanschluss, da man beim Kommen und Gehen immer durch die Küche laufen musste. Diese war der Dreh- und Angelpunkt, wo ständig was gekocht wurde oder auch einfach die Familie auf dem Boden rumlag und ein Schläfchen gehalten hatte. Abends auf der Suche nach einem Restaurant wurden wir von einem netten Inder angesprochen, der uns ein Lokal-Restaurant empfahl und meinte, wenn wir einen Weissen dort sehen, übernimmt er unsere Rechnung. Wir waren noch weitere 3x dort essen und trotz dass die Stadt voll mit Touristen ist, in diesen Geheimtipp hat sich keiner verirrt.

Jodhpur ist wegen der Farbe ihrer Häuser auch bekannt als die „Blaue Stadt“. Traditionell kennzeichnete die Farbe Blau die Zugehörigkeit der Bewohner zur Kaste der Brahmanen, allerdings haben heute auch Nicht-Brahmanen diesen Brauch übernommen. Man sagt der Farbe nach, dass sie ein effektives Mittel zur Abwehr von Moskitos sei. Die Stadt wird überragt von dem mächtigen und imposanten Meherangarh Fort, welches auf einem Felsen steht. Dieses ist umgeben von einer 10 km langen Mauer mit acht Toren.

Bei unserem Stadtrundgang durch die Stadt sind wir durch die verwinkelten Gassen geschlendert den Blick immer auf das hoch oben thronende Fort gerichtet, also Orientierungspunkt. Sonst kann man sich in dem Häusergewirr auch ganz schnell verirren. Auf dem Rückweg hatten wir einen Tee am wohl dreckigsten Chai-Stand ever! Der Tisch aussen war schon halb zusammen gebrochen, doch anstatt diesen zu reparieren wurde unter den Gaskocher einfach eine Steinplatte gelegt, um die schiefe Tischplatte auszugleichen. Die Patina oder vielleicht eher der Teekomposthaufen war an manchen Stellen über 10cm dick und für Kannen und Töpfe haben sich bereits spezielle Mulden gebildet. Der Chai war trotzdem gut, wobei der Stand seine Einkünfte wohl eher mit illegalen Geld oder Wettgeschäften verdient hat, anstatt mit Tee verkaufen. Ständig kamen Männer die kleine handgeschriebene Zettel gegen Geld oder andersrum getauscht haben. Da Jodhpur auch bekannt ist für seine Gewürze, haben wir uns mal wieder mit einigen eingedeckt und waren hier in einem Laden in dem angeblich sogar Alfons Schubeck einkauft. Nach einem kurzen Ausflug mit dem TukTuk zum Agrarmarkt um Samen zu kaufen sind wir nach unserem Stadtrundgang wieder zurück ins Guesthouse.

Unser Guesthouse-Besitzer hat irgendwie Beziehungen zu einem bekannten Bollywood-Regisseur, und so meinte er wir sollen noch 2 Tage bleiben und dann können wir als Statisten in einem Film mitspielen. Wir haben das öfters von Reisenden schon gehört und hatten da voll Lust drauf. Ausserdem gibt es pro Drehtag alles Essen & Trinken um sonst sowie eine Gage von 1400 Rupies pro Person (ca. 18 Euro). Zum Vergleich – wir benötigen in Indien inkl. allem ca. 1000 Rupies pro Tag. Nachdem wir zugestimmt hatten hiess es das der Regisseur heute Abend im Guesthouse vorbei kommt, vorab sollten wir ihm noch ein paar “Casting“-Bilder von uns zumailen. Irgendwie haben wir ihm wohl nicht gefallen, oder wir sehen nicht typisch Wessi-mässig aus – auf jeden Fall wurde aus dem Dreh dann doch nichts – Leider!

Eigentlich wollten wir für heute eine Enfield ausleihen, um etwas die Gegend zu erkunden, da in der Umgebung viele indigene Bishnoi-Dörfer liegen – doch irgendwie sind wir beide gerade etwas Reisemüde und uns ist der Endeckerdrang abhandengekommen. Dafür hab ich neue Bewohner dazubekommen – und zwar auf meinem Kopf. LÄUSE! Die haben bisher noch auf meiner Liste der unliebsamen Tierchen gefehlt. Und so hab ich jetzt täglich zwei Entlausungssitzungen, wobei Joga bei der ersten Haardurchforstung ca. 80 Tierchen mit der Pinzette zerquetscht hat.

DER WÜRFEL IST GEFALLEN!

Sri Lanka

Auf Grund der wie bereits erwähnten steigenden Reisemüdigkeit und dem fehlenden Entdeckerdrang waren wir nicht mehr sicher wie wir weiterreisen sollen. Der eigentliche Plan war es von Indien aus nach Dubai zu fliegen, von dort mit der Fähre in den Iran überzusetzten und bis in die Türkei auf dem Landweg nach Europa zurück zu reisen. Alle Visum-Formalitäten waren bereits mit der Botschaft und mit Visa-Agenturen abgeklärt … doch dann kamen die Zweifel! Sollen wir es machen, oder doch gleich nach Hause fliegen, sollen wir vorher noch nach Goa an den Strand oder doch noch nach Sri Lanka. Also musste mal wieder das Los bzw. der Würfel entscheiden. UNNNND … wir gehen nach Sri Lanka!
Und somit haben wir auch unseren Heimflug nach Deutschland bereits gebucht und werden am 15. September 2013 nach genau zwei Jahren morgens in Frankfurt landen. Unseren Anschlusszug haben wir auch schon und so endet die Reise genau dort wo sie angefangen hat – am Hauptbahnhof in Stuttgart. Geplante Ankunft: ICE 573 – 12:35 Uhr

Nach vielem hin und her haben wir es dann am letzten Tag tatsächlich geschafft die Hauptattraktion – das Meherangarh Fort zu besichtigen. Dieses majestätische Fort macht seinem Namen all Ehre. Es steht auf einem 125 m hohen Fels und gehört zu den beeindruckendsten des mit Forts reichlich bestückten Staates Rajasthan. Innerhalb des Forts, das noch immer dem Maharadscha von Jodhpur gehört und in dem er auch noch lebt, gibt es eine ganze Reihe von Innenhöfen und Palästen. Am südlichen Ende des Forts sind auf dem Schutzwall alte Kanonen zu sehen. Hier fällt der Hügel steil ab und bietet einen schönen Blick auf die Altstadt.

Nach vier Tagen sind wir mit dem Nachtzug weiter nach Jaisalmer. Der komplette Bahnhofsvorplatz und die Wartehalle sahen wie ein Lazarett aus, da die Menschen dicht gedrängt auf dem Boden lagen und schliefen. Die einen wohl um auf ihren Zug zu warten, die meisten jedoch weil es hier so ein geselliges Plätzchen ist und man nicht vertrieben wird.

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Udaipur

3. August 2013

Udaipur

Am ersten Tag nach unserer Ankunft hatte Daisy einen Tag frei, da sie die meiste Zeit auf der Toilette verbrachte. Ich hab mir solange die Stadt angeschaut und versucht mich zu orientieren und an meinen letzten Besuch zu erinnern. Nach dem bei ihr dann alles raus war, was raus wollte ging es ihr wieder besser und so stand unserem Programm nichts mehr im Wege. Den am nächsten Tag war mein Geburtstag (schon der zweite auf der Reise) und als Leckerli haben wir uns wieder eine Enfield ausgeliehen und sind in das ca. 100km entferne Ranakpur gefahren. Der Weg aus der Altstadt bis auf den Highway war nicht so einfach zu finden da es hier natürlich keine Strassenschilder gibt, zumindest keine, die wir lesen können. So mussten wir mehrmals nach dem Weg fragen, und einmal stand Doris vor einem kleinen Laden mit zwei älteren Damen die natürlich kein Wort Englisch verstanden, ihr den Weg aber ausführlichst auf Hindi erklärten. Glücklicherweise kam gerade ein junger Inder auf seinem Scooter vorbei der sich dachte: “Was macht das Mädel da vor dem Laden – die können doch gar kein Englisch!?!“ Also hat er prompt umgedreht und für uns den Dolmetscher gespielt, nach dem Austausch von unseren Facebook-Kontakten und einem Erinnerungsfoto gab‘s als Gastgeschenk von Vicky für Daisy noch Glas-Armreifen vom Shop der zwei älteren Damen! Was für ein netter Kerl!
Nach 2,5 Stunden Fahrt haben wir dann den wunderschönen Jain-Tempel in Ranakpur erreicht. Leider kamen wir ca. 15min zu spät zum Essen. Es ist nämlich möglich in der Pilger-Kantine Thali zu essen. Eigentlich funktioniert das so – man bezahlt einen Fixpreis, setzt sich an einen freien Platz auf der Bank, bekommt ein Blechteller und ein paar Schüsselchen und dann so viel Reis, Fladenbrot und verschiedene Currys wie man will. Als Zeichen, dass man nichts mehr möchte, muss man das Schälchen umdrehen – ansonsten wird einem alles ständig wieder aufgefüllt.
Den Tempel in Ranakpur habe ich auf meinem letzten Indien-Trip bereits besucht, doch diese Mal während der Regenzeit erscheint der weisse Marmortempel in mitten eines grünen Tals noch viel imposanter. In dem Tempel der Jain-Religion die jegliches Leben respektiert und streng vegan lebt, sind selbst tierische Produkte verboten, also muss man zum Beispiel seinen Ledergürtel oder auch seinen Geldbeutel am Eingang abgeben. Da es, während wir im Tempel waren, bereits angefangen hat zu regnen, haben wir uns nach einer kurzen Wartepause auch wieder auf den Rückweg gemacht. So sind wir abends durchnässt wieder in Udaipur angekommen und haben uns zur Feier des Tages nach einer heissen Dusche ein schickes Restaurant direkt am See gegönnt.

In Südindien hatten wir bereits einen Kochkurs gemacht. Da sich aber die Nordindische Küche sehr stark unterscheidet, wollten wir uns auch hier in die Geheimnisse einweihen lassen und sind bei Shashi`s Kochschule gelandet. Sie ist eine 47 Jahre alte Witwe, die in einem kleinen Dorf auf dem Lande aufgewachsen ist. Im Alter von 19 Jahren wurde sie verheiratet und kam nach Udaipur, kein Wort Hindi sprechend, so dass sie sich zu Beginn noch nicht einmal mit ihrem Mann unterhalten konnte. Nach 14 Jahre Ehe und zwei Söhnen ist ihr Mann verstorben. Da sie selbst zur höchsten Kaste der Brahmanen zählt, gibt es sehr strenge Verhaltensregeln für eine Witwe. So durfte sie beispielsweise ein Jahr lang das Haus nicht verlassen und musste in einer Ecke des Raumes sitzen, ihr Gesicht dabei vollständig bedeckt. Während der Zeit kamen jeden Tag Frauen, um mit ihr zu weinen. Als Brahmanin ist es verboten ein zweites Mal zu heiraten und als Frau ist es oftmals schwierig Geld zu verdienen. Einer ihrer Söhne hatte sich mit einem Touristen angefreundet, den er ein paarmal zum Essen nach Hause eingeladen hatte und der von Shashi`s Kochkünsten beeindruckt war. So entstand die Idee einer Kochschule. Auch hier zu Beginn kein einziges Wort Englisch sprechend, hat sie sich im Laufe der Zeit die Sprache von Touristen beibringen lassen und spricht sie mittlerweile richtig gut. Es ist absolut bewundernswert, was sie sich aufgebaut hat und welche Unterstützung sie dabei bekam. So wurde ihr eine Homepage von einem Portugiesen programmiert, ihre Rezepte von Hindi ins Englische übersetzt, ihr Kochschürzen geschenkt und ein Buch über sie erstellt. Irgendwann kamen zwei Jungs vom Lonely Planet, so dass sie mittlerweile in allen Reiseführern aufgeführt ist (was wir nicht wussten, da wir keinen LP benutzen) und sie nun täglich 2 Kochkurse mit jeweils bis zu 6 Teilnehmern gibt. Dank Low-Season hatten wir das Glück einen “privaten“ Kochkurs nur für uns zwei zu bekommen und es hat sich absolut gelohnt. Shashi ist eine sehr bemerkenswerte Frau, mit der wir super viel Spass beim Kochen hatten, aber auch richtig viel lernen konnten. Insgesamt haben wir über 5 Stunden indische Leckereien gekocht, wie Chai, AlooPakora, mix. Veg Pakora, dazu Mango- und Korianderchutney, veg. Pulao, Paneer Butter Masala, Naan mit Cheese Tomato-Dip, plain Chapatti, Parantha, stuffed Parantha und als Nachtisch noch ein sweet Parantha. Und alles sollten wir danach aufessen, was absolut unmöglich war.

Udaipur ist sehr stolz auf seinen James Bond Film Octopussy. Dieser spielt zur Hälfte in der Stadt, unter anderem im Lake Palace und deshalb kann man in jedem zweiten Restaurant den Film jeden Abend auf Grossbildleinwand anschauen. Der Lake Palace ist ein wahrhaftiger Märchenpalast inmitten eines Sees, der zur Abendzeit traumhaft beleuchtet ist. Als arbeitslose Weltenbummler ist es uns allerdings nur gegönnt, diesen von weitem zu bestaunen, da dieser mittlerweile als Hotel für betuchte Gäste dient. Den Stadtpalast zu besichtigen, ist allerdings für jedermann möglich und so haben wir uns angeschaut, in welchem Luxus die früheren Maharadschas gelebt haben.

Nach 6 Monaten Indien hat Daisy es endlich mal geschafft, sich traditionell „schmücken“ zu lassen. Für Hochzeiten oder Festlichkeiten jeder Art verzieren sich Inderinnen ihre Hände mit wunderschönen Heena-Zeichnungen und auch ihr Künstler hat auch ihr sehr kunstvolle Ornamente auf die Hände gezeichnet. Das Ganze bleibt dann für ca. eine Woche auf der Haut, bevor es anfängt zu verblassen.

Viele Touristen kaufen sich kunstvolle Patchwork-Arbeiten, Gemälde und Co., wir sind mehr fürs Praktische. So gibt es hier eine geniale Zitronenpresse für gerade mal einen Euro, die sicherlich einen festen Platz in unserer Küche finden wird. Ausserdem haben wir uns mit traditionellen Chai-Gläsern (10Stück für 0,65€) eingedeckt, mit denen einem an jedem Chai-Stand der Tee serviert wird. Um alle Shopverkäufer mit Chai zu versorgen, gibt es einen Metallträger in den die vollgefüllten Gläser reingestellt und vom Chai-Wallah (Chai-Laufburschen) verteilt werden. Um so einen Träger zu bekommen, haben wir uns einmal durch die halbe Stadt durchgefragt, wohl kein gewöhnliches Souvenir, doch sind wir nun stolze Besitzer eines solchen Drahtgestells und jeder unserer zukünftigen Gäste wird mit dem indischen Nationalgetränk begrüsst. Der Träger wurde uns von Monu organisiert, ein Schneider an dessen Shop wir täglich in die Stadt vorbeilaufen mussten und der wohl schrägste und englisch schnellsprechendste Inder, den wir je kennengelernt haben. Dieser hat uns dann auch das Royal Palace zum Abendessen empfohlen, wo wir einen sehr lustigen Abend mit ihm bei Bier verbrachten.

An unserem letzten Tag haben wir es dann tatsächlich noch geschafft, eine Bootstour auf dem Picolalake zu unternehmen, da wir die Tage davor uns immer mit Monu verquatscht hatten. Auf dem Weg dorthin haben wir uns bei einer Bakery noch schnell einen Kuchen zwischen die Backen geschoben und beim Pipi machen ein sehr witziges Schild auf dem winzigen Klo entdeckt, mit der Aufschrift „Try shitting sideways“.

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Pushkar

24. Juli 2013

Pushkar

Von Jaipur ging es mit dem Bus bis nach Ajmer, wo wir in einen ziemlich überfüllten Bus umsteigen mussten. Deswegen hiess es auch Gepäck ab aufs Dach, was normalerweise zum Job des Ticketkassierer, der in jedem Bus mitfährt, gehört. Doch dieser hatte keine Lust, also musste Joga selbst aufs Dach klettern. In Pushkar angekommen durfte er dann gleich nochmal hochklettern und unser Zeug wieder runterholen. Eigentlich kein Problem, wäre der Kassierer nicht so ein Arschloch gewesen. Denn noch einer seiner Aufgaben ist es, dem Busfahrer, meist per Klopfzeichen zu signalisieren, wann er weiterfahren kann. Unser Gepäck war zwar unten, doch Joga noch auf dem Dach, als der Bus sich wieder in Bewegung setzte, was dazu geführt hat, dass er sich den Fuss in der Reling eingeklemmt hat. Unser wütendes Gebrüll hat den Bus genau solange stoppen lassen, das Joga wenigstens runterhüpfen konnte. Wenigstens konnten wir gleich unser neu erlerntes Hindi-Schimpfwort „Bakara chod – goat fucker“ anwenden ;-), jaja die bösen Sachen lernt man immer gleich! Und dann kam gleich das nächste Ärgernis – nervige Hotelschlepper, die nur auf Weisshäutige Kundschaft gewartet hatten.

Trotz schlechtem Start schien es, dass wir mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Denn in zwei Tagen ist Vollmond und an Vollmond zieht es tausende von Pilger nach Pushkar. Das kleine Städtchen liegt an einem für die Inder sehr heiligen See, der laut Legende folgendermassen entstand. Der Schöpfergott Brahman lief einst mit einer Lotusblüte in der Hand durch die Wüste. Als drei der Blütenblätter auf den trockenen Boden fielen, entstanden drei Seen, unter anderem der Pushkar-See. Dem See werden nun heilige Kräfte nachgesagt, so dass ein Tauchbad im See die Gläubigen von all ihren Sünden reinwäscht, allerdings nur bei Vollmond. Besonders “sauber“ wird man wohl zu Vollmond im November, was zur Folge hat, dass sich zur selben Zeit der weltweit grösste Kamelmarkt mit über 150.000 Kamelhändlern entwickelte.

Doch auch so füllten sich die Strassen und Gassen mit unzähligen Pilgern, die im Laufe des Tages ein rituelles Bad vollführen wollten. Der See ist insgesamt von 52 Ghats (Treppen) gesäumt, zum Teil mit eigenem Wasserbecken, da sich jeder Maharadscha ein Stückchen am See gesichert und sein eigenes Ghat samt Ferienhaus erbaut hatte. Das als Main Ghat bezeichnete Gau Ghat, ist die Stätte, an der unter anderem die Asche Mahatma Gandhis in den See gestreut wurde.

Auch wir wollten uns das heutige Treiben nicht entgehen lassen und haben uns ein diskretes Plätzchen zur Beobachtung der Gläubigen gesucht. Auffällig war, dass ca. 90% der Pilger Frauen waren, die ihre Sündenreinwaschung vollzogen hatten. Rajasthanische Frauen tragen hauptsächlich Gewänder und Saris in leuchtendem Pink, Gelb, Orange oder Rot, was wohl die jeweilige Kastenzugehörigkeit symbolisiert, so dass sich die ganzen Ghats in ein wunderschönes unglaublich buntes Farbenmeer verwandelten. Für die Durchführung des rituellen Bades steigen die Frauen komplett bekleidet in den See, um diese danach gegen trockene Kleidung zu tauschen. Was hierbei ebenfalls sehr auffällig war, dass sie dies ohne Scham und grosse Verhüllungsversuche machten, ein absolutes Novum, im sonst unglaublich prüden und verklemmten Indien. So ist es beispielsweise keine Seltenheit, dass ein Ehemann seine Gattin ein Leben lang nie vollständig unbekleidet zu Gesicht bekommt.

Am nächsten Tag haben wir uns an die Besteigung des Gayiri-Hügel gemacht, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf Pushkar samt See und die wüstenhafte Gegend hat, die auf Grund des bereits begonnen Monsuns dabei ist zu ergrünen. An den frischen Zweigen erfreuten sich auch etliche Ziegen, die den Berg bevölkerten und an denen sich Joga als Ziegenpeter versuchte ;-).

Von Pushkar sind wir mit dem Zug nach Udaipur weitergereist. Da wir mittlerweile etliche tausend Kilometer mit der indischen Eisenbahn zurückgelegt haben, hier mal ein paar Zahlen und Fakten aus unserem Reiseführer über dieses beachtliche Unternehmen.

Die indische Eisenbahn in Zahlen:
Mit einem Schienennetz von 63.327 km Länge hat Indien das zweitlängste Eisenbahnnetz der Welt. 8000 Lokomotiven sorgen täglich für den Transport von etwa 26 Millionen Fahrgästen. Jeden Tag benutzen über 15.000 Zugverbindungen das Schienennetz. Mit rund 1.7 Millionen Beschäftigten ist die indische Eisenbahn der grösste Arbeitsgeber der Erde. Leider gibt es auch ein paar Zahlen auf die das indische Verkehrsministerium weniger stolz sein kann. Jährlich passieren nämlich über 600 Unfälle (mit 800-900 Todesopfern), ca. 15.000 Menschen sterben beim Überqueren der Gleise und genauso viele weil sie von den Dächern der Züge fallen oder mit Masten kollidieren. Damit gilt die indische Eisenbahn weltweit als die gefährlichste. Zugreisende können sich aber trösten: Es ist wesentlich sicherer, die Bahn als den Bus zu nehmen, den laut offizieller Statistik sterben jeden Tag durchschnittlich 356 Menschen (130.000 im Jahr) im Strassenverkehr.

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