Cabo Polonio
12. Oktober 2011Wie meistens an unseren “Reisetagen“ war auch heute schlechtes kaltes “April-Wetter“ (für die während der Erdkundestunden krank waren 🙂 auf der Südhalbkugel beginnt der Frühling im Oktober). Von Montevideo aus sind wir dann eben morgens weiter nach Cabo Polonio. Hier wird man am Strassenrand an einer Bushaltestelle rausgelassen, läuft dann 50m zu einem kleinen Häuschen, bucht einen 4×4-Truck und wartet bis man abgeholt wird. Brrrrr während wir gewartet haben, haben wir uns erst mal warm angezogen (+11°C und windig). Zum Glück haben wir Wollmützen und Handschuhe dabei. Nach 20min holpriger Fahrt waren wir dann da – am Dorfplatz. Hier wurden wir auch gleich von Gabriela der Hostelbesitzerin abgeholt. Wir haben uns unseres Gepäck entledigt, uns in die Hängematten am Strand geschmissen (viele Fotos von der alten braun‘schen Röhre gemacht) und 2 Stunden später die erste Hütte besichtigt. Ohhhhh wie schön, da bleiben wir. Die erste Nacht haben wir noch im Hostel genächtigt (Nachts auf dem Weg zur Aussentoilette einen waahhhnnsinns Sternenhimmel gesehen, da es hier 0,00 Umgebungslicht gibt) und am nächsten Morgen dann für 5 Tage in UNSER Häuschen umgezogen. Hier haben wir es uns erst mal gemütlich gemacht: Putzen, Ummöblieren und los zum kleinen Dorfsupermarkt um Lebensmittel, Wasserkanister, Kerzen und Brennholz zu kaufen. Nachmittags dann noch eine Rund um die Halbinsel den Seelöwen und Robben Hallo sagen und ihnen beim Wellenreiten zusehen. Abends dann bei qualmendem Kaminfeuer und Bier den Tag ausklingen lassen. Das nächste Abenteuer das anstand war … DUSCHEN. Zum Glück hatten wir von der Hütte in Lenggries (Gruss an Alex & Gundi) die Erfahrung wie man sich ohne Strom und fliessend Wasser arrangiert. Also Wasser aus dem nahegelegenen Brunnen schöpfen, auf dem Gasherd erhitzen, in den Duscheimer umfüllen, sich unter ihn, in eine Wanne stellen und aufdrehen (siehe Bilder). Speziell aber es geht!
Eine unserer sportlichen Aktivitäten war eine 5-stündige Wanderung am Meer entlang. Zurück ging‘s dann durch die Wüste vorbei an Oasen, wobei wir von einigen blöden Vögeln attackiert wurden, die sich durch unsere Anwesenheit gestört fühlten.
Nachdem gestern bei unserer Dünenwanderung ein traumhaft sonniger Tag war, sind wir an unserem letzten Tag in Cabo Polonio bei Wind und Regen aufgewacht. Bis nachmittags war das auch noch alles einigermassen erträglich. Da wir für alle Wettereventualitäten vorbereitet sind haben wir uns wind- und wasserdicht eingepackt und einen Spaziergang zu den Seelöwen gemacht und Brennholz für unseren offenen Kamin gekauft, um es uns danach in unserer kleinen Hütte gemütlich zu machen. Allerdings hat der blöde Sturm gemeint er müsste nochmal kräftig auffrischen und uns unseren Kamin wegblasen. Also hatten wir kein Feuer mehr, dafür die Bude komplett voll mit Russ und Rauch und wir haben gestunken wie die Ochsen. Leider liess sich das auf die Schnelle auch nicht reparieren. Also haben wir in Skiunterwäsche und einem Topf heissem Wasser als Fusswärmer ausgeharrt. Doris hatte abends sooooo Angst, dass sie in Klamotten und komplett fertig gepacktem Rucksack geschlafen hat, da sie dachte, uns bläst es jeden Moment das Dach weg, oder das ganze Haus wird um gedrückt. Jogas architektonische Kenntnisse, dass dies nicht passieren wird, haben auch nicht geholfen sie zu beruhigen. Das einzige was bisle geholfen hat, war eine 1.5L grosse Flasche Rotwein, die uns der sympathische Supermarktbesitzer zum Glück noch empfahl. Am nächsten Morgen ging’s dann in Skiunterwäsche und Regenklamotten ins um einiges wärmere und sonnige Punta del Diablo (schwitz)!