La Paz
30. Dezember 2011Nachmittags in La Paz angekommen und mit Katrin & Bruno in einem überteuerten Taxi zum Adventures Brew Hostel gefahren. Haben eingecheckt und den üblichen Mittagsschlaf gemacht. Das Hostel braut sein eigenes Bier, das es in der Stadt in manchen Läden auch zu kaufen gibt und als Highlight neben den leckeren Pancakes (all-you-can-eat) zum Frühstück, gibt’s jeden Tag ab 18:00 ein Freibier. Wir vier uns also zu selbigem in der tollen Skybar getroffen und als wir dann Hunger bekamen haben wir unseren geschundenen Verdauungstrakt mit thailändischem Essen bzw. mit Sushi verwöhnt. Am nächsten Tag sind Daisy und ich uns ein bisschen die Stadt anschauen gegangen – wir waren beim berühmten San Pedro Gefängnis in dem sich die teils prominenten Inhaftierten autark in einem Microcosmos bewegen. Mehr Infos würden zu lange dauern, also wen’s interessiert bitte im Internet recherchieren. Leider kann man das Gefängnis nicht mehr besichtigen weil es zuvor zwischen den Touri-Besuchern und den Häftlingen zu regem Drogenschmuggel kam. Auf dem Weg zur Artesania(Souvenir)-Strasse haben wir dann noch ein schweizer Cafe entdeckt und sind da dann gleich mal rein. Stephan (ein Basler) ist gelernter Bäcker und Koch und hat in Sorata im bolivianischen Regenwald eine Farm und seit 4 Monaten das Cafe in La Paz eröffnet. Fast alles was verarbeitet wird kommt von seiner Farm. Also haben wir uns gleich mal Kässpätzle und Rösti mit Lama-Wurst gegönnt, als Nachtisch ein Rüblikuchen und ne Brezel – Mmmmhhhhhh sag ich da nur! Abends dann in eine der unzähligen Gockel-Bratereien gegangen und einheimisch (billig & fettig) gegessen. Zurück in der Skybar im Hostel haben wir bevor sich unsere Wege wieder trennen noch gemeinsam einen Absacker getrunken und später mit ein paar Engländern und dem Irischen Barkeeper ein bolivianisches Karten-Trink-Spiel gespielt. Heisst: Uno-Dos-Tres-Chancho (mich bitte ganz dringen daran erinnern wenn wir zurück sind – ein rissen Spass). Danach ab ins Bett weil am nächsten Morgen stand ja die “Death Road“ an.
Wieder zurück sind wir in ein kleineres und schnuckeligeres Hostel umgezogen um anständig Weihnachten feiern zu können. Doch um dies tun zu können sind wir erst mal auf den La Pazer Weihnachtsmarkt. Nur Schrott gibt’s da: Plastik-Weihnachtsbäume soweit das Auge reicht und auch noch in allen Farben – Lichter-Blink-Gedöns-Ketten – naja und jeden Kitsch den man aus USA und Asien eben kennt. Aber wie man bei den Bildern ja schon gesehen hat, haben wir ein nettes Bäumchen zusammenstellen können. Am nächsten Tag waren wir ein bisschen schoppen und auf dem Rückweg sind wir zum Glück noch in ein nettes Cafe rein, weil dann hat’s angefangen zu hageln – aber wie! Die Strassen waren danach komplett weiss und die Autos mit ihren ohnehin alten profillosen Reifen sind nur so rumgerutscht! Zum Glück waren wir zu Fuss unterwegs! Am nächsten Morgen (23.12.) sind wir noch auf den Hexen- und Schwarzmarkt um uns mit den restlichen Dingen für Weihnachten einzudecken und Abends sind wir noch mit dem Taxi zum Reinecke Fuchs gefahren – einem deutschen Restaurant im gehobenen Stadtviertel von La Paz. Lecker, lecker, lecker – Daisy hatte Leberkäse mit Spiegelei und Bratkartoffel und ich Jägerschnitzel mit Rotkraut und Pommes und ein Erdinger Weissbier. Aber was cool war – wir waren die einzigen Touristen in dem Restaurant und auch die einzigen Deutschen! (ich glaub vor allem die tolle Bierauswahl von bestimmt 30 deutschen Biersorten lockt die Leute in das eigentlich ziemlich teure Restaurant). Am Heilig Morgen sind wir dann ganz nach Reutlinger Tradition mit Bier und Nikolausmütze durch die Gassen gelaufen und haben uns blöd anschauen lassen – egal wir hatten unseren Spass. Auf dem Rückweg gab’s für mich noch einen Panetone und Daisy hat sich bei einem deutschen Metzger Fleischkäse für den nächsten Morgen gekauft. Genauso viel Spass hatten wir abends beim gemeinschaftlichen Hostel-Weihnachtsmahl. Alle waren gut gelaunt und auch die zwei Jungs aus Nepal hatten ihren Spass mit der christlichen Tradition. Es ist zwar nicht wie daheim aber es war trotzdem besonders. Klar, dann war erst mal Kater angesagt, dazu kam bei mir noch eine Magenverstimmung, weshalb wir den 1. Und 2. Weihnachtsfeiertag hauptsächlich im warmen Bett verbracht haben. Am 27.12. ging’s dann nach einem weiteren Hang-Loose-Tag abends weiter nach Sucre.
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