Sucre
8. Januar 2012Mit dem Nachtbus durch die bolivianische Pampa über Strassen die man lieber gar nicht sehen will, sind wir am 28.12. morgens in Sucre angekommen. Im Hostel Wasi Masi haben wir dann auch gleich Cindy getroffen (siehe Potosi-Bericht). Als die Mädels dann vom 29. bis 30.12. in den Minen unterwegs waren habe ich mich im Wesentlichen um zwei Hauptaufgaben gekümmert: die unzähligen noch offenen Biersorten zu probieren und Blog-Berichte zu schreiben. Am Sylvester Morgen sind wir dann los uns für die Party abends auszurüsten. Auf der Post wollten wir dann eigentlich noch ein Päckchen mit Weihnachtsgeschenken losschicken, aber … die gute Frau am Schalter war so unmotiviert und unfreundliche, zudem scheint die Post hier im Vergleich zu allem anderen in Bolivien es sehr sehr genau zu nehmen. Den Karton den wir dort erstehen konnten stammt wohl von einer alten Butterlieferung, der war so verratzt und versifft und unstabil … naja erst mal kein guter Eindruck. Päckchen gewogen und es waren knapp über 2kg, also noch ein bisschen unwichtiges Zeug raus damit wir uns die Mehrkosten von 17EUR für ein Päckchen bis 3kg sparen konnten. Also – 1995g … perfekt … dachten wir, jetzt kam noch das Klebeband mit dazu und noch ein dickes Blatt Papier um die Adresse draufzuschreiben … 2003g – zu viel, sagt Sie. Also dickes Papier runter und mit ein paar kleinen Tesastreifelchen ein dünnes Butterbrotpapier drauf geklebt – 1998g! Wir – kann man noch ein bisschen Klebeband draufmachen damit der Butterbrot-Adress-Zettel nicht gleich bei der ersten Windböe wegfliegt. Sie – Nein, weil die Briefmarken müssen ja auch noch drauf und die werden auch noch mitgewogen und dann wäre es zu schwer. Wir gefragt ob Sie meint ob das Päckchen den unbeschadet so ankommt – Sie nur mit den Schulter gezuckt! Nee Nee so nicht, also Taschenmesser raus, Karton wieder aufgeschlitzt, Sachen raus, Karton zurück (für das alte Drecksding wollte die dann noch über einen Euro haben) und unvollrichteter Dinge aber mit der Gewissheit sich richtig entschieden zu haben wieder raus aus der Post. Nachdem wir uns mit Getränke für den Abend ausgestattet hatten sind wir nochmal los zum Mercado Central, hier gibt’s für die bolivianische Sylvester-Tradition die beste Auswahl. Denn – in Bolivien schenkt man sich gegenseitig am Sylvester Abend eine neue Unterhose für das neue Jahr – gelb wenn man dem anderen finanzielles Glück wünscht, rot bei Glück in der Liebe. Man zieht vorher wie beim Wichteln einen Namen (von Vorteil wenn man weis ob Mann oder Frau oder welches Alter) verpackt das Ganze dann anonym und abends fand dann unter Gebrüll und Gelächter die Übergabezeremonie statt. Wie man in den Bildern sieht ist das ein riesen Spass und es Wert zu Hause bei der nächsten Sylvester-Party auch einzuführen! Ach-ja, wichtig ist – die Unterhose muss noch am Abend angezogen werden. Wie man sieht war bei Daisy und bei mir das Geschlecht wohl nicht ganz klar. Wobei wir das eher als Spass angesehen haben – die Bolivianer nehmen das aber wie wir beim Shoppen gesehen haben sehr ernst! Im Hostel gab’s dann noch ein grosses Buffet und um 24:00 sind wir auf den Plaza de Armas, um das neue Jahr zu begrüssen. Die Bolivianer ballern wie bekloppt und bei den Preisen ist das hier für Pyromanen ein echtes El Dorado. Um 4:30Uhr ins Bett und am nächsten Tag im Hostel mit allen anderen abgehangen. Abends noch mit Jan aus Belgien und 3 Australiern in ne Bar zum was trinken, und da wir später noch motiviert waren sind wir Jungs noch in ne Karaoke-Bar und haben uns über die einheimischen Schreikünste schlapp gelacht. Am nächsten Morgen sind wir zwei noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert, haben uns Plätze, Parks und einen beeindruckenden Friedhof angeschaut. Abends mit 5 anderen aus dem Hostel nach Tupiza gefahren um von dort aus die 4-tägige Salar de Uyuni Tour zu machen.

