über Tucuman nach Mendoza
14. Januar 2012Morgens sind wir in Tupiza zum Busbahnhof gelaufen um mit einem local Bus bis nach Villazon an die bolivisch-argentinische Grenze zu fahren. Auf der kurzen Strecke fahren viele Busse und auch Collectivos. Wir haben uns für das als nächstes fahrende Unternehmen entschieden. Um 10:00Uhr sollte es losgehen. Wir sassen alle in dem Sprinter-Bus nur war kein Fahrer da. Egal, wir haben noch eine Schweizerin kennengelernt und uns mit Ihr rege unterhalten. Mhhhh – 10:45, jetzt könnt’s dann aber mal losgehen. Die Schweizerin, die besser spanisch konnte wie wir, ist los zum Nachfragen. Irgendwas sei mit der Abfahrtsgenehmigung und dem Pförtner. Ok … warten. Um 11:30Uhr dann nochmal nachfragen – selbe Antwort. Langsam sollten wir los, weil um 15:10Uhr fährt der Bus von La Quiaca, der argentinischen Grenzstadt, nach Mendoza los. Langsam wurden auch die Einheimischen ungeduldig und uns ist aufgefallen, dass seither kein Bus losgefahren ist. Kurz vor 12:00Uhr kam dann ein Busfahrer und endlich passierte etwas. Was war los??? Wie wir mitbekommen haben, ist das Ausfahrtstor zugesperrt und der Pförtner ist unauffindbar und niemand anderes hat einen Schlüssel. Also sind wir jetzt wie auch die anderen Busse rückwärts zum Einfahrtstor rausgefahren und dann ging’s endlich los. Das ist Bolivien!!!
Ja – aber dann ging’s erst richtig los … unser Fahrer schien entweder gerade aus der Kneipe zu kommen oder ist er gerade nach einer durzechten Nacht erst aufgestanden. Nach kurzer Zeit bereits hat er angefangen Schlangenlinien zu fahren, seine Augen sahen ziemlich müde aus – also hat er sich zum fit werden Coca-Blätter in den Backen gestopft. Wir hatten zum Glück die Sitzplätze direkt hinter ihm, so dass uns das gleich aufgefallen ist. Ich hab mich den Rest der Fahrt darauf eingestellt, dass ich im worst case aufstehen muss, um ihm ins Lenkrad zu greifen. Sein Gesicht konnten wir durch den Rückspiegel beobachten und als ihm dann mal die Augen runtergeklappt sind und sein Kopf nach vorne weggenickt ist, hat Daisy Ihm auf die Schulter geschlagen und ihn angeschrien “no dormir“. Die restlichen 15min der Fahrt haben wir jeden Kilometer gezählt und waren froh, dass wir heil in Villazon angekommen waren. Da dann vom Busbahnhof mit dem Taxi bis zu Grenze gefahren und uns auf eine lange Grenzkontrolle vorbereitet – gilt Bolivien ja als das Coca-Anpflanzungsland schlecht hin, da es hier auf Grund der Jahrtausenden langen Tradition legal ist. Aber nix da – nachdem wir unsere Stempel hatten, sollte eigentlich noch unser Gepäck durchsucht werden, aber als der Beamte uns gefragt hat wo wir her kommen und wir brav Alemania geantwortet haben, konnte Daisy ihren gerade erst geöffneten Rucksack wieder zumachen und wir durften ohne Kontrolle durch, den Kanadier hinter uns haben wir gleich noch mitgenommen. Offensichtlich gelten hier Deutsche als ehrlich und anständig, die Schweizerin vor uns musste alles auspacken. Oder vielleicht war er auch einfach zu faul wie alle Bolivianer. Daisy hatte noch ein Päckchen Coca-Blätter dabei, weil man aus denen einen leckeren Tee machen kann – und somit hat sie sich eigentlich des Drogenschmuggels schuldig gemacht. Egal, wir waren rechtzeitig in Argentinien, oder auch doch nicht? Mist, eine Stunde Zeitverschiebung, also nur noch 20min bis der Bus fährt. Taaaaxiiii Wir waren dann zwar rechtzeitig am Busbahnhof aber der Bus natürlich schon ausgebucht. Dann nehmen wir halt einen anderen bis nach Tucuman, das liegt auf halber Strecke, der nach Mendoza hätte eh ungemütliche 26h gebraucht und so haben wir die Strecke auf zwei Fahrten aufgeteilt. Bis zum Abend bis der Nachtbus losfuhr sind wir noch durch La Quiaca geschlendert, haben was gegessen und das einheimische Treiben am Busbahnhof beobachtet. Am nächsten Morgen waren wir dann früh in Tucuman, haben unser Gepäck am Busbahnhof eingeschlossen und sind tagsüber in die Innenstadt. Puuuhhhh – vor einigen Tagen in Uyuni hatten wir noch Schnee, und hier …39°C und wir natürlich mit dicken Schuhen und langen Hosen. Trotzdem haben wir es genossen – endlich Wärme und Zivilisation. Schöne Strassencafés mit WiFi und gutem Fleisch zum Essen! Dort sind wir dann von morgens 9:00Uhr bis nachmittags 16:00Uhr gesessen, haben geschlemmt und beobachtet. Abends wieder zum Busbahnhof und weiter Richtung Mendoza.
I LIKE!