Bariloche
29. Januar 2012Der Grenzübertritt von Chile nach Argentinien gestaltet sich in diese Richtung etwas einfacher. Dennoch wartet man einige Zeit bis man seinen Stempel im Pass hat und dabei ist uns aufgefallen, dass die ganze Zeit weisses Zeug wie Schnee vom Himmel rieselt. Eine einheimische hat uns dann erklärt, dass dies Asche sei und noch von dem Vulkanausbruch im Juni 2011 kommt. Alles war mit einer leichten weiss-gräulichen Schicht bedeckt. Wenige Kilometer weiter haben wir dann vom Bus aus das ganze Ausmass des Ausbruchs sehen können. Karge, abgestorbene Landschaft – alles teilweise meterhoch unter einer Ascheschicht verborgen. Für die Touristenhochburg Bariloche war und ist das eine Katastrophe – die Skisaison ist komplett ausgefallen und jetzt im Sommer läuft es auch nur schleppend.
Wir hatten auf Grund unserer schlechten Erfahrungen in Valdivia was die Hostelsuche angeht dieses Mal vorreserviert. Eigentlich liegt uns das nicht so – wir wollen unabhängig sein, uns die Unterkunft erst mal anschauen und dann entscheiden … naja, aber es ist halt Hauptsaison. In Bariloche angekommen mit dem Taxi in die Stadtmitte, um von da aus zum Hostel 1004 zu laufen … häää, wo kann den das sein – was sieht denn hier nach nem Hostel aus??? Gefragt, und die Antwort war “in dem Hochhaus da!“ Na super, in so nem alten 70er Jahre Plattenbunker. Rein, mit dem Lift hoch in den 10ten Stock – ahhh das Hostel heisst eigentlich “Penthouse 1004“ – jetzt macht das alles Sinn. Wow – was für eine Aussicht. Ausnahmsweise war die Beschreibung “lake view“ mal nicht übertrieben. Das Hostel wird von zwei Frauen betrieben, hat 9 Schlafzimmer, 2 Wohnzimmer mit Kamin, eine riesen Küche und auf jeden Fall vom Balkon aus die beste Aussicht der Stadt! Also doch nicht so schlecht hier!
Weil’s uns in dem Hostel in der familiären Umgebung so gut gefallen hat, haben wir es erst am vierten Tag zu nennenswerten Aktivitäten geschafft – Rafting! Für uns beide das erste Mal und wir haben uns auch gleich die schwierigste Kategorie rausgelassen, damit’s auch richtig rockt! Also morgens mit dem Van 2 Stunden zu einer kleinen Farm in der Nähe des Rio Manso gefahren, dort gefrühstückt, uns in Neoprenanzüge gequetscht und dann ging’s los. Kurze Einweisung zu den Kommandos, im flachen Wasser noch ein bisschen geübt, und dann jjaaaaaaa, jhiipiieeeee! Unser Guide hat uns noch zu Beginn gefragt, ob wir es nass mögen und es wurde richtig nass für uns! 2.5 Stunden den Fluss hinunter bis zur chilenischen Grenze (an der man leider nicht mehr weiter fahren darf). Vieeellllll zu kurz kam uns das vor! Aber das war bestimmt nicht das letzte Mal! Mit dem Van zurück zur Farm, umziehen und lecker Assado essen und wieder zurück nach Bariloche.
Am nächsten Tag sind wir mit dem Bus Richtung Lago Moreno gefahren, haben uns dort Fährräder ausgeliehen und haben eine 5-stündige Tour um den See gemacht. Traumhaft Landschaft – Hügel, Berge, Wasserfälle und Seen mit türkisfarbenen Buchten. Waren im Lago Nahuel Huapi bei 8°C baden – ahhh scheiss kalt aber dafür kristallklares Bergwasser! Die Fahrt war wie eine Achterbahnfahrt – Berg hoch und runterschauen, Berg runter über Brücken und Flüsse, und nochmal und nochmal und nochmal. Zurück im Hostel gab’s als Abschluss dann mal wieder ein selfmade 800g Stück Bife de Lomo weil am nächsten Morgen ging dann unsere Busfahrt nach El Calafate zum berühmten Perito Moreno Gletscher – dafür nimmt man dann auch gern mal eine 28h Busfahrt in kauf!