Otago
28. April 2012In Wanaka mal wieder als erstes zum i-Side und uns über lokale Walks und günstige Campingplätze informiert. Mit einem 15% Discount-Voucher sind wir dann zum Outlet Holiday Park am Lake Wanaka auf dem wir uns für die nächsten 3 Tage eingemietet haben. Hier konnte man günstig Fahrräder ausleihen, so dass Doris eine kleine Spritztour am See entlang gemacht hat und Jörg sich mit dem testen der einheimischen Bierspezialitäten und einem Mittagsschlaf vergnügt hat. Abends in der Küche haben wir uns über Vegele-Mike aus Australien unterhalten, der gerade einen Trip von Deutschland zurück nach Australien mit dem Auto gestartet hat, und somit viele Monate unterwegs ist. Eigentlich wollten wir ihn in Cairns/Australien besuchen, aus dem nun wohl leider nichts wird. So haben wir gewitzelt, wie schräg es wäre, wenn wir ihn auf dem Weg beispielsweise in Indien mit seinem Auto mit Balinger Kennzeichen treffen würden, da ruft es aus der anderen Ecke der Küche: “Kommed ihr edwa aus Balinga?“ …??? Nach kurzem Infoaustausch hat sich rausgestellt, dass neben uns ein Pärchen aus Mössingen kocht und Doris und sie auf dieselbe Schule gegangen sind und einige gemeinsame Freunde haben. KLEINE WELT! Den Abend voll auf schwäbisch getratscht und am nächsten Morgen hab ich Doris an den Fuss des Peak Roy gefahren um ihren Tagestrip auf den Gipfel und von dort rüber zum Mount Alpha zu starten. Während Doris sich 6 Stunden lang ausgepowert hat, hat Jörg sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und sich mit Reise-Blog-Schreiben beschäftigt. Nachmittags zurück sitzen wir auf einer Bank vor der Küche und haben gerade unser Feierabend-Getränk aufgemacht, da schallt es schon wieder: “We know you! You are from Germany, right!?!?“ Da stehen Celine und Matthieu aus Strasbourg vor uns, die wir schon in Chile getroffen haben. KLEINE WELT!!! Mit den zwei abends leckeres Tapas-Buffet gemacht und bis in die frühen Morgenstunden gequatscht und getrunken. Nach einem Hang-Loose-Tag haben wir am nächsten Tag Tom (der US-Amerikaner mit dem wir in Bolivien waren und den wir bereits vor zwei Wochen in NZ wiedergetroffen haben – KLEINE WELT!!!) angerufen und gefragt ob wir nicht mal zusammen auf demselben Campground schlafen sollen, so dass wir abends zusammen kochen können – Er: “Ich wohn in Wanaka bei einem Freund, der hat ne Farm, aber ich denk ihr könnt da vorbeikommen.“ Wir also nachmittags auf einen Kaffee zu Ann und Barnie vorbeigefahren (Sie: ca. 60, Neuseeländerin und Textildesignerin – Er: auch ca. 60, Hawaiianer und Holzschnitzkünstler). Vielleicht noch einen Extrasatz zu Barnie, der wohl schrägste Mensch, dem wir auf unserer Reise bisher begegnet sind. Ernsthafte Konversation ist mit ihm kaum möglich, aber Muskelkater in der Bauchmuskelregion ist für den nächsten Tag sicher – und Hanfpflanzen hat er, dass so was ohne Genmanipulation möglich ist, war uns bis dahin nicht bewusst!!! Jedenfalls wurde aus dem Kaffee eine Einladung zum Abendessen mit anschliessender Übernachtung auf deren Parkplatz. Am nächsten Morgen haben wir uns dann herzlich von den dreien verabschiedet und sind losgefahren Richtung Queenstown, dem neuseeländischen Outdoor-Activity-Mekka. Von dort einen Abstecher in den Skippers Canyon gemacht, Neuseelands gefährlichste Strasse, deren befahren auf eigene Gefahr ist und von keiner Versicherung gedeckt wird. Super, genau das richtige für uns und unseren 4WD. Die Strecke war tatsächlich sehr kurvig, eng und felsig, so dass wir für die 20km in das alte Goldgräbertal knapp 1.5 Stunden benötigt haben. Dafür waren wir auch die einzigen Touristen auf dem DOC-Campingplatz, der super schön auf einer Ebene lag, zusammen mit ein paar historischen Gebäuden, unter anderem eine alte Schule die gerade von ein paar Rangern restauriert wurde. Weil es dort nachts ziemlich kalt wurde haben wir und in eines der kleinen alten Holzhäuschen gesetzt und uns bei Kerzenschein und Rotwein gewärmt. Unsere Vorräte gingen leider zu Neige und wir mussten nach einem Tag wieder nach Queenstown zurückfahren. Da uns die Stadt zu touristisch und zu teuer war, sind wir nach einer Nacht und ein paar Erledigungen weiter nach Glenorchy gefahren und haben am Lake Sylvan die Nacht verbracht. Unser nächstes Ziel war Fjordland und der Milford Sound. Um dort hinzukommen, kann man entweder mit dem Auto 317 km von Queenstown aus dorthin fahren, oder das Ganze zu Fuss abkürzen, indem man “querfeldein“ den Routeburn-Track, einer von Neuseelands Great Walks, ca 40km läuft. Da Doris es ja mehr mit dem Laufen und Jörg mehr mit dem Autofahren hat, war die optimale Lösung, dass Doris das Ganze in zwei Tagen zu Fuss macht und wir uns dann in Fjordland wieder treffen. Der Walk gilt nicht umsonst als einer schönsten der Welt, denn er war wirklich landschaftlich atemberaubend schön. Von türkisblauen Flüssen, bizarren Steinlandschaften, bis hin zu komplett vermoosten und somit unglaublich mystischen Wäldern war alles mit dabei. Ausserdem hatte Doris das Glück einem wilden Kea-Pärchen (Bergpapageien) sehr nahe zu kommen. Nach einer Übernachtung auf einer einfachen Hütte, mit gemütlichem Feuer abends und Geschichten vom Ranger wurde Doris am nächsten Tag nachmittags von einem Fleischbällchen-kochenden Joga 😉 empfangen. Genau das Richtige nach einer anstrengenden Wanderung! Der hingegen hatte sich die zwei Tage mit “Gaspedal–durchdrücken“ und Bier probieren beschäftigt, und die Nacht auf einer kleinen (Camping-)Farm verbracht.
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