Great Lakes, Waterfall-Way & Iluka
7. Juni 2012Erster Stopp an der Küste nach den Blue Mountains war Port Stephans. Wobei das eigentlich kein Ort sondern der Name einer grossen Bucht ist. In Hawke’s Nest einen gemütlichen Campingplatz gefunden auf dem sogar Lagerfeuer erlaubt war. Also Holz gesammelt, Feuerle gemacht und unsere Aldi-Rote in eine richtige Stadionwurst verwandelt. Die Vögel waren hier super zutraulich bzw. verwöhnt und wir hatten immer Enten oder die lustigen Kockaburra-Vögel um uns herum. Auf dem Weg nach Glocherster (Tipp von Ernie, einem Rentner aus der Touri-Info), an den Great Lakes vorbei gefahren. Dort dann festgestellt, dass der Nationalpark mit dem schönen Campingplatz-Tipp noch weitere 65km vom Ort entfernt liegt – OK … da reicht unser Benzin nicht mehr hin- und zurück. Es war schon dunkel und alles im Ort war zu! Also, uns 10km weiter auf eine Free-Camping-Wiese gestellt und lecker Wurstsalat gemacht. Am nächsten Morgen sind wir weiter Richtung Armidale und wollten auf dem Weg in Nowendoc tanken. Naja – unsere Karte war wohl nicht mehr ganz aktuell, und die eingezeichnete Tankstelle gibt es schon eine Weile nicht mehr. Aber die netten Einheimischen des aus ca. 5 Häusern bestehenden Ortes haben uns den Tipp gegeben, dass die 2km entfernte Ziegenkäserei Not-Benzin verkauft. Dort angekommen gab’s neben 10Liter Benzin für 20Dollar das eigentliche Highlight – ein Tag alte Baby-Ziegen mit einer verdammt coolen Mutter-Ziege! Ach sind die süüüsssssss! OK – Benzin hat bis zur nächsten Tanke gereicht und abends waren wir dann auch in Armidale, mit der Erkenntnis, dass hier die Entfernungen eben einfach ein bisschen grösser sind und unser Van ganz schön viel Sprit braucht. Abends das erste Mal Känguru-Filet gegessen >>> lecker! Am nächsten Morgen bei eises Kälte und Regen den Waterfall-Way Richtung Dorrigo gefahren. Erster Stopp bei den Baker Creek Falls – bissle wenig Wasser, aber grosse Gorge! Zweiter Stopp – Wollomombi Gorge. Aus dem Toilettenpapierhalter kam mir (Joga) auf dem Naturklo eine ziemlich grosse haarige Spinne entgegen (siehe Foto), und auf einem Holzdeck waren einige ekelige raupenartige Würmer zusammengruppiert (siehe Video). Pfui Deifel – die haben irgendein gelbliches Sekret ausgesondert. Wäähhh! Mal von giftigen und gefährlichen Tieren abgesehen war’s aber ganz nett hier. Dritter Stopp – der Point Lookout im New England Nationalpark. Am Aussichtpunkt in der schönen Hütte hatte sich ein kleiner Vogel (ein Eastern Yellow Robin) verirrt und ist immer gegen die Fensterscheiben gedozt. Der musste natürlich zuerst gerettet werden, bevor wir mit gutem Gewissen den Lookout-Walk starten konnten. Naja – gesehen hat man nix, da wir mitten in den Wolken waren (siehe Video). In der Hütte mit Feuerstelle gab’s dann lecker gegrillte Curry-Wurst (wo ich das hier gerade so schreibe und lese – ganz schön schwäbisch, einheimische Tage waren das), und auf dem Rückweg haben wir dann die ersten freilaufenden und vor allem “lebenden“ Kängurus gesehen. Die liegen sonst nur tot am Strassenrand rum. Weiter zu den nächsten Wasserfällen, den Ebor Falls und auf dem Weg bis nach Dorrigo nochmal putzige Kängurus gesehen. Dort dann den Showground (Dorf-Allzweck-Fläche) gesucht auf dem man nach Angaben von Ernie campen kann. Gefunden! Kostet 28Dollar, aber die Duschen sind gerade kalt – er muss erst noch die Heizung anstellen. Wir – ne ne, wir brauchen keine Dusche. Er – OK dann sind es noch 20Dollar. Da hinten sind die “Powered-Sites“ – also die mit Stromanschluss. Wir – ne ne, wir brauchen keinen Strom. Er – OK dann sind es noch 8Dollar. Aber er bringt uns noch Toilettenpapier. Wir – OK, brauchen wir. Wobei vielleicht hätte er uns auch noch einen Besen bringen können, die Toiletten sind wohl seit dem letzten Herbst nicht mehr geputzt worden. Bei strömendem Regen sind wir dann den Abend voll in unserem Van verharrt, und am nächsten Morgen ging’s ebenfalls bei Regen ziemlich trist bis an die Küste nach Yamba. Auf dem Weg in Coffs Harbours noch Stopp gemacht – “Gibt’s hier Whale-Watching?“ > “Noch zu früh, Wale kommen erst nächsten Monat!“ Naja – dann eben weiter. Von Yamba aus einen kurzen Abstecher nach Augourie zum Heimatstrand von Billabong-Gründer Gordon Merchant gemacht. Nachmittags auf die andere Uferseite nach Iluka, dem kleineren und untouristischeren der beiden Orte. Dort bei der “Pelikan-Fütterung“ zugeschaut. Naja – eigentlich ist das ja keine Fütterung, sondern die Fischer nehmen ihren Fang am Ufer direkt gleich aus und werfen Kopf und Innereien zurück ins Wasser. Ca. 50 Pelikane warten täglich schon auf ihr “Leckerli“ und das ist echt ein tolles Schauspiel. Da wir schon in einem Fischerdorf waren haben wir uns für Abends auch mit frischen Gambas eingedeckt. Die gab’s dann auf dem Campingplatz mit Öl und Knoblauch! Lecker! Das war auch einer der ersten Abende an dem es so warm war, dass man wenigstens ein bisschen draussen sitzen konnte. Bevor es am nächsten Tag weiter Richtung Norden und Landesinnere ging haben wir noch den 6km Regenwald-Walk durch den UNESCO-Nationalpark gemacht und leider nicht wie versprochen freilaufende Emus und Koalas gesehen. Auch die Whale-Watching-Platform brachte keinen Erfolgt. … abwarten – kommt alles bestimmt noch. Dafür haben etliche Blutegel versucht sich durch das Obermaterial unserer Schuhe zu bohren. Scheiss Viecher. Nachmittags haben wir uns dann endgültig auf den Weg nach Nimbin gemacht – der Kiffer- und Hippie-Aussteiger-Hochburg Australiens.