Kuala Lumpur
30. August 2012Im Flieger von Bali nach Kuala Lumpur haben wir 3 Studenten aus Wien kennengelernt und uns mit einem lustigen Mal-Beschreibungs-Spiel die Zeit vertrieben. Spät abends sind wir gemeinsam mit dem Bus nach Chinatown zu unserem Hostel gefahren. Die drei hatten zwar keine Reservierung, aber auch keinen Plan in welches Hostel sie sonst sollten. Dort angekommen hat die Betreiberin gerade aussen ein Schild aufgehängt „Sorry – we are full“. Mhhh – Wir: „Zum Glück haben wir reserviert.“ Sie: „Nee Neee – ab 18:00 verfällt die Reservierung.“ Wir: „Aber wir haben doch extra noch ne email geschrieben, dass wir nach Mitternacht ankommen!“ Sie: „Echt????“ Wir: „Ja – und sie habe sogar geantwortet, dass das kein Problem sei!“ Sie: „Mist! … OK – Notfallplan … gebt mir 15min!“ Und tatsächlich – nach 15min hatten wir zwei Betten. Im Mitarbeiterraum steht ein Stockbett, das schnell für uns hergerichtet wurde. Die drei Jungs haben in der Zwischenzeit nach Hostels recherchiert, aber in ganz Chinatown war in dieser Nacht nichts mehr frei. Also hat Gaya (die malaiische Mitarbeiterin mit indischen Wurzeln) ihnen erlaubt, dass sie in der Lounge auf den Sitzkissen schlafen können. Nach dem nun alle ihren Schlafplatz zugewiesen bekommen hatten, konnten wir uns endlich um das Feierabendbier kümmern. Um kurz nach 5:00 ging’s dann ins Bett, und am nächsten Vormittag sind wir dann in unser eigentliches Zimmer umgezogen. Kuala Lumpur liegt bekanntlich ja ziemlich nahe am Äquator und demzufolge warm und schwül ist es hier. Tagsüber 32-36°C, nachts 25°-28°C bei einer traumhaften relativen Luftfeuchtigkeit von bis zu 94%! Die Lösung – immer mehr trinken wie durch schwitzen rausläuft >>> und man schwitzt immer, so dass man 24h lang das Bedürfnis zu duschen hat!!! Zum Mittagessen sind wir durch Chinatown geschlendert und haben auch prompt eine schöne einheimische Esshalle gefunden. Unser Tischnachbar (auch malaysischer Indianer) hat uns die ersten Horrorgeschichten über die Indische Botschaft hier erzählt. Das war im Übrigen unser Haupt-Aufenthaltsgrund in KL. Die Visumerteilung muss hier wohl ziemliche Willkür sein. In unserem Hostel haben zu der Zeit 8 Leute ein indisches Visum beantragt – eine hat eins bekommen. Wir waren aber guten Mutes. Da wir uns beim letzten Essen auf Bali wohl beide den Magen etwas verdorben haben gab’s abends Pizza! Die hat mir dann auch nichts mehr genützt, weil ich den nächsten Tag mit 39.5°C Fieber im Bett lag. Daisy hat mich den ganzen Tag gepflegt, Medizin von der Apotheke geholt und abends gab’s ein McDonalds-Festmahl (westliche, Magenverträgliche Kost)! Nachdem es mir wieder besser ging konnten wir uns endlich an unseren Visumantrag machen. Dieser muss mittlerweile online ausgefüllt werden, was bei den vielen Abstürzen sehr nervig ist, da man jedes Mal wieder von vorne anfangen kann. Sachen wollen die wissen??? Detaillierte Angaben über die Eltern, alle Länder in denen man in den letzten 10 Jahren war, Anschrift und Telefonnummer des Arbeitgebers, detaillierter Reiseplan, usw. Dann fehlte uns nur noch das Passfoto – denn die Inder wollen nämlich nicht ein Standard-Foto, sondern ein quadratisches genau 2x2inch grosses Bild auf dem auch die Schultern zu sehen sind.
Freitagmorgen mit allen Unterlagen auf zur indischen Botschaft. Die Damen am Empfang waren eigentlich ziemlich freundlich und haben erst mal die Vollständigkeit geprüft. Am Schalter an dem man die Gebühren bezahlt, kam dann die Offenbarung! Ein weiterer Mitarbeiter hat zufällig unsere Pässe gesehen und bemerkt, dass wir Touristen sind. Er hat uns dann auf die Seite gerufen und uns aufgeklärt, wenn man mit einem Touristenvisum in Malaysia ist bekommt man zu 99% kein Visum für Indien. Er hat uns noch schnell die entsprechende Stelle in den Statuten gezeigt und uns empfohlen lieber nach Bangkok zu gehen um es dort zu versuchen. Er meinte die Gebühren und die Zeit können wir uns hier sparen. OK – was nun? Am besten erst mal was essen. Zurück im Hostel sind wir mit Gaya rüber zum freitäglichen indischen Buffet, und dann begann die grosse Recherche! Bangkok, Singapur oder Katmandu wären die restlichen Möglichkeiten. Katmandu war uns zu riskant und wir hätten erst mal nach Nepal müssen, was eigentlich nicht unserer Reiseroute entsprach, und in Singapur wird wie wir herausbekommen haben die Sache wie in Kuala Lumpur gehandhabt. Also – für Anfang September einen Flug nach Bangkok buchen!
Da wir uns Mitte September mit Diana&Andi auf Koh Phangan treffen wollen, hatten wir in Malaysia noch ein bisschen Zeit zum Rumreisen. Kuala Lumpur hatten wir auf unserer letzten Reise vor knapp 4 Jahren schon ausgiebig besichtigt, also … Raus aus der Stadt! Malaysia ist ein absolutes Multi-Kulti-Volk – 50% sind Malaien, 25% Chinesen und fast weitere 25% sind Inder. Demzufolge gibt es an jeder Ecke Leckereien zu kaufen. Zum Beispiel Kung Pao Chicken – mein absolutes chinesisches Lieblingsessen. Gebratenes Hühnchen mit Erdnüssen und mächtig vielen roten Chilis drin. Es war wunderbar dem Jungen hinter dem Wok zuzuschauen – wie ein Schlagzeuger hantiert er mit Wok, Kelle und mit dem Fuss wird die Gasflamme gesteuert. Lecker, lecker, lecker – da waren öfter! Sonntags sind wir mit Tom & Mies (zwei Holländer) mit dem Zug zu den Batu Caves gefahren, riesige Kalksteinhöhlen die mehrere Hindu-Tempel beherbergt. Die Haupthöhle wird über 272 steile Treppenstufen erreicht und ist über 100m hoch. Danach mit dem Zug zurück nach KL ins Berjaya Shopping-Center. Neben den üblichen Läden ist die eigentliche Attraktion eine Achterbahn die quer durch das Einkaufszentrum fährt. Wahnsinn!!! Leider ist sonntags Familientag und der ganze Spass war recht teuer. Zurück im Hostel haben wir uns zusammen mit den zwei Holländern für den nächsten Tag Bustickets zu den Cameron Highlands gekauft und Doris hat sich nach über 11 Monaten mal zu einem Frisör gewagt, um ihr krauses Haupthaar etwas zu stutzen.
Also ging’s am nächsten Tag mit schönem Haar und leichtem Gepäck für 2-3 Tage auf die Hochebene, mit mitteleuropäischem Klima.
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