Kuta, Uluwatu & Tanah Lot
12. August 2012Hallo Bali! Vor 10 Jahren war ich für ein Auslandssemester schon einmal hier und mit etwas gemischten Gefühlen habe ich wieder Balinesischen Boden betreten, doch es hat sich für mich sofort angefühlt, wie „heimzukommen“. Da auf Bali gerade Hochsaison ist, haben wir unsere Unterkunft für die ersten vier Nächte im Voraus gebucht, bevor wir uns mit meinen Eltern treffen wollten. Wie sich herausstellte, befand sich diese in einer absolut untouristischen Strasse von Kuta, umgeben von lauter leckeren einheimischen Essenständen, genau das richtige für uns. Das beste Essen bekommt man auf Bali in sogenannten Warungs. Dies sind kleine Garküchen, die in der Regel nicht mehr wie drei Gerichte anbieten, und dort wo die Einheimischen Essen ist es bekanntlich am besten. Die meisten der Warung-Besitzer konnten hier auch kein Wort Englisch, so dass wir uns mit Zeichensprache durch sämtliche Leckereien geschlemmt haben. In einem dieser Warungs war das Essen so dermassen scharf, das Joga knallrot anlief, er Schweissausbrüche hatte und sogar seine Ohren zugingen. Umringt von mehreren Balinesen, die uns beim Essen dieses scharfen Gerichtes beobachteten, wollten wir uns aber keine Schwäche eingestehen und haben tapfer alles aufgegessen! Der Koch hatte uns bereits im Vorfeld schon einmal in weiser Voraussicht ein grosses Glas Wasser hingestellt 😉 Jogas Geburtstag haben wir ganz romantisch am Strand gefeiert. Ohne zu wissen wohin es geht, hab ich ihn in ein Taxi gesetzt und dann sind wir nach Jimbaran gefahren. Hier kann man direkt am Strand sitzend fangfrischen Fisch bei Sonnenuntergang geniessen. Den Fisch sucht man sich vorher aus und dieser wird dann über Kokosnussschalen gebraten. Sehr, sehr lecker.
Am nächsten Tag kamen dann „Die Enderles“ auf der Insel an. Unter grosser Wiedersehensfreude haben wir meine Eltern vom Flughafen abgeholt und sind zu unserer neuen Unterkunft gefahren. Für die nächsten zwei Wochen waren wir von ihnen in ein schickes Boutique-Hotel eingeladen. Wir hatten ein grosses Zimmer, mit einem riesigen Bett, einer Terrasse und einer eigenen Badewanne, sowie zwei Pools und jeden Morgen ein gigantisches Frühstücksbuffet. Was für ein Luxus für uns und auch mal schön sich bedienen zu lassen und Urlaub vom Reisen zu machen ;-), haben wir doch die letzten knapp 6 Monate in einem Auto gelebt. Für meine Eltern war es die bisher weiteste Reise in ihrem Leben und das erste Mal in einem asiatischen Land, so dass vieles für sie absolut neu und total aufregend und spannend war. Aber sie haben alles mit Begeisterung mitgemacht, was wir ihnen vorgeschlagen haben. Mit einem Bierchen am Strand sitzen und den Sonnenuntergang geniessen, rohen Fisch in Form von Sushi geniessen, in den einheimischen Warungs essen, … .Trotz dass man auf dem Boden sitzen musste – ohne Sitzkissen, Papa ist immerhin schon 70 – wurde das Warung Java zum absoluten Lieblingsrestaurant meiner Eltern. Das Nasi und Mie Goreng (gebratener Reis oder Nudeln) war dort aber auch so unglaublich lecker und für 2,50 Euro wurden hier alle vier hungrigen Münder satt. Der Wahnsinn auf Bali ist, dass es preislich nach oben keine Grenzen gibt. So bekommt man ein Nasi Goreng in einem Warung für 7.000IDR (0,60€), oder man kann für das gleiche Gericht in einem Touristenrestaurant 160.000IDR (13€) bezahlen und dabei schmeckt es noch nicht mal besser!
Von Legian aus kann man gut Tagesausflüge unternehmen. Wenn man mehr wie zwei Personen ist, ist es am einfachsten sich ein Auto mit Fahrer zu mieten. Unser heutiges Ziel war die Bukit-Halbinsel. Den ersten Stopp haben wir bei der Udayana-University gemacht, meine alte Uni, wo ich International Management studierte. Eigentlich wollte ich Joga und meinen Eltern nur das Gebäude zeigen. Doch unser Fahrer ist zielstrebig reinmarschiert und so schnell konnten wir gar nicht schauen, wie wir im Büro der Rektorin sassen, die uns sehr herzlich empfangen hat. Anschliessend ging es weiter zur ersten Tempelbesichtigung, dem Pura Balangan ein kleiner in den Felsen gehauener Tempel. Am Padang Padang Beach konnten wir uns dann etwas die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und in den nicht vorhandenen Wellen plantschen. Eigentlich finden hier gerade die Rip Curl-Surfweltmeisterschaften statt, die wir uns auch echt gerne angeschaut hätten, doch heute war das Meer topfeben! Das Hauptziel unseres Ausfluges war Uluwatu, einer der 6 heiligsten Tempel Balis, der auf einer 100m hohen Klippe steht und wo all abendlich der Kecak-Tanz aufgeführt wird. Hierbei handelt es sich um den Affentanz, bei dem 70 Tänzer in einem Kreis sitzenden hypnotisch „kecak-kecak, cak-cak-cak“ singen und sich rhythmisch dazu bewegen. Da wir uns erst noch den Sonnenuntergang vom Tempel Uluwatu aus angeschaut haben und nach einem kurzen Meutereiversuch der Männer, da sie lieber ein Bier trinken, anstatt sich die kulturelle Tanzaufführung anschauen wollten, kamen wir als letztes zum bereits begonnenen Kecak-Tanz. Alle Plätze waren schon belegt, so dass wir uns in der ersten Reihe, direkt hinter den Tänzern hinsetzten mussten. Der Höhepunkt des Spektakels ist der Feuertanz, wo Strohbündel angebrannt und durch Besen verteilt werden, wobei es uns auf den vorderen Plätzen doch recht warm wurde.
Einen weiteren Ausflug haben wir zum Tempel Pura Tanah Lot – Land inmitten des Meeres – unternommen. Dieses kleine Heiligtum steht auf einer winzigen Felseninsel vor der Küste und ist von der Gewalt des Meeres umgeben. Da sich hier abends zum Sonnenuntergang die Tourimassen durchwälzen, sind wir nach dem Frühstück morgens dorthin gefahren. Zur genau richtigen Zeit, als gerade die Flut kam, was den kleinen Tempel, wenn er von den gigantischen Wellen umtost wird, umso imposanter erscheinen lässt. Für ein gutes Bild, wird man dabei selbst etwas nass, bei den Temperaturen aber eine willkommene Abkühlung. Die ganzen Japaner hatten wohl keine so gute Bodenhaftung, denn diese hat es reihenweise vom Felsen gespült. Gede, ein sehr netter Balinese und unser Fahrer für den heutigen Tag, hat meinen Eltern auf einer Karte gezeigt, was man sich sonst noch alles auf Bali in einem zweitägigen Trip anschauen könnte. Diese waren sofort Feuer und Flamme, so dass wir die letzte Nacht in Legian sausen liessen. Neben all den Ausflügen mussten wir auch leider etwas Zeit in unseren Computer investieren, da wir Probleme mit der Internetverbindung hatten. Aus diesem Grund sind wir nach Denpasar, um uns in einem einheimischen Elektronikkaufhaus einen externen USB – Wlan-Stick zu besorgen, nachdem Joga zuvor 5 Stunden zu Fuss durch Kuta und Legian gelaufen ist um nach selbigen zu suchen (Ergebniss: 2 Blasen – kein SticK). Schliesslich wollen wir Euch ja weiterhin an unseren Erlebnissen teilhaben lassen. Als Abschluss sind wir dann an unserem letzten Abend im Süden der Insel mit meinen Eltern nach Jimbaran zum Fischessen, wo wir zu Jogas Geburtstag bereits waren. Dieses Mal gab es noch einen 1,2kg schweren Hummer zum Essen und einen Arak – Balinesischer Reisschnaps – für die Männer zur Verdauung.