Khajuraho
17. Januar 2013Endlich wieder einigermassen fit, wollten wir so schnell wie möglich weg aus Delhi und wohin wo es etwas wärmer ist. Also ging unsere Reise Richtung Süd-Osten nach Khajuraho mit einem Übernachtungsstop in Jhansi.
In Jhansi sind wohl noch nicht viele Touristen vorbeigekommen, da hier alles unglaublich günstig war, ohne gross verhandeln zu müssen. So hat unser Hotelzimmer zu zweit gerade mal 4€ gekostet, unser Abendessen wurde uns in einer Tiffin Box (siehe Bericht Mumbai) aufs Zimmer gebracht, gefüllt mit einem leckeren Thali für gerade mal 0,70€, am Busbahnhof haben wir 15 Bananen für 10Rs – 0,14€ bekommen und der Chai am Tee Stand wurde uns von Einheimischen gezahlt.
Im touristischen Khajuraho, das mittlerweile zu den UNESCO-Weltkulturerben zählt, war dies schon wieder ganz anders. Kaum aus dem Bus ausgestiegen waren wir umringt von TukTuk-Fahrern, Hotelschleppern und Verkäufern. Die rund 300m ins Dorf sind wir zu Fuss gelaufen, unser Hotel haben wir uns auch lieber selbst ausgesucht und nach einer indischen Busfahrt, steht einem sicherlich nicht der Sinn nach Shopping irgendwelcher unnötigen Souvenirs.
Die unglaublich prachtvollen Hindu-Tempel Khajurahos stammen aus dem 10. bis 12. Jahrhundert und gelten als eine der grössten architektonischen Leistungen der Chandella-Dynastie. Das besondere an diesen Tempeln ist die unglaublich detailliert und ungenierte Skulpturenpracht. So sind die Tempel mit freimütigen Darstellungen von Oralsex, Masturbation, Gruppensex und Sodomie Szenen geschmückt, deren Sinn und Zweck bis heute noch nicht geklärt ist – im Volksmund auch Kamasutra-Tempel genannt.
Nach einem Tag in der Tempelanlage haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und sind durch die umliegenden Dörfer geradelt. Diese von den Khajuraho-Tagestouristen verschonten ursprünglichen kleinen Örtchen versprühen wesentlich mehr Scharm als der aus Restaurants und Hotels bestehende Hauptort. Keine Autos & TukTuks, kein Gehupe – einfach nur friedliche Stille mit ruhigen Menschen, lächelnd neugierig … eine Oase.
Joga hat dann leider wieder einen gesundheitlichen Rückschlag erlitten und hat nun bereits zum 4-mal nach Hampi, Mumbai, Dehli ein paar Tage mit Fieber, Durchfall und Übelkeit im Bett verbracht. Da unser nächster Stop Varanasi ist und in der Stadt über eine Million Menschen leben, sollte es hier wohl ein anständiges Krankenhaus geben, auch wenn die meisten Menschen des Sterbens wegen nach Varanasi kommen.