Daisy und Joga und die Welt

The World is not enough
  • Übersicht
  • Bilder
    • Panama
    • Argentinien
      • Buenos Aires
    • Uruguay
      • Colonia de Sacramento
      • Montevideo
      • Cabo Polonio
      • Punta del Diablo & Chuy
    • Brasilien
      • Ilha de Santa Catarina
      • Curitiba
      • Iguazu
    • Paraguay
      • Asuncion
    • Peru
      • Lima
      • Huacachina
      • Cusco
      • Inka-Jungle-Trail & Machu Picchu
      • Arequipa
      • Colca-Canyon & Chachani
      • Puno & Amantani
    • Bolivien
      • Copacabana
      • Death Road & Senda Verde
      • La Paz
      • Potosi
      • Sucre
      • Tupiza & Uyuni
    • Argentinien
      • Tucuman
      • Mendoza
    • Chile
      • Valparaiso
      • Santiago de Chile
      • Valdivia
    • Argentinien
      • Bariloche
      • El Calafate
    • Chile
      • Torres del Paine
    • Argentinien
      • Ushuaia
      • Buenos Aires
    • Neuseeland
      • Auckland
      • Northland
      • Coromandel & Bay of Plenty
      • Waikato
      • Hawke’s Bay
      • Lower North Island
      • Northern South Island
      • Westcoast
      • Otago
      • Fjordland
      • Canterbury & Christchurch
    • Australien
      • Sydney & Blue Mountains
      • Great Lakes, Waterfall-Way & Iluka
      • Northern Rivers
      • Brisbane & Sunshine Coast
      • Fraser & Whitsunday Islands
      • Townsville & Cairns
      • Savannah Way
      • Northern Territory
      • Red Center
      • Outback & Darwin
    • Indonesien
      • Kuta
      • Uluwatu & Tanah Lot
      • Zentralbali
      • Ubud
    • Malaysia
      • Kuala Lumpur
      • Cameron Highlands & Melaka
    • Singapur
    • Thailand
      • Bangkok
      • Koh Phangan
      • Usgang
    • Indien
      • Cochin
      • Varkala
      • Die Tempel des Südens
      • Puducherry & Mamallapuram
      • Mettupalayam & Ooty
      • Mysore & Shravanabelagola
      • Gokarna
      • Hampi
      • Aurangabad & Jalgaon
      • Mumbai
      • Khajuraho
      • Varanasi
      • Bodhgaya
      • Kalkutta
    • Bangladesh
      • Khulna Division
      • Chittagong Division
      • Dhaka Division
    • Thailand
      • Bangkok
    • Myanmar
      • Yangon
      • Myanmar – der Süden
      • Mandalay & Bagan
      • Wasserfestival
      • Inley Lake
    • Indien
      • Back to India
      • West Sikkim
      • East Sikkim
      • Varanasi
      • Agra
      • Jaipur
      • Pushkar
      • Udaipur
      • Jodhpur
      • Jaisalmer
    • Sri Lanka
      • Galle & Umgebung
      • Südostküste
      • Antike Städte und die Bergregion
      • Die letzten Tage
    • Deutschland
      • Die Rückkehr
  • Videos
  • Weltbiere
  • Archiv
  • Links
  • TRAVEL-KOCHBUCH
  • Email

Kalkutta

12. Februar 2013

Kalkutta

Neben der Hauptstadt Delhi und Mumbai ist Kalkutta (die dritt grösste Stadt Indiens), das seit 2001 offiziell eigentlich Kolkata heißt, mit rund 15 Millionen Menschen eine der bevölkerungsreichsten Metropolen der Welt. Am Bahnhof angekommen, war dies auch sofort zu spüren. Überall um einen herum war ein geschäftiges Treiben und es wuselte wie in einem Ameisenhaufen. Gigantische Ladungen wurden auf den Köpfen der Kullis durch die Gegend getragen, die Menschenschlange für ein Taxi war unglaublich lang, doch die Schlange der bereits wartenden Taxen war noch viel länger. Kaum sassen wir endlich in einer der gelben Rostbeulen, ging unsere Fahrt über Kalkuttas berühmtestes Wahrzeichen, die 97m lange und 705m hohe Howrah-Bridge. In den 80er Jahren muss die Brücke in einem so erbärmlichen Zustand gewesen sein, dass angeblich ein Mann, der sein liegen gebliebenes Fahrzeug schob, durch ein Loch gefallen und auf ewig verschwunden sein soll. Über die Brücke kamen wir zum Glück unbeschadet, doch hatte unser Taxifahrer so seine Schwierigkeiten unsere, ihm genannte Adresse zu finden und wollte uns mitten in Kalkutta rausschmeissen. Die Androhung ihm den Zahlschein des Prepaid-Taxis (kein Zahlschein, kein Geld für den Fahrer) nicht zu geben, hat ihn letztendlich doch dazu veranlasst sich etwas Mühe zu geben und sich nach der Adresse durchzufragen.

Das Guesthouse schien auf den ersten Blick auch recht sauber und in Ordnung, ausserdem war der Besitzer sehr freundlich und hilfsbereit und hielt ein paar gute Restaurant-Tips für uns bereit. Nach der ersten Nacht hatte ich mal wieder einige Stiche am Bein, wobei ich mir noch nicht viel dabei gedacht hatte und nervige Moskitos vermutete. Nach einer Stadttour, hab ich mich zu einem Mittagschläfchen hingelegt, während Joga nochmal los ist, ein paar Dinge zu erledigen. Als er freudig zurückkam und mich mit einem Schokoriegel überraschen wollte, hat er lediglich ein Häufchen Elend vorgefunden. Die Moskitos waren keine Moskitos, sondern Bed-Bugs (Bettwanzen), die sich während meines Schläfchens genüsslich an mir vollgesaugt und ich sie auf frischer Tat randvoll mit meinem Blut erwischt hatte. Der Besitzer des Guesthouses war leider nicht erreichbar, nur sein unfähiger Mitarbeiter, den das Ganze ziemlich kalt lies. Da alle Zimmer ausgebucht und wir für die kommende Nacht bereits bezahlt hatten, blieb uns nicht viel übrig, als zu bleiben. Das Zimmer wurde zwar mit einer nach Kerosin stinkenden Lösung “desinfiziert“, doch das hat den Viechern nicht viel ausgemacht und um 2.30Uhr nachts ging das grosse Krabbeln los. Da ich allergisch auf die Bisse reagiere und danach immer aussehe wie ein Pustel Monster, ging Joga los, uns ein anderes Hotel zu organisieren. Da wir uns abends bereits nach einer Alternative für die nächsten Tage umgeschaut hatten und eines davon auch einen 24Stunden-Check-In hatte. Leider ist diese Aktion an den Security-Jogis gescheitert, die sich vehement dagegen gewehrt haben, nachts die Tore zu öffnen um uns aus dem Haus zu lassen. Somit haben wir die restliche Nacht im Bett sitzend verbracht und waren um 6.00Uhr morgens weg. Als wäre dies nicht genug, hatten sich ein paar dieser Ungeziefer in unserem Rucksack eingenistet, und eines hatte ich in der Hose, das sich im Laufe des Tages in einem Cafe sitzend bemerkbar gemacht hat. Ich habe mittlerweile eine „Schwarze-Punkte-auf Leintuch- und Wände-Phobie“ entwickelt!!!

Kalkutta gilt als Armenhaus Indiens, keine Frage, es gibt hier, wie in vielen Teilen des Landes unglaublich viele arme Menschen. Doch das Bild, das wir von Kalkutta im Kopf hatten, war ein komplett anderes. Kalkutta ist kein dreckiger, stinkender Moloch, mit Heerscharen voll bettelnder Kinder, sondern strahlt wie viele andere indische Städte eine gewisse Faszination aus. Ausserdem gilt sie als kulturelle Hochburg Indiens. So befindet sich hier mit rund neun Millionen Bänden die grösste Bibliothek des Landes, auf 29 Bühnen wird Theater gespielt und es gibt 33 Museen in Kalkutta zu besichtigen. Auch versprühen die Kolonialen Gebäude, wie das Writer`s Building, oder das Victoria Memorial einen bestimmten Scharm. Schwerfällig rumpelt die 1873 in Betrieb genommene und dementsprechend altersschwach aussehende Strassenbahn durch die Stadt und über eine der Hauptstrassenkreuzungen führt ein junger Hirte seine Ziegenherde.

Kalkutta ist ebenfalls bekannt für seine süssen Köstlichkeiten. Es gibt hier sehr viele kleine Kaffees, in denen leckere Törtchen verkauft werden. Das legendärste ist das Flurys, eine Schweizer Teestube in der es unglaublich leckere Rumkugeln zu kaufen gibt. Auch findet man ansonsten alles in der Park Street. So gibt es im Buchladen ganz offiziell und in mehrere Versionen „Hitler – Mein Kampf“ zu kaufen. Hitler und Indien ist auch so eine Geschichte für sich. Das einzige was viele Inder wohl über Deutschland wissen, ist Hitler, so fällt dieser Name oft, wenn man sagt, aus welchem Land man stammt. Ganz speziell war es dann für uns, als wir ein paar Tage mit einem Israeli gereist sind, aber Gil hat das Ganze zum Glück recht locker gesehen.

Kalkuttas berühmteste Bürgerin, ist die von Papst Johannes Paul II selig gesprochene, Friedensnobelpreisträgerin Mutter Teresa. Diese setzte sich bis zu ihrem Tod im Jahr 1997 vorbehaltslos für die Armen, Kranken, Sterbenden und Waisen der Stadt ein und gründete mehrere Heime, Hospize und Kliniken. Um ihre Werke zu besichtigen, ließen wir uns zum “Mother House“ fahren, leider war dies weniger ergiebig als erhofft. Dafür war die Fahrt an sich eine Erfahrung. In ganz Indien gibt es Fahrrad-Rikschas, mit Ausnahme von Kalkutta, hier gibt es keine Fahrrad-Rikschas, sondern Lauf-Rikschas, d.h. ein Mensch zieht einen, wie eine Art Esel durch die Stadt und dies meist sogar mit bloßen Füssen, da sie sich oftmals keine Schuhe leisten können. Mit sehr gemischten Gefühlen sitzt man hoch oben, zu zweit, manchmal auch mehr Personen, während ein kleiner, dünner, ausgemergelter Inder einen durch den dichten Strassenverkehr Kalkuttas zieht und dies teilweise im Lauftempo. Obwohl wir uns schlecht dabei fühlen, einen anderen Menschen so hart für uns arbeiten zu lassen, verschlimmern wir ihr Elend, wenn wir anstatt einer Laufrikscha ein Taxi nehmen, da sie somit wenigstens ein paar Rupien am Tag verdienen und sich etwas zu essen kaufen können.

Leider hatten wir magentechnisch wieder einen Rückschlag und das in Varanasi verabreichte Antibiotikum schien nicht alles in uns abgetötet zu haben. So haben wir abwechselnd eine Art Spuck-Durchfall-Wettbewerb durchgeführt, der unseren Aufenthalt in Kalkutta verlängert hat. In unserem Reiseführer gibt es ein Kapitel über Krankheiten, wo die häufigsten Magenerkrankungen aufgeführt werden. So klang unser Krankheitsverlauf stark nach Giardiasis, wogegen kein Antibiotikum hilft, sondern ein spezielles Amöben abtötendes Medikament notwendig ist. Da wir keine Lust hatten, deswegen noch einmal einen Arzt aufzusuchen, dachten wir, wir fragen einfach mal in der Apotheke nach Flagyl. Der Apotheker wusste sofort was wir wollen und hat eine riesen Box aus der vorderen Ladentheke gezogen – wird hier wohl öfter verkauft – und eine Packung hat gerade mal 10Rs (0,14€) gekostet.

Im östlichsten Teil Indiens befindet sich der Kaziranga-Nationalpark, ein Naturschutzgebiet, mit einer der höchsten Nashornpopulationen der Welt. Dies sollte eines unserer nächsten Reiseziele sein, doch um dorthin zu kommen, wollten wir noch kurz durch Bangladesch reisen, da dies genau dazwischen liegt. Ausserdem hatten wir vor 5 Monaten in unserem Hostel in Bangkok Imdy, einen total netten Bangladeschi kennengelernt, der uns damals in sein Land eingeladen hatte. Mit unserem Double-Entry-Visum für Indien würde dies auch alles wunderbar passen. Jetzt brauchten wir nur noch ein Visum für Bangladesch. Zur Botschaft von Bangladesch, dort unser Formular ausgefüllt und unsere Pässe abgegeben und die nächsten 3 Stunden mit Kaffeetrinken überbrückt, da wir mittags persönlich zu einem Interview erscheinen und die recht hohe Visagebühr von umgerechnet 50€ pro Person bezahlen mussten. Der Beamte war dann allerdings recht lustig und freundlich und hat uns gleich mit Reisetipps und typischen bengalischen Früchten versorgt. Bereits einen Tag später konnten wir unsere Pässe mit Visum abholen. Allerdings war es heute extrem schwierig einen Taxifahrer zu finden, der wusste, wo wir hinwollten. Letztendlich hat uns ein Passant geholfen und einem Taxifahrer auf Hindi erklärt, dass wir ihm den Weg zeigen werden – jaja, so zeigen wir schon, kaum einen Woche in Kalkutta, den Taxifahrern wo`s lang geht 😉

Am nächsten Morgen haben wir einen letzten Chai bei unserem Tee-Verkäufer getrunken und ihm unseren Heizlüfter geschenkt, den wir nun wohl hoffentlich nicht mehr brauchen. Schade eigentlich, diese Stadt zu verlassen, da nach 10 Tagen Aufenthalt eine Art Heimatgefühl entstanden ist. Wenn wir durch unsere Strasse gelaufen sind, haben uns die Menschen zugewunken und uns freundlich begrüsst, selbst unser Zeitungsverkäufer gab Joga gerne mal einen Klapp mit der Zeitung auf den Hintern, wenn wir ihm während des Tages über den Weg gelaufen sind. Letztendlich sind wir zum Bahnhof und mit dem Zug Richtung Bangladesch – ohne grosse Erwartungen.

Nach nun 4 Monaten in Indien, verlassen wir eines der faszinierendsten Länder dieser Welt. In keinem anderen Land findet man so unglaubliche Schönheit, dass einem teilweise einfach nur die Worte fehlen. Den Dreck und Müll, die heruntergekommenen Gebäude, der Lärm und Gestank von Abgasen nimmt man meistens gar nicht wahr, durch die Schönheit der Menschen, ihr wunderbares Lachen, die farbenprächtigen und edel anmutenden Kleider, die faszinierenden Tempel und imposanten Gebäuden – “Increadible India“ eben.

Kategorien
Indien
RSS Kommentare
RSS Kommentare

« Bodhgaya Khulna Division »

Leave a Reply

Hier klicken, um das Antworten abzubrechen.

Zufallsbild

  • P1070380

Letzte Artikel

  • Wir durften einen Traum leben!
  • Die Rückkehr
  • Die letzten Tage
  • Antike Städte und die Bergregion
  • Südostküste
  • Galle & Umgebung
  • Jaisalmer
  • Jodhpur

Letzte Kommentare

  • Karoline bei Wir durften einen Traum leben!
  • Andi bei Wir durften einen Traum leben!
  • Carmen bei Galle & Umgebung
  • Frank bei Galle & Umgebung
  • Heiner bei Jodhpur
  • Gundi bei Pushkar
  • Gundi bei Pushkar
  • Heiner bei West Sikkim

Kategorien

  • Allgemein (5)
  • Argentinien (8)
  • Australien (10)
  • Bangladesh (4)
  • Bolivien (7)
  • Brasilien (3)
  • Chile (4)
  • Deutschland (1)
  • Indien (25)
  • Indonesien (2)
  • Malaysia (2)
  • Myanmar (5)
  • Neuseeland (11)
  • Panama (1)
  • Paraguay (1)
  • Peru (8)
  • Singapur (1)
  • Sri Lanka (4)
  • Thailand (5)
  • Uruguay (4)

Suchen

Login

  • Anmelden
  • Feed der Einträge
  • Kommentar-Feed
  • WordPress.org


Admin | Reiseblog anlegen | Plane Deine eigene Weltreise
Zum Ändern Ihrer Datenschutzeinstellung, z.B. Erteilung oder Widerruf von Einwilligungen, klicken Sie hier: Einstellungen