Daisy und Joga und die Welt

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Pushkar

24. Juli 2013

Pushkar

Von Jaipur ging es mit dem Bus bis nach Ajmer, wo wir in einen ziemlich überfüllten Bus umsteigen mussten. Deswegen hiess es auch Gepäck ab aufs Dach, was normalerweise zum Job des Ticketkassierer, der in jedem Bus mitfährt, gehört. Doch dieser hatte keine Lust, also musste Joga selbst aufs Dach klettern. In Pushkar angekommen durfte er dann gleich nochmal hochklettern und unser Zeug wieder runterholen. Eigentlich kein Problem, wäre der Kassierer nicht so ein Arschloch gewesen. Denn noch einer seiner Aufgaben ist es, dem Busfahrer, meist per Klopfzeichen zu signalisieren, wann er weiterfahren kann. Unser Gepäck war zwar unten, doch Joga noch auf dem Dach, als der Bus sich wieder in Bewegung setzte, was dazu geführt hat, dass er sich den Fuss in der Reling eingeklemmt hat. Unser wütendes Gebrüll hat den Bus genau solange stoppen lassen, das Joga wenigstens runterhüpfen konnte. Wenigstens konnten wir gleich unser neu erlerntes Hindi-Schimpfwort „Bakara chod – goat fucker“ anwenden ;-), jaja die bösen Sachen lernt man immer gleich! Und dann kam gleich das nächste Ärgernis – nervige Hotelschlepper, die nur auf Weisshäutige Kundschaft gewartet hatten.

Trotz schlechtem Start schien es, dass wir mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Denn in zwei Tagen ist Vollmond und an Vollmond zieht es tausende von Pilger nach Pushkar. Das kleine Städtchen liegt an einem für die Inder sehr heiligen See, der laut Legende folgendermassen entstand. Der Schöpfergott Brahman lief einst mit einer Lotusblüte in der Hand durch die Wüste. Als drei der Blütenblätter auf den trockenen Boden fielen, entstanden drei Seen, unter anderem der Pushkar-See. Dem See werden nun heilige Kräfte nachgesagt, so dass ein Tauchbad im See die Gläubigen von all ihren Sünden reinwäscht, allerdings nur bei Vollmond. Besonders “sauber“ wird man wohl zu Vollmond im November, was zur Folge hat, dass sich zur selben Zeit der weltweit grösste Kamelmarkt mit über 150.000 Kamelhändlern entwickelte.

Doch auch so füllten sich die Strassen und Gassen mit unzähligen Pilgern, die im Laufe des Tages ein rituelles Bad vollführen wollten. Der See ist insgesamt von 52 Ghats (Treppen) gesäumt, zum Teil mit eigenem Wasserbecken, da sich jeder Maharadscha ein Stückchen am See gesichert und sein eigenes Ghat samt Ferienhaus erbaut hatte. Das als Main Ghat bezeichnete Gau Ghat, ist die Stätte, an der unter anderem die Asche Mahatma Gandhis in den See gestreut wurde.

Auch wir wollten uns das heutige Treiben nicht entgehen lassen und haben uns ein diskretes Plätzchen zur Beobachtung der Gläubigen gesucht. Auffällig war, dass ca. 90% der Pilger Frauen waren, die ihre Sündenreinwaschung vollzogen hatten. Rajasthanische Frauen tragen hauptsächlich Gewänder und Saris in leuchtendem Pink, Gelb, Orange oder Rot, was wohl die jeweilige Kastenzugehörigkeit symbolisiert, so dass sich die ganzen Ghats in ein wunderschönes unglaublich buntes Farbenmeer verwandelten. Für die Durchführung des rituellen Bades steigen die Frauen komplett bekleidet in den See, um diese danach gegen trockene Kleidung zu tauschen. Was hierbei ebenfalls sehr auffällig war, dass sie dies ohne Scham und grosse Verhüllungsversuche machten, ein absolutes Novum, im sonst unglaublich prüden und verklemmten Indien. So ist es beispielsweise keine Seltenheit, dass ein Ehemann seine Gattin ein Leben lang nie vollständig unbekleidet zu Gesicht bekommt.

Am nächsten Tag haben wir uns an die Besteigung des Gayiri-Hügel gemacht, von wo aus man einen sehr schönen Blick auf Pushkar samt See und die wüstenhafte Gegend hat, die auf Grund des bereits begonnen Monsuns dabei ist zu ergrünen. An den frischen Zweigen erfreuten sich auch etliche Ziegen, die den Berg bevölkerten und an denen sich Joga als Ziegenpeter versuchte ;-).

Von Pushkar sind wir mit dem Zug nach Udaipur weitergereist. Da wir mittlerweile etliche tausend Kilometer mit der indischen Eisenbahn zurückgelegt haben, hier mal ein paar Zahlen und Fakten aus unserem Reiseführer über dieses beachtliche Unternehmen.

Die indische Eisenbahn in Zahlen:
Mit einem Schienennetz von 63.327 km Länge hat Indien das zweitlängste Eisenbahnnetz der Welt. 8000 Lokomotiven sorgen täglich für den Transport von etwa 26 Millionen Fahrgästen. Jeden Tag benutzen über 15.000 Zugverbindungen das Schienennetz. Mit rund 1.7 Millionen Beschäftigten ist die indische Eisenbahn der grösste Arbeitsgeber der Erde. Leider gibt es auch ein paar Zahlen auf die das indische Verkehrsministerium weniger stolz sein kann. Jährlich passieren nämlich über 600 Unfälle (mit 800-900 Todesopfern), ca. 15.000 Menschen sterben beim Überqueren der Gleise und genauso viele weil sie von den Dächern der Züge fallen oder mit Masten kollidieren. Damit gilt die indische Eisenbahn weltweit als die gefährlichste. Zugreisende können sich aber trösten: Es ist wesentlich sicherer, die Bahn als den Bus zu nehmen, den laut offizieller Statistik sterben jeden Tag durchschnittlich 356 Menschen (130.000 im Jahr) im Strassenverkehr.

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Jaipur

19. Juli 2013

Jaipur

DER 100STE BERICHT!!! WOW, WER HÄTTE DAS GEDACHT!!!

Da wir etwas zu faul waren uns ein Zugticket zu organisieren sind wir mal wieder Bus gefahren – ist auch schön! Die Strassen in Rajasthan sind wie wir feststellen konnten, die wohl besten im ganzen Land. Zum Teil sind das sogar richtige Überland-Autobahnen ohne Schlaglöcher und dank Zäunen mit nur wenigen Tieren auf der Strasse. Das Beste war aber der Frauen-Discount, denn Doris` Ticket hat 25% weniger gekostet … uns soll’s recht sein.

In Jaipur angekommen machten wir dann gleich Bekanntschaft mit dem was uns die nächsten Wochen wohl begleiten sollte – nervige, von Touristen versaute Schlepper, TukTuk-Fahrer und sogar Chai-Verkäufer. Rajasthan ist der unter den Touristen mit Abstand beliebteste Bundesstaat und so wird man auf Schritt und Tritt angequatscht und verarscht. Bereits zwei Blocks vor dem Busbahnhof sind wir von Weiss-Haut-Jägern entdeckt worden, diese haben sich von aussen an den Bus drangehängt und sich kurz nach Stillstand des Busses auf uns gestützt. Haha, da beissen die bei uns auf Granit – schon aus Prinzip werden wir nie irgendeine Leistung eines sich so penetrant aufdrängenden Inders annehmen. Wir wollten eh ohnehin erst einmal einen Chai trinken – doch selbst der Chai-Verkäufer wollte uns abrippen – 20 Rupies für zwei kleinen Becher – in ganz Indien zahl man dafür nur 10 Rupies. Doch hier schein es tatsächlich Skin-Tax zu geben. Den 10-Rupie-Schein wollte der Verkäufer nicht annehmen, doch wir waren nicht bereit 20Rs zu bezahlen, und so haben wir ihm einfach 15Rs auf die Sitzbank gelegt und sind weggelaufen. Ein Schlepper hat unser deutsches Guidebook entdeckt und meint wohl er könne uns mit seinem Deutsch beeindrucken. Doch da wir keine Lust hatten für das Hotel das wir uns ohne hin bereits ausgesucht hatten Provision zu zahlen, sind wir den Kilometer lieber gelaufen als uns von einem TukTuk-Fahrer fahren zu lassen.

Am ersten Tag haben wir gleich das Wahrzeichen der Stadt angeschaut, den Palast der Winde. Eigentlich nur eine Fassade mit fast 1000 Fenstern hinter denen sich früher die Frauen des Maharadscha versteckten, geschützt vor den Blicken des Volkes, um das Treiben auf der Strasse zu beobachten. Dann ging es weiter in den Stadtpalast mit der grössten und schönsten Ausstellung antiker Waffen. Abends auf dem Rückweg sind wir bei Saleem einem Enfield Händler vorbei und haben für den nächsten Tag ein Motorrad klar gemacht. Wir sind auch gleich mit ihm nett ins Gespräch gekommen, sind in seiner kleinen Werkstatt gehockt und haben Chai getrunken. Stolz zeigte er uns Bilder seiner internationalen Kunden, die alle eine alte Royal Enfield bei ihm gekauft und exportiert haben.

An unserem ersten Motorrad-Tag sind wir zum ca. 15km entfernten Amer Palace gefahren, eine riesige Anlage geschützt zwischen den Bergen und mit einem unterirdischen Gang verbunden mit der dazugehörigen Festung – dem Jaigarh Fort. Doch gerade als wir das Eintrittsticket kaufen wollten hat ein heftiger Monsun-Regen eingesetzt. So haben wir ca. 2 Stunden in den Arkaden am Palastvorplatz ausgeharrt, bis es zumindest nur noch so stark geregnet hat, dass man trotzdem rumlaufen konnte. Für den Palast war es jetzt bereits zu spät, weil dieser schon um 16:00Uhr schliesst (… und ausserdem war alles unter Wasser), doch wollten wir mit unserer Enfield über eine Passstrasse zum höhergelegenen Fort fahren. Der Allrad-Jeep-Tour-Anbieter-Jogi unten am Parkplatz hat uns dringend davon abgeraten, die Strasse sei eigentlich gar keine richtige Strasse und sehr gefährlich. Und er würde uns dies als Freund sagen, und uns empfehlen lieber mit einem Jeep dort hoch zu fahren. Mich hat das nicht beeindruckt, und ich hab mir gesagt wir fahren mal so weit wie es geht und dann schauen wir weiter. Wie sich dann zeigte ist die Strasse eine der wohl besten, die wir je in Indien gesehen haben – neuer Asphalt, es ist nirgends was abgebrochen, keine Schlaglöcher usw. eine richtig schöne Serpentinen-Strasse. Ja die Inder – leider haben die als einziges Volk das wir bisher kennengelernt haben überhaupt kein Problem einem ständig direkt ins Gesicht zu lügen. Gar kein gutes Karma. Das Fort haben wir dann noch schnell angeschaut da es auch bereits in 30min schliesst. Unter anderem gibt es die grösste Kanone der Welt zu bestaunen, die ihre Kugel abgefeuert mit 100kg Schwarzpulver angeblich 35km weit schiessen kann. Genau weiss es aber keiner weil sie nie benutzt wurde! 🙂

Am nächsten Motorrad-Tag sind wir ins 100km entfernte Abhaneri gefahren. In dem kleinen verschlafenen Dörfchen gibt es einen der spektakulärsten Stufenbrunnen Indiens. Ich war bereits vor 8 Jahren mit der Hochschule hier und die Tempelanlage war damals noch ein echter Geheimtipp unseres indischen Architekten & Guides. Seit ein paar Jahren ist Abhaneri jetzt auch im Lonely Planet zu finden und so taucht hier auch der ein oder andere Pauschaltourist mit seinem Privat-Fahrer auf – cooler ist es da schon mit einer Enfield vorzufahren! Immerhin ist der Eintritt immer noch umsonst. Wie eine umgedrehte Pyramide gehen die Stufen 30 Meter in die Tiefe, und je nach Wasserstand wurden auf den Plattformen der Stirnseite Zeremonien abgehalten.

An unserem dritten und letzten Motorrad-Tag sind wir morgens zunächst zum Nahargarh Fort, das direkt über der Stadt thront um noch die klare Sicht zu geniessen. Anschliessend bei diesmal sonnigem Wetter nochmals zum atemberaubenden Amer Palace. Nach so viel altem Gemäuer wird’s mal Zeit für eine Abwechslung. So haben wir das Jawahar Kala Kendra Art Center besucht – vom indischen Architekten C. Correa erbaut. Und die eine oder andere Shopping-Mall lag auch noch auf dem Rückweg zum Enfield-Händler. Saleem hat uns irgendwie ins Herz geschlossen, und wahrscheinlich spürte er auch mein erhöhtes Interesse an den alten Maschinen. Stolz wollte er uns seine Sammlung zeigen, und so wurden wir für den nächsten Tag zum Ihm nach Hause zum Essen eingeladen.

Vorher haben wir uns noch das Observatorium in Jaipur angeschaut. Maharadscha Jai Singh war auch interessierter Astronom und lies Anfang des 18. Jahrhundert 18 riesige Messgeräte aus Stein konstruieren. Unter anderem die grösste Sonnenuhr der Welt mit der die Zeit bis auf zwei Sekunden genau abgelesen werden kann. Mit anderen Geräten können die Bewegungen und Position von Planeten und Sternen bestimmt werden, andere geben Auskunft über die Intensität des nächsten Monsuns.

Saleem hat sonntags um 14:00Uhr seinen Laden geschlossen, ich bekam die Enfield von seinem Sohn unter den Hintern und dann hiess es hinterher fahren. Knapp 7km ausserhalb der Stadt wohnt die Familie mit 7 Kindern und ca. 30 Enfields, von Baujahr 1969 bis 2010. Für uns immer interessant zu erfahren, wie die Menschen so leben. Saleem zählt sicherlich zur indischen Mittelschicht und bewohnt ca. 200qm. Das Haus besteht aus mehreren Schlafzimmern, einem Bad, einer Küche und einem zentralen Aufenthaltsraum in der Mitte. Was allerdings auffällt, dass es eigentlich fast keine Möbelstücke gibt, ausser einem ziemlich grossen Fernseher, der einen fast altarähnlichen Platz hat. Speziell für uns Gäste gab es von der Hausherrin frisch zubereitetes Hühnchen, das auf Zeitungspapier serviert wurde. Wir selbst sind in der zentralen Halle auf einer Matte auf dem Boden gesessen. Gegessen wird natürlich mit den Händen.

Nach einem Arbeitstag (Email, Blog, Tagebuch, …) haben wir abends Allan auf der Strasse getroffen. Ihn hatten wir bereits in Sikkim und Varanasi gesehen, und so haben wir uns für den nächsten Tag verabredet. Mit Danielle & Jessica aus der Schweiz, Jayden aus Kanada und Allan aus Aussie-Land waren wir abends bei ein paar Bier auf der Dachterrasse. Am nächsten Tag wollten wir alle zusammen ins Kino gehen, da das Raj Mandir als das schönste Kino Indiens gilt, und das ist es auch. Im indischen Art-Deco-Stil gebaut sieht die riesige Lobby mit Kronleuchter und geschwungenen Treppenaufgängen aus wie ein pompöser alter Palast. Der Film (natürlich in Hindi) war der Knaller – Bhaag Milkha Bhaag – ein über 3 stündiges Heldenepos über Indiens besten und bekanntesten Sportler aus den 70er Jahren. Und die Stimmung war super, nicht wie in deutschen Kinos, wo man schon einen Rüffel bekommt, wenn man jemanden mal was zuflüstert, wird hier geklatscht, gepfiffen, gebrüllt (vor allem, wenn es auch nur etwas anzüglicher wird), Handys klingeln und Leute telefonieren und bei Tanzszenen, fällt es dem ein oder anderen schwer, sich noch auf seinem Sitz zu halten – verständlich, denn selbst unsere Füsse fingen dabei oft das mitwippen an. Indische Kinofilme machen einfach nur Spass und sind ein Erlebnis.
Download Film-Trailer

Nach 10 schönen und abwechslungsreichen Tagen ging es mit dem Bus weiter nach Pushkar.

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Agra

16. Juli 2013

Agra

Endlich, Endlich, Endlich!!! Nach nun insgesamt 6 Monaten in Indien sind wir in Agra der Stadt mit DEM Wahrzeichen, dem Must-See eines Indien-Aufenthaltes, dem bedeutendsten Monument angekommen – das Taj Mahal.

Um dieses besichtigen zu dürfen, mussten wir uns erst einmal Eintrittstickets von dem etwas ausserhalb gelegenen Ticketschalter besorgen, welcher mit schicken Golfwägelchen angefahren wurde. Allerdings sind die Eintrittspreise echt unverschämt. Ausländer zahlen 750Rs (10Euro), Inder 10Rs (13Cent)!!! Wenigstens ist bei uns noch ein halber Liter Wasser und Schuhüberzieher mit dabei und das Pippi machen ist auch umsonst (nur für Ausländer), Klopapier kostet allerdings extra.

Neben dem Taj Mahal gibt es in Agra noch das Agra Fort zu besichtigen. Eine echt imposante Anlage, in Form eines Halbmondes aus dem 15. Jahrhundert. Da Joga sich das Fort bereits vor 8 Jahren schon einmal angeschaut hatte, hatte ich meinen persönlichen Guide mit dabei, der auch gleich ein perfektes Plätzchen ausfindig gemacht hat, von wo aus man einen super schönen ersten Blick auf das am Flussufer liegende Taj Mahal hatte. Auf der Suche nach einem bezahlbaren Restaurant sind wir abends bei Joney`s gelandet. Der sehr nette Besitzer hat uns gleich mal seine ganzen Gästebücher in die Hand gedrückt, in denen ziemlich viele schwäbische Kommentare zu lesen waren – und das Essen war tatsächlich gut und sehr günstig. So gab es danach noch ein kühles Hopfengetränk auf der Dachterrasse eines Hotels. Kurz mal nicht aufgepasst, sitzt plötzlich ein ziemlich grosser Affe auf dem Tisch direkt vor Joga und hat versucht seine Regenjacke zu klauen. Was ihm wahrscheinlich auch gelungen wäre, wenn er nicht von den Wasserflaschen und Stühlen so erschrocken wäre, die Joga erfolgreich auf ihn geworfen hat.

Am nächsten Morgen sind wir dann um 5 Uhr aufgestanden, um noch vor den Besuchermassen das Taj Mahal anzuschauen. Nach einer Vollkörperkontrolle hatten die Securites ein Problem mit unserem Ministativ, das verboten ist mitreinzunehmen. Also bin ich nochmal kurz zum Hotel zurückgejoggt, das strategisch super günstig 50m vom Osteingang entfernt lag. Kaum war ich vor dem Eingangstor des Taj Mahals, kamen 3 Shop Verkäufer auf mich zu gerannt „You want shopping“. AAARRRGGG – ICH WILL ENDLICH DAS TAJ MAHAL SEHEN und nicht um 5.45Uhr morgens hässliche Souvenirs shoppen! Mein gorillagebrüllähnliches NOOOO hat sie dann auch alle zurückschrecken lassen und war wohl so eindrücklich, dass wir für den Rest des Tages auch von keinem Shop Besitzer mehr angesprochen wurden. Stativ weg, nochmal durch den Sicherheitscheck und dann standen wir ENDLICH davor, Joga bereits zum zweiten Mal.

Im Leben schon unzählige Bilder dieses marmornen Grabmales gesehen, verursacht es in Wirklichkeit, direkt davorstehend trotzdem noch einen absoluten WOW-Effekt und ist sehr beeindruckend und wunderschön, oder wie der indische Poet Rabindranath Tagore sich ausdrückt „eine Träne im Antlitz der Ewigkeit“. Der Maharaja Shah Jahan liess das Grabmal zu Ehren seiner Lieblingsfrau Mutaz Mahal, die ihm 14 Kinder gebar, erbauen, um ein Denkmal zu errichten, das die Welt bis dahin noch nicht gesehen hatte. Für die Erstellung dieses mongulischen Baukunstwerkes waren 20.000 Arbeitskräfte nötig, die 21 Jahre lang zur Vollendung benötigten. Unser Timing war perfekt, da bisher nur eine Handvoll anderer Besucher anwesend war und so konnten wir in Ruhe das Taj Mahal fotografieren – mit Joga, ohne Joga, mit Daisy, ohne Daisy, mit Joga und Daisy, Joga hüpfend, Daisy hüpfend, das Taj an der Spitze haltend … ergibt 235 Klicks.

Nach 4 Stunden hatten wir uns zwar noch längst nicht sattgesehen, waren so langsam aber ziemlich hungrig, so dass wir erst einmal zum Frühstücken sind. Nach der Stärkung und einem Schläfchen gab es vom „Taj Nature Walk“ ganz ungewohnte Blicke mit grüner Umrandung auf das Taj Mahal, vor allem da sich der Himmel im Hintergrund durch ein nahendes Gewitter dunkelgrau verfärbte. Das Ganze Naturspektakel konnten wir dann abends voll von der Dachterrasse eines Restaurants aus beobachten, das weisse Marmormonument umrahmt von dunklen Gewitterwolken, die sich dann auch kurz darauf heftig entladen hatten – schliesslich ist auch mittlerweile der Anfang der Monsunzeit.

Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Bus nach nur 2 Tagen weiter nach Jaipur.

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Varanasi

12. Juli 2013

Varanasi2

Von Sikkims nächstgelegenstem Bahnhof New Jalpaiguri gibt es zwar einen Direktzug nach Agra, doch neben den 31 Stunden Fahrtzeit – ohne Verspätung – kommt man ungünstiger Weise mitten in der Nacht in der Stadt des Taj Mahals an. So haben wir uns dazu entschieden, die Etappe auf zweimal zu machen und einen Zwischenstopp in Varanasi einzulegen, wo wir ja bereits im Januar waren. Aus einem Zwischenstopp wurden 11 Tage, da uns die Stadt einfach wieder in ihren Bann gezogen hat. Dieses Mal durften wir sie von einer ganz anderen Seite erleben. Unser letzter Aufenthalt war zur Zeit der Kumbh Mela, weswegen zusätzliche 4-6 Millionen Pilger sich in der Stadt aufhielten, so dass uns die ganzen kleinen verwinkelten Gassen unglaublich leer vorkamen. Was dieses Mal aber absolut fesselnd und spannend zu beobachten war, war die anschwellende Lebensader Ganges. Durch den verfrüht eingesetzten und verehrend starken Monsun im Norden Indiens, kamen nun die Wassermassen in Varanasi an. Jeden Tag wurden mehr und mehr der Ghats vom Wasser bedeckt, die Stufen versanken, Sardus mussten ihre Schlafplätze räumen, Betonsonnenschirme (siehe Fotodokumentation) wurden verschluckt, der Fluss wurde breiter und breiter und die Strömung stärker und stärker. Die Besonderheit von Varanasi ist, das nur eine Flussseite bebaut ist und dieser sich somit bedenkenlos ausbreiten kann, da auf der anderen Seite genügend Schwemmland vorhanden ist. Nach 5 Tagen waren alle Ghats mit Wasser bedeckt, so dass gar kein Durchkommen am Ufer mehr möglich war. Während der Dauer unseres Aufenthaltes stieg der Fluss um ca. 5 Meter an, ein ganz natürlicher Prozess, der sich jedes Jahr wiederholt und die nächsten zwei Monate soll der Pegel wohl noch um weitere 4-6 Meter ansteigen. An manchen Tagen konnten wir einen Wasseranstieg bis zu einem Meter pro Tag registrieren, das auch das ein oder andere nicht mehr ganz Lebendige mit sich führte. So schwammen etliche tote Kühe und bizarrer Weise auch zwei Wasserleichen an unserem Hotel vorbei – eine davon hatte sich an etwas verfangen und hing für ein paar Stunden direkt vor unserem Balkon fest.

Bei unserem letzten Aufenthalt in Varanasi hatten wir das Glück Goblan den Milchbauer kennenlernen zu dürfen. Bei unserer Verabschiedung im Januar meinte er, wir sehen uns bestimmt noch einmal wieder in unserem Leben und so schien er absolut nicht erstaunt, als wir plötzlich vor ihm standen, um ihn zu besuchen, aber gefreut hat er sich riesig. Und so sassen wir auch dieses Mal etliche Stunden auf dem Steinbänkchen vor seinem Haus, haben Chai getrunken und seine drei Kühe geknuddelt und gestreichelt – schwangere Grossmama-Kuh, Mama-Kuh und Kälbchen.

Ein Hauptgrund unseres längeren Aufenthaltes in Varanasi als geplant, waren hauptsächlich auch Freunde und neue Bekanntschaften. So haben wir gleich zu Beginn Eva und Stephan kennengelernt, die beide in Tübingen wohnen. Ausserdem kamen unsere beiden chilenischen Chicas Josefa & Francisca nach ein paar Tagen nach Varanasi und da die beiden ja etwas verplant sind, haben wir ihnen durch das Chaos der engen Gassen geholfen und dann kam noch Allan dazu, ein Australier, den wir auch in Sikkim kennengelernt haben, Marianna eine US-Mexikanerin, Jayden ein Kanadier und Hamid ein Inder, … so dass wir zum Schluss ein absolut grosser bundgemischter Haufen waren. Mit den ganzen Leuten haben wir dann auch so einiges unternommen, wie eine Tour zum Assi-Ghat – eine der bedeutendsten Ghats ganz am Ende der Stadt, einem Ausflug zur Uni, sowie eine illegale Bootstour, da auf Grund des gestiegenen Wasserlevels der komplette Schiffsverkehr auf dem Ganges eingestellt wurde. Und zu all unseren Essenshighlights, wie dem Megu Cafe, mit der besten Sushi Roll, dem Dosa Cafe, unser neuer Geheimtipp für fantastische Dosas und dem Blue Lassi mit den leckersten Lassi-Kreationen von wahrscheinlich ganz Indien haben wir auch noch alle geführt. Wir Mädels gingen zusammen auf Shopping-Tour, wobei ich ihnen “meinen“ Hosenverkäufer gezeigt habe. Ein total netter Shop Besitzer, der einem im Gegensatz zu allen anderen nichts aufdrängen möchte und von Anfang an faire Preise, ohne langwieriges Verhandeln macht. Neben neuen Hosen und Oberteilen, gab es in dem Miniladen noch ein Bad in all den schönsten Farben schillernden Seidenschälen. Joga und ich haben uns mit Indischem Blechgeschirr eingedeckt (8kg-Päckchen), um zu Hause authentische Thalis zu kochen und servieren zu können.

Nach dem alle Sightseeing-Events abgeklappert, alle Läden “leergeshoppt“ und uns zweien auch mal wieder der Sinn nach trauter Zweisamkeit stand, sind wir mit dem Nachtzug weiter nach Agra gereist, um das langersehnte Wahrzeichen Indiens zu bestaunen.

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