Daisy und Joga und die Welt

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Northland

5. März 2012

Northland

Die Fahrt beginnt und zwar so schnell wie möglich raus aus der Stadt und ab ins Grüne. Nach einem Check, was uns noch so alles in unserem Zuhause fehlt haben wir in einem Vorort von Auckland ein “Warehouse“ angesteuert – eine Art PicksRaus, bei dem es alles zu kaufen gibt was das Herz begehrt und das für wenig Geld, sprich eine Kühlbox, Bettwäsche und ein paar anständige Messer haben wir uns gegönnt. Dann ging’s los den State Highway No.1 Richtung Norden ganz hoch bis ans Cape Reinga. Auf dem Weg dorthin war unser erster Stopp an einem Holiday Park in Leigh, der ist zwar etwas teurer aber dafür gibt’s Waschmaschinen, denn wir wollten neben Klamotten auch noch die Bettdecke, Kissen usw. waschen. Auf dem Campingplatz waren irgendwie nur Deutsche und Schweizer – die Besitzerin hat schon mit lachen angefangen als wir gesagt haben, dass wir aus Deutschland kommen. Am nächsten Tag ging’s auf dem Weg zum Kap weiter bis nach Whangarei, dort dann zwei Nächte für Umme an einer Rest Area gecampt. Doris hat sich am zweiten Tag aufgemacht 3 Stunden um die Whangarei Heads zu wandern, während ich Sie dann am Ziel wieder abgeholt habe. Am Ocean Beach dem Zielpunkt sind wir dann spontan noch nackt in die Wellen gehüpft. Einfach nur genial geil, die Wellen hier! Als wir dann am nächsten Tag weiter fahren wollten hat’s gegossen was vom Himmel runterkommt! Statt dem Abstecher zu den Wasserfällen haben wir uns erst mal einen Regenschirm gekauft. In Kerikeri angekommen haben wir nach langem Suchen die Rest Area bei den Rainbow Falls gefunden, und wollten dort eigentlich auch campen. Um 23:00Uhr sind wir dann aber vom Park-Ranger geweckt worden, und wir mussten weiterfahren, da bei den meisten Parkplätzen eigentlich Camping verboten ist, wenn man Glück hat wird es geduldet. Also sind wir nachts noch eine Stunde bis nach Taupo weitergefahren. Dank dem coolen Camperatlas (Danke nochmal an die 3 Chinesen) in dem alle Rest Areas, DOC-Campsites und die Holiday-Parks eingezeichnet sind haben wir uns mehr an dem orientiert als am Lonely Planet, und so sind wir in der Taupo Bay an einem Traum(Surfer-)strand aufgewacht. Nach dem Frühstück am Strand und einem erfrischenden Sprung in die Wellen ging’s dann weiter zur Maitai-Bay, dem wie sich raus stellen sollte mit Abstand schönsten Strand auf der Nordinsel. Auf dem Weg zum Kap war unser letzter Stopp am Rarawa Beach, und dann endlich am Cape Reinga dem nördlichsten Punkt Neuseelands an dem die Tasman Sea und der Pazifik aufeinander treffen, und sich mit ihren gegenläufigen, 10m hohen Wellen einen echten Battle leisten. An einem der Felsen wächst auch der legendäre Pohutukawa-Baum, der an diesem unwirtlichen Ort umgeben von salzigem Meer seit über 800 Jahren überlebt und so für die Maori (die Ureinwohner von Neuseeland) als Symbol für das Leben steht. Vom Kap aus ist Doris in 1.5h über zwei Buchten zum traumhaften DOC-Campingsite gejoggt, und ich mal wieder mit dem Van drum rum gefahren. DOC steht übrigens für “Department of Conservation“ und ist so was wie die Heimatschutzbehörde und verantwortlich für alle Nationalparks und sonstige Natur-Sehenswürdigkeiten, und nebenher betreibt die staatliche Behörde günstige Campingplätze meistens an traumhaften Naturspots. Die kosten im Vergleich zu den kommerziellen Holiday-Parks (15-30 Dollar) nur 5-10 Dollar, es gibt immer eine Toilette und Wasser, manchmal auch Kaltwaser-Duschen – aber das reicht völlig aus! Auf der Fahrt zurück nach Auckland sind wir dann noch in einen ganz ganz üblen Stau gekommen!  Auf einmal standen wir mitten in einer riesigen Schaaf-Herde, und es hat so 10min gedauert bis wir da wieder draussen waren. Kurz noch einen Abstecher zum Ninety-Mile-Beach gemacht, aber leider war gerade Flut und wir konnten mit unserem 4WD nicht den Strand zurück nach Kaitaia fahren. Landschaftlich ist das hier echt der Hammer – gerade noch Regenwald und nach der nächsten Kuppe sieht’s wieder aus wie im Allgäu, dann traumhafte Strände, kristallklare Flüsse, Tannenwälder und wieder Sanddünen mit Palmen. Aber das war bisher ja nur ein kleiner Teil im “Herr der Ringe Land“. Wir bleiben gespannt!

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