Daisy und Joga und die Welt

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Es ist nicht alles Gold was glänzt

9. Mai 2013

Myanmar

Das Land der Goldenen Pagoden, der freundlichen Menschen und einem unberührten Land, in dem es noch etwas zu entdecken gibt. Mit diesen Erwartungen sind wir nach Myanmar gereist, um es noch so ursprünglich wie möglich zu erleben, da die Anzahl der Touristen jährlich steigt. Doch von Unberührtheit ist leider nicht mehr so viel zu spüren, da bereits 2012 über eine Million das Land bereisten.

Dies hat auch zur Folge, dass viele Preise explosionsartig anstiegen. So ist es schwierig, ein einfaches Hotelzimmer zu zweit unter 20$ zu finden, was für südostasiatische Verhältnisse recht hoch ist. Ebenso dürfen wir auch nur in Hotels schlafen, die staatlich registriert sind und über eine Ausländer-Lizenz verfügen. Private Übernachtungen sind streng verboten und würden die Einheimischen in grosse Schwierigkeiten bringen. Auch steigen die Eintrittspreise für Ausländer immer weiter. Bezahlt werden können diese oftmals nur in Dollar, sowie auch die Unterkünfte, wobei die Geldnoten keinen Knick, Riss oder sonstigen Defekt aufweisen dürfen, da sie ansonsten schlichtweg nicht akzeptiert werden. Während unseres Aufenthaltes gab es erste Geldautomaten, auf die man sich aber nicht unbedingt verlassen sollte und auch nur Kyat ausspucken.

Auch wenn sich langsam die Grenzen öffnen und die Regierung Myanmars sich für einen nachhaltigen Tourismus einsetzen möchte, haben wir das Gefühl, dass eher eine zwei Klassen Gesellschaft generiert wird, und der gutzahlende Pauschaltourist, der entsprechend viel Geld im Land lässt und in seiner heilen, mit Scheuklappen begrenzten Welt durchs Land reist, gefördert wird, als der Individualtourist, der oftmals mit dem Wort „Nachhaltigkeit“ mehr anfangen kann. Man muss bedenken, dass das durchschnittliche Monatseinkommen in Myanmar bei etwas über 100$ liegt, wofür man in vielen der neuen Luxusherbergen noch nicht einmal eine Nacht bekommt.

Leider mussten wir beobachten, wie sich das Land, bzw. die Menschen anfangen zu verändern, was auch verständlich ist. So wurden die Menschen von der Regierung jahrzehntelang von der Aussenwelt isoliert, hatten keinen Zugang zu freien Medien, Fernsehen oder gar Internet und sehen sich nun westlichem Verhalten und Gebaren konfrontiert.

Als Gast in diesem Land, ist es uns selbst bitter aufgestossen, wie viele arrogante und ignorante Touristen zu sehen sind, die mit ihren „auf sie persönlich zugeschnittenen“ Pauschaltouren durch dieses unglaublich schöne und mit Kulturgegenständen gefüllte Land rauschen. So war es auch erschreckend, dass fast 80% der Frauen, Pagoden und Tempel mit kurzen Hosen und Trägershirts besichtigen, obwohl unmissverständliche Schilder einen darum bitten, sich entsprechend zu bedecken. Eigentlich sollte es jedem klar sein, das religiöse Orte, egal wo auf der Welt nur mit entsprechender Kleidung zu betreten sind und somit keine Schilder notwendig sein müssten. Noch dazu waren es leider meistens ältere, wohlhabend aussehende Weisse, die der Menschheit sowieso einen Gefallen tun würden, ihre Mallorca-Fahnen (Bezeichnung für herunterhängende Hauptschichten an den Oberarmen) und Orangenhaut zu verdecken. Auch wenn Myanmar immer noch zu den ärmsten Ländern dieser Welt gehört, legen die Burmesen Wert auf ein gepflegtes Äusseres und einer dieser wunderschönen Wickelröcke bekommt man bereits für weniger als 3€.

So war es uns auch noch möglich in Mandalay einen Scooter auszuleihen, wenn auch mit einigem Aufwand verbunden und nicht ganz legal, während es am Inlay Lake mittlerweile komplett verboten ist und jede Chance ein motorisiertes Zweirad auszuleihen, von der Regierung zu Nichte gemacht wurde – was im Januar diesen Jahres noch möglich war, wie wir von anderen Reisenden erfahren haben.

Über Politik spricht man in Burma, wenn überhaupt, nur hinter vorgehaltener Hand. So hat uns ein Burmese ganz stolz erklärt, dass er Anhänger der NLD-Partei ist (NLD – National League for Democracy), bei der die Politikerin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi Vorsitzende war, bis sie von der Militärregierung zu 15 Jahre Hausarrest verurteilt wurde. In allen Reiseführern wird noch davor gewarnt, politische Gespräche anzufangen, auch wenn sich das Land momentan im Wandel befindet. Allerdings sitzen noch immer mehrere hundert politische Gefangene in Haft.

Wenn man von Myanmar spricht, werden in diesem Kontext oft die freundlichen Menschen erwähnt. Direkt aus Deutschland kommend, mag man dies so wahrnehmen. Doch denken wir, dass wir mittlerweile eine gewisse Sensibilität entwickelt haben und spüren die dahinter verborgene Zurückhaltung und zum Teil auch immer noch vorhandene Angst vor der Regierung. Sollte irgendetwas passieren, wird in der Regel nicht der Ausländer bestrafft, sondern immer der Einheimische.

Es ist sehr schade, dass man auch noch immer grosse Teile des Landes nicht bereisen kann. Was wir nie ganz rausbekommen konnten, ist es auf Grund des Schutzes der Touristen, oder der Einheimischen vor den Touristen, was wir wiederrum verstehen könnten, wenn man die oben erwähnten Aspekte betrachtet. In manchen Regionen kommt es noch zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen den verschiedenen Volksstämmen und Minderheiten. Auf Grund der aktuell noch festgelegten Reiserouten und Strassen auf denen sich Touristen bewegen dürfen wird man als Besucher wohl behütet, und deshalb ist Myanmar für uns eher ein Urlaubsland als ein Reiseland.

Myanmar ist ein Land der Gegensätze; heisse staubige Ebenen in Bagan – saftig grüne Berglandschaft am Inlay Lake; gelöster Buddhismus im Gegensatz zu jahrzehntelanger menschenverachtender Militärdiktatur; mit dicken Goldschickten überzogene Pagoden zu bitterer Armut. Das Land ist voller Wiedersprüche und doch voll Faszination und wir hoffen sehr für die Bevölkerung, dass sie den richtigen Weg einschlagen und einer guten Zukunft entgegenblicken und sich dabei ein Teil ihrer Ursprünglichkeit bewahren können.

Das grösste Glück das Myanmar bisher noch hat ist sein Ruf. Wenn aus dem Besonderen in ein paar Jahren etwas Normales geworden ist, wird die Blase platzen und das Land wird touristisch gesehen ganz schnell hinter all die anderen südostasiatischen Staaten zurückfallen.

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Inley Lake

2. Mai 2013

Inle Lake

Auf der Fahrt zum Inley Lake war mal wieder etwas fremdschämen angesagt. Viele pikierte ältere Touristen die mit uns im Bus waren, haben sich lautstark über die nicht funktionierende Klimaanlage beschwert. Zugegebener Massen war es durch die vielen Einheimischen die mit ihren Plastikhockern im Mittelgang sassen etwas cosy, aber was denken die, wie das in solchen Ländern läuft. Wie bereits schon mal erwähnt: Man bezahlt was man möchte, und bekommt was es gibt! Basta! Und eigentlich sind wir immer nur froh, wenn wir heil und unbeschadet an einem Ort ankommen, da so manches Gefährt schon lange seinen Zenit überschritten hat. Nach so langem reisen, braucht man ab und zu auch mal einen schönen Ort zum Übernachten und so haben wir uns für unsere letzten Tage in Myanmar, für einen geringen Aufpreis etwas “Urlaub“ gegönnt. Eine wunderschöne Bungalowanlage, mit dem wohl mit Abstand besten Frühstück (Obstteller, Eier nach Wunsch, Brot, Marmelade, frische Pfannenkuchen wie von Muttern, Saft und sogar Filterkaffee) und das tollste – wir hatten einen Pool!

Am nächsten Mittag haben wir uns für unsere tägliche Suppenration ein Shan-Noodle-Restaurant gesucht und auch gleich ein kleines und schnuckeliges gefunden. Den Rest des Tages mussten wir natürlich unseren Pool ausnutzen! So sind wir an selbigem rumgelegen, in selbigem geplanscht und haben Tagebuch & Blog geschrieben, bevor es abends noch mal ins gleiche Restaurant ging – einfach lecker das Zeug. Auf der Strasse haben wir Anuk getroffen, eine nette Baslerin, die sich uns spontan zu unserer morgigen Inley Lake-Bootstour angeschlossen hat.

So ging es Tags darauf um 7:00Uhr mit dem Boot über den Hauptkanal auf den See. Zuerst an den “Floating Gardens“ vorbei. Mitten auf dem See gibt es schwimmende Schilf-Bambus-Torf-Konstruktionen, auf denen in der milden Mittelgebirgslage und perfekter Wasserversorgung Tomaten, Gurken und sonstiges Gemüse wachsen. Unser erster Stopp war in Taung Tho, dort sollte es einen Markt geben – doch der war nicht der Brüller. Wie bei jeder Packet-Tour für Touristen stehen natürlich auch die, wie im letzten Artikel bereits erwähnten, “authentischen“ Produktionsstätten einheimischer Handwerkkunst auf dem Programm. So hat unser Bootsmann gezielt eine Lotusblütenweberei, eine Zigarrenfabrik und eine Silberschmuck-Manufaktur angesteuert. In der Weberei konnten wir sehen wie aus den Fasern eines Lotusblütenstengels ein Faden gesponnen wird, und wie dieser dann zu Stoffen gewoben wird. Natürlich kann man die sauteuren Produkte hier gleich kaufen. Für uns definitiv unerschwinglich, aber wir waren ja auch nicht die Zielgruppe. In der Tabakfabrik gab es von Hand gerollte Zigaretten mit Maisblattfilter. Doch für das Highlight bei diesem Stopp sorgte ein Pauschaltourist. Während wir am Bootsanlegesteg auf unseren Fahrer gewartet haben, kommt ein Deutscher mit Hut daher und fragt uns in spitzem Hochdeutsch: „Mit welchem Reiseveranstalter sind Sie hier?“ Ich hab die Frage zunächst gar nicht verstanden und stand gefühlte 30 Sekunden wohl mit offenem Mund da, bis mir nach einem kurzen Schlucken das Wort: „selber“ über die Lippen kam. Daisy & Anuk sind in der Zwischenzeit rot angelaufen und haben sich auf die Lippen gebissen, um sich nicht tot zu lachen. Als die dann endlich weg waren konnten wir wieder Luft schnappen, und uns entspannen. Sorry für den gemeinen Text, aber wir mögen keine “Pauschaltouristen“. Sie sind der Grund warum man in Hotels 30 Dollar aufwärts bezahlt, warum in Touristenorten vor allem die Taxifahrer unverschämte Preise verlangen, und man überall Burger und Pizza zu essen bekommt. Ok, ganz ruhig – durchatmen, und weiter im Text. Vor der Mittagspause haben wir uns noch einen Silberschmid angeschaut, und nach dem Essen sind wir in einen Tribal-Laden der Long-Neck-Frauen. Diese tragen traditionelle Spiralen aus massivem Messing um den Hals, die echt verdammt schwer sind. Doch es scheint, dass die modernere Version immerhin einen Hochklappmechanismus der unteren Ringe hat, was das Schlafen etwas komfortabler macht. Beim nächsten Highlight hat sich unser Bootsmann zunächst geweigert hinzufahren, weil er meinte, dass der Wasserstand zu niedrig sei und man mit dem Boot aufsitzen würde. Da wir aber für den Abstecher nach Indein bereits gezahlt hatten, bestanden wir darauf und ich hab auch gleich angeboten beim “schieben“ zu helfen. Dies war dann bis zur ersten Staustufe auch einmal nötig, doch bei 35°C im Wasser zu stehen ist auch nicht so schlimm. Über die Staustufen zu heizen hat dann auch richtig Spass gemacht. Mit Bambus und Schilf wird eine Art Damm gebaut und in der Mitte wird eine Lücke von ca. 1,5 Meter gelassen durch die ein kleines Fischerboot genau durchpasst. Also beim Hochfahren wird mit Carracho Schwung benommen und den kleinen 50cm Wasserfall hochgebrettert. Beim zurück dasselbe nur fliegt man mit dem Boot für 1-2 Sekunden in der Luft bevor man mit einem grossen Pflatsch wieder auf dem Wasser aufkommt. Indein ist mit über 400 Stupas die grösste Pagodenansammlung am Inley Lake. Nach einem kurzen steilen Anstieg auf den Nachbarberg hat man einen traumhaften Ausblick auf die goldenen Tempel und auf die dahinter liegende Landschaft die einen irgendwie an das Allgäu erinnert. Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir hungrig mit dem Boot zurück nach Nyaungshwe geschippert.

In unserem Shan-Noodle-Laden haben wir uns dann auch an den burmesischen Tea-Leaf-Salat ran getraut. Da wir im Vorfeld über das Herstellungsverfahren der Blätter Bescheid wussten, hat uns dieses Gericht immer etwas abgeschreckt. Hierfür werden Teeblätter gekocht und in ein Bambusrohr gestopft, welches zum fermentieren ein halbes Jahr im Erdboden vergraben wird, bis die Blätter vergoren sind. Wieder ausgebuddelt, wird das Ganze als Salat mit Weißkraut, Tomaten, Chili, Knoblauch und Erdnüssen vermischt und schmeckt erstaunlicherweise relativ lecker. Da wir bereits Stammkunden waren, hat uns die Besitzerin und Köchin alle geheimen Zutaten ihrer Gerichte verraten, welche wir natürlich gleich aufgeschrieben und zu unserer Rezepte Sammlung hinzugefügt haben.

Da der Markt bei unserem Bootsausflug etwas enttäuschend war, sind wir zum 5-Tagesmarkt nach Taunggyi. Dies bedeutet, dass der Markt jeden Tag an einem anderen Ort stattfindet und die Bauern somit ihre Ware jeden Tag woanders verkaufen, doch der in Taunggyi ist wohl der grösste. Eigentlich hatten wir gehofft, günstige Handwerkskunst zu finden, doch es schien, dass der Markt tatsächlich nur für Einheimische ist und es gab lediglich Lebensmittel und chinesische Plastikwaren zu erwerben, zudem einer der wenigen Orte, an denen wir das Gefühl hatten, dass hier noch nicht so oft ein Ausländer gesehen wurde. Auf dem Weg zurück nach Nyaungshwe hatten wir die Mittelplätze auf der Pritsche des Sprinters erwischt, da alle anderen schon belegt waren. Dies bedeutet, dass man sich auf Plastikschemelchen, die die perfekte Grösse für einen 5 Jährigen haben, zwischen die Füsse der Fahrgäste setzt, die dichtgedrängt jeweils an den Seiten Platz finden. Da es unterwegs aber ziemlich stark angefangen hat zu regnen und es für die Fenster keine Planen gab, waren alle Mittelgangsitzenden wenigstens die einzigen die trocken blieben.

Am Inley-Lake gibt es ein kleines Familienunternehmen, das bekannt für seine seit Generationen vererbte Massagetechnik ist. Diese konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und so hab ich mich vom Herrn des Hauses einmal durchkneten, bzw. auf mir rumlaufen lassen. Das besondere dieser Massage ist eine Art Daumendrücktechnik, in Kombination mit einer Auf-einem-Rumlauf-Technik.

Da Joga lieber am Pool chillen wollte, ich aber voll Unternehmerdrang war, hab ich mir ein Fahrrad ausgeliehen und bin den See entlang bis nach Maing Thauk geradelt, wo heute zufälligerweise der 5-Tagesmarkt stattfindet. Von dort aus hab ich mir ein Boot, zusammen mit zwei Israelinnen geteilt, das uns mitsamt unseren Räder auf die andere Seite gebracht hat. Das Schöne an dieser Fahrt war, dass sie durch kleine Kanäle mitten durch die schwimmenden Gärten ging und da wir unseren „Kapitän“ baten, falls er einen Einbein-Ruderer sieht, sollte er doch bitte kurz für einen Fotostop für uns zu halten. Kaum war einer dieser Ruderer in Sicht, hat er ihn zu uns hergerufen. Der Fischer kam direkt an unser Boot her gepaddelt und hat uns sogar gezeigt, wie die besondere Fischertechnik der Inley Lake-Fischer funktioniert. Dabei wird ein Korb in den relativ flachen See gestülpt und die sich hoffentlich darunter befindenden Fische mit einem Speer gefangen. Beim Zeigen seiner bisherigen Fänge, wäre doch glatt ein schöner Grosser wieder zurück in den See gehüpft. Auf der anderen Seite des Sees bin ich dann zusammen mit den zwei Mädels wieder Richtung Nyaungshwe geradelt, wobei wir die Abfahrt verpasst und somit viel zu weit geradelt sind. Vorbei an wunderschönen Reisfeldern und kleinen Dörfchen, haben wir letztendlich doch den Weg zurück gefunden.

Nach dem Auschecken am nächsten Tag, konnten wir noch den Nachmittag in unserer Anlage verbringen, bis abends der Bus nach Mandalay fuhr. Hier hatte Joga dann glücklicherweise die Möglichkeit mit dem Besitzer zusammen die Wiederholung des ersten Champions-League Halbfinals (Bayern – Barcelona 3:0) im Fernsehen zu schauen. Später haben wir uns noch von unserer Shan-Noodle-Köchin verabschiedet und beim Warten auf den Bus in der Nähe des Marktes mussten wir feststellen, dass es in Myanmar wohl keine Zahn-Fee gibt. Der kleine Junge einer Familie die uns gegenüber sass, hat die ganze Zeit an seinem losen Milchzahn herumgespielt, bis es dem Vater zu blöde wurde. Er hat ihn hergerufen, ihm gesagt er soll den Mund aufmachen und mit einem Ruck hat der Vater dem Sohn den Zahn “gezogen“! Als der Sohn ihn dann in die Hand bekam hat er ihn etwas widerwärtig angeschaut, einen Schluck Wasser zum Ausspülen aus einer Flasche genommen und den Zahn schliesslich auf die Strasse geworfen. Wir sassen mit entsetzten Minen gegenüber. Mitten in der Nacht bereits um 3:15Uhr sind wir in Mandalay angekommen. Die am Busbahnhof wartenden Taxifahrer haben uns gleich mit dem Fussballergebnis des zweiten Champions-League Halbfinales (Dortmund – Real Madrid 4:1) versorgt. Früh morgens waren wir dann wieder bei der Peacock Lodge unserer Unterkunft in Mandalay. Nach einer weiteren Runde Schlaf und einem leckeren Frühstück haben wir uns Fahrräder ausgeliehen und uns den Königspalast angeschaut, da dieser das letzte Mal auf Grund des Wasserfestivals geschlossen hatte. 10 US-Dollar Eintritt pro Person – ganz schön heftig. Aber alles diskutieren half nichts und da wir eben schon da waren haben wir zähneknirschend gezahlt. Der 1857 von König Mindon erbaute Königspalast ist mit seiner Gesamtfläche von 4km ² eigentlich eine Stadt in der Stadt, welche Überlieferungen nach aus 130 grösseren und kleineren Gebäuden, die aus vergoldetem Schnitzwerk oder mit Glasmosaiken verziertem Teakholz erbaut waren. 1885 plünderten britische Truppen den Königspalast und schickten den letzten König Burmas – König Thibaw nach Indien ins Exil und machten aus Burma eine britische Kolonie. Im zweiten Weltkrieg wurde die „goldene Stadt“ fast vollständig zerstört und so kann man heute nur eine Rekonstruktion besichtigen. Da ich einen der bekanntesten Romane „Der Glasspalast“ von Amitav Gosh, der zum Teil im Königspalast spielt, gelesen hatte, war es trotzdem sehr interessant diesen zu besichtigen. Vor allem von dem Turm, in dem sich der frühere König Thibaw verschanzt und seinen einzigen Blick in die Aussenwelt geworfen hatte, konnten wir einen guten Blick auf das Areal werfen, das heutzutage grösstenteils als Militärstützpunkt dient.

Unseren letzten Abend haben wir bei einem kühlen Bier am Ayarwaddy sitzend verbracht und der Sonne dabei zugeschaut, wie sie glutrot hinter Myanmars wichtigster Lebensader verschwindet. Im selben Flieger nach Bangkok, sassen auch Anne & Basti, die wir bereits ein paar Mal in Myanmar getroffen hatten und mit denen wir uns dann auch gleich noch ein Taxi in Bangkok teilen konnten.

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Mandalay & Bagan

26. April 2013

Mandalay

Die Nachtbusfahrt nach Mandalay hatte es in sich. Zwar war der Bus äusserlich in einem guten Zustand, doch liess sich bei Joga die Rückenlehne nicht feststellen, so dass sich diese immer wieder in die Senkrechte zurück gestellte. Die Strassen waren so holprig, dass 3 der burmesischen Mitreisenden bereits bei der Abendessenspause ein Spukerle gemacht haben. Die Klimaanlage war auf 14°C gestellt und mitten in der Nacht hatten wir dann auch noch eine Reifenpanne. Morgens in Mandalay angekommen, konnten wir mit etwas Verhandlungsgeschick zwei Mopeds finden, die uns zu unserer Unterkunft fuhren, wo wir erst einmal einen Vormittagsschlaf gemacht haben. Bei unserem ersten Spaziergang durch die Stadt konnten wir die Aufbauarbeiten und die Generalproben für das in zwei Tagen beginnende Wasserfestival beobachten. Zum ersten Mal haben wir auch einen richtigen Supermarkt entdeckt, bei dem wir uns mit neuen Kosmetikartikeln versorgten, und beim gegenüber liegenden Tanaka-Shop gab’s für Daisy ein Töpfchen mit dem Baumrinden-Konzentrat. Tanaka ist ein Baum, aus dessen Rinde und Wasser eine Paste angerührt wird, die sich die Burmesinnen als Gesichtscreme und auch als Sonnenschutz auf die Backen reiben.

Am nächsten Morgen wollten wir uns einen Scooter ausleihen, um in das ca. 10km entfernte Anamapura & Inwa zu fahren. Dies schien zunächst gar kein Problem zu sein, und die ältere Dame in unserer Unterkunft hat auch gleich bei einem Verleih angerufen. Als der Moped-Fahrer mit seinem Scooter dann in der Hofeinfahrt stand, kam der Sohn und hat den Fahrer wieder weggeschickt und seiner Mutter erklärt, dass sie das nicht mehr dürfen. Denn wenn den Touristen mit dem Moped etwas passiert, ist die Unterkunft als Vermittler mit in das Problem verwickelt. Auf die Frage wie wir denn nun an einen Scooter kommen, hiess es: „Wir sollen einfach an die Hauptstrasse vorgehen und jemanden Fragen.“ OK?!? Wir also los und jeden der am Strassenrand mit einem Scooter stand angehauen. Die ersten drei haben recht ungläubig mit dem Kopf geschüttelt und der Fahrer der vor 10min noch in unserer Hofeinfahrt stand, parkte praktischerweise gleich neben einem Polizeiposten – der fiel also auch raus. Wie sollen wir uns den hier ein Moped organisieren – haben wir uns gefragt! Es gibt keine offiziellen Verleihstellen mehr, und eine Privatperson würde uns doch nie ihren Scooter geben. Denkste! Kaum weitergelaufen wurden wir von einem Mann angesprochen der uns sagte, dass der Typ neben ihm sein Moped verleihen würde. Nach einer Preisverhandlung bekamen wir den Schlüssel in die Hand gedrückt und es hiess wir sollen heute Abend zwischen sechs und sieben wieder hier sein! Und auf die Frage was wir sagen sollen wenn uns die Polizei anhält, hiess es: „Die Polizei würde nie Ausländer anhalten, weil die Polizisten nämlich kein Englisch können.“ Wir also mit dem Moped losgefahren und uns am Kopf gekratzt … was für eine Aktion. Die hatten weder Geld von uns bekommen, noch wussten die irgendeinen Namen oder wo wir wohnen!!! Bei mittlerweile ungewohntem Rechtsverkehr, doch der Erfahrung aus Indien, sind wir bis nach Anamapura zur weltberühmten U-Bein Brücke gefahren. Das ist die längste Holzbrücke der Welt und mittlerweile von der UNESCO geschützt. Zu Fuss sind wir die 1,2km auf die andere Seite des Sees gelaufen, haben unzählige Fotos gemacht, und nach einer kleinen Stärkung ging’s weiter nach Inwa, der früheren Hauptstadt und ehemaligen Königssitz. Hier haben wir uns mehrere Tempel, Palastruinen und einen alten Aussichtsturm angeschaut, und als wir zu dem alten etwas ausserhalb liegenden Holzkloster kamen, war es bereits nach 16:00Uhr und konnten uns somit die 20 US-Dollar Eintritt sparen. Auf dem Rückweg nach Mandalay haben wir noch einen Stopp beim Mahamuni Tempel gemacht, eines der Haupt-Pilgerziele Myanmars. Das besondere hier ist die Buddha-Figur, an der die Gläubigen Blattgold anbringen, was mittlerweile auf mehrere hundert Kilo geschätzt wird. Zum Beispiel am Arm soll die Schicht über 25cm dick sein und die ganze Statue sieht etwas deformiert aus. Allein das herunterfallende und zusammengefegte Blattgold soll jährlich ein Kilo ergeben. Pünktlich um 19:00Uhr haben wir dann unseren Scooter zurück gebracht. Der Besitzer hat freudig das Geld angenommen und gemeint er würde jeden Tag an der Ecke stehen und falls wir Morgen nochmal ein Moped brauchen … ? Wir gleich: „Nee Nee – Morgen ist Wasserfestival, da iss Party angesagt!“

Und die Party begann auch gleich am Morgen. Beim Frühstück sitzend waren auf der Strasse nach einer Zeremonie klingende Gongschläge zu hören. Neugierig wie Daisy ist, hat sie den Kopf durchs Tor gestreckt um zu schauen, was da los ist und PLATSCH hatte sie den ersten Eimer Wasser im Gesicht. Trockene Kleidung anziehen unnötig, denn sobald man die nächsten Tage einen Schritt vor die Tür gesetzt hat, wurde man mit viel Geschrei und Jubel nassgespritzt. Richtigerweise wird einem das Wasser über den Rücken gelehrt, was symbolisch bedeutet, dass einem der Dreck und die Sünden des vergangenen Jahres weggewaschen werden, da das Wasserfestival im Vorfeld des buddhistischen Neujahres gefeiert wird. Doch mit vollem Carracho und Schwung ins Gesicht macht bekanntlich mehr Spass und die ganz Gemeinen hatten in ihren Wasserspritzpistolen, Flaschen oder Eimern Eiswasser, was selbst bei 40Grad einen Herzstillstand verursachte. Ansonsten war es die perfekte Abkühlung immer etwas nass durch die Gegend zu laufen. Für die Mandalayer Jugend schien der Beginn des Wasserfestivals zu bedeuten, möglichst viele alkoholische Getränke in sich reinzuleeren. Als wir zum Mittagessen in eine Bierhalle sind, schlief bereits die Hälfte der Jungs und Mädels auf den Tischen. Doch kaum waren sie erwacht, ging es weiter mit dem Moped zum Paradefahren. Gegen Nachmittag sind wir – Geld und Foto wasserdicht verpackt – los zur Partymeile um den Palast. Was uns dort erwartete war der Wahnsinn. Von jeder im Vorfeld aufgebauten Tribüne schallte laute Musik, von Elektro, über Rock bis zu traditionellen burmesischen Klängen. Davor war alles überfüllt mit tanzenden Menschen, die mit unzählbar vielen Schläuchen und Wasserwerfern von den Tribünen nassgespritzt wurden und die Strassen bereits alle unter Wasser standen. Für manche Kinder bereits genügend Wasser, um bis zur Brust darin zu sitzen, oder gar Schwimmübungen zu machen.

Da wir nicht nur Party feiern, sondern uns auch was von der Stadt anschauen wollten, haben wir uns für den nächsten Tag Fahrräder ausgeliehen. Erster Stopp war beim wunderschönen Atumashi Kloster, das allerdings heute leider zu hatte. So haben wir uns als nächstes, klatsche Nass die Kuthodaw und Sandamani Pagode angeschaut. In der erstgenannten wurde Buddhas Lehre auf 729 Marmortafeln verewigt und gilt somit als grösstes Buch der Welt. Auch unser nächstes Ziel, der Königspalast hatte heute und auch für die nächsten Tage geschlossen. Also sind wir kurzerhand die 8km Partymeile (die Palastanlage ist genau 2x2km gross) mit unseren Fahrrädern geradelt und haben uns unter die umgebauten Jeeps & Pickups gemischt, die voller tanzender und feiernder Burmesen waren, die es total klasse fanden, dass wir mit ihnen die Parade mitfahren und uns somit fast jedes Auto zugerufen und zugewunken hat. Das Ganze hatte irgendwie so gar nichts von dem bisherigen Myanmar, sondern kam einem ehr wie die Loveparade vor. Joga wurde dann noch von einem angetrunkenen Mopedfahrer abgeschossen. Der Fahrer wusste gleich dass er ein Problem haben wird, wenn er einen Touristen anfährt, und hat sich 10-fach erkundigt ob ihm den etwas passiert sei. Doch ausser ein paar Schürfwunden war alles in Ordnung und so konnten wir nach einer Red Bull Stärkung auch den letzten Programmpunkt für heute in Angriff nehmen – und zwar auf den Mandalay Hill hochradeln. Eine völlig bekloppte Idee dies nachmittags bei 45°C zu machen, weswegen wir dann die zweite Hälfte unsere Fahrräder auch keuchend und schwitzend neben uns herschoben. Dafür haben wir wohl die Ticketkontrolleure beeindruckt und mussten keinen Eintritt bezahlen. Von oben hatten wir einen traumhaften Ausblick auf die Palastanlage und auf die Stadt. Das Runterfahren war dafür umso herrlicher und nach einigen weiteren nassen Abkühlungen sind wir Abends zurück zur Unterkunft, da wir für den nächsten Morgen einen Bus nach Bagan gebucht hatten.

Am nächsten Morgen am Busbahnhof von Mandalay haben wir Eliane & Guy ein französisches Pärchen, das wir von der Hpa-an Buddha-Cave-Tour kannten, wieder getroffen. Zusammen sind wir nach Bagan gefahren, Myanmars Hauptattraktion, ein riesiges Pagodenfeld mit über 4400 Tempeln, die in nur 230 Jahren zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert erbaut wurden. Die ganze Gegend ist somit sehr touristisch und so war es gar nicht so einfach ein einheimisches und auch günstiges Restaurant zu finden. Burger, Pizza, China/Thai-Food gibt es überall – aber um ein gutes Shan-Noodle-Restaurant zu finden, mussten wir schon eine Weile suchen. Die leckere Suppe ist mittlerweile unser Hauptnahrungsmittel – Reisnudeln, Hühnchen, Chinakohl, Bohnenpaste, Erdnüsse, frittierter Knoblauch, Koriander, … und das Ganze in einer Brühe – einfach Lecker! Nach dem Essen sind wir zu Fuss zur Shwezigon Pagode, aber auch in Bagan war natürlich Wasserfestival und wir somit klatsch nass als wir den Tempel erreichten.

Am darauffolgenden Tag stand eine Tempel-Fahrrad-Tour durch das Pagodenfeld auf dem Programm. Früh morgens noch vor der Hitze sind wir losgeradelt, auch die Wasserwerfer waren schon auf den Beinen und wir somit schon wieder klatsche nass vor Erreichen des ersten Tempels. Auf der einen Seite immer eine schöne Abkühlung bei Temperaturen jenseits der 40°C Marke, auf der anderen Seite waren wir auch froh, dass heute der letzte Festival-Tag war. Alle 20 Meter einen Eimer Wasser während der Fahrt ins Gesicht geklatscht bekommen ist nicht immer witzig und auf Dauer ganz schön anstrengend. Um uns einen Überblick zu verschaffen, sind wir zu einem Aussichtsturm geradelt, der eigentlich zu einem Hotel gehört, dessen Anlage mitten in der historischen Ebene liegt. Leider waren wir für eine klare Sicht doch schon zu spät und es wurde bereits diesig. Bis zum Mittag ging es schwitzend an einigen der Hauptpagoden vorbei (alle einzeln aufzuführen, würde den Rahmen sprengen) und nachmittags weiter nach Old Bagan zu den grössten Tempeln. Auf jeden Fall alles sehr beeindruckend, bei der Hitze und den miserablen 1Gang-Fahrrädern aber auch sau anstrengend. So waren wir unglaublich froh, als wir abends Nyaung U den Ort unserer Unterkunft erreichten. Das letzte Stück allerdings unter Wasserdauerbeschuss, was trotz noch 35°C unglaublicher weise dazu führte, dass es uns kalt wurde und wir erst Mal eine halb Stunde heiss geduscht haben. Zur Stärkung gab es in unserem Shan-Noodle Restaurant nicht nur eine wohltuende warme Suppe, sondern noch weiter Leckereien, wie Pennyworth Salat oder Fried Soy Bean Salat – Lecker, Lecker, Lecker!

Daisy, die bei unserer Radtour immer mindestens die doppelte Menge wie Joga abbekam, hatte wohl somit auch ein bisschen mehr Wasser verschluckt und einen Durchfall-/ Krankheitstag eingelegt (vermutlich waren die ”Wasserwerfer” bei Joga – einem Touristen auf einem Fahrrad – noch etwas überrascht, aber bei Daisy die immer hinterher fuhr waren sie vorbereitet, oder vielleicht auch einfach nur, weil sie ein Mädel war). So konnten wir bzw. Joga wenigstens in Ruhe unseren Trip zum Mount Popa organisieren. Laut Aussage vom Hotel und von den Privat-Taxi-Anbietern fahren auf Grund des burmesischen Neujahrs keine Pickups und auch keine Busse, so dass uns nichts anderes übrig blieb als einen Privat-Fahrer anzuheuern. Komischerweise stiegen die Preise bei jeder Nachfrage, den irgendwie hatten die Fahrer keine Lust zu fahren und sie brauchten wohl eine Art finanzielle Motivationsspritze. OK – teuer aber was wollen wir machen … zahlen oder lassen! Da Eliane & Guy auch zum Mount Popa wollten, konnten wir uns zusammen für den nächsten Morgen ein Auto mit Fahrer mieten. Mit den zwei “Frührentnern“ haben wir uns prima verstanden. Eliane spricht zwar fast kein Englisch, dafür Guy umso besser Deutsch und das mit einem unglaublich sympathischen französisch-kölnischen Akzent, da er eine Zeit lang in Köln gearbeitet hat.

Auf unserer Fahrt zum Mount Popa wurde von unserem Fahrer ein klassischer “Touristen-Kaffeefahrt-Stopp“ bei einer Palmzuckerproduktion eingelegt, bei dem man natürlich selbigen auch erstehen konnte. Selbstverständlich gab es an dieser “authentischen“ Produktionsstätte auch sonstiges Souvenir-Gedöns zu kaufen. Bei der Ankunft an dem etwas seltsam aussehenden Berg waren wir geschockt was hier los war. Von wegen es fährt kein öffentlicher Transport – der ganze kleine Ort war zugeparkt von Bussen, Jeeps & Pickups. Alles war voll mit Einheimischen die auf Grund der Feiertage erst recht in Reiselaune waren. Also sind wir mal wieder verarscht bzw. schlichtweg angelogen worden. Leider sind wohl in gewissen Touristenregionen die Leute der Meinung dass man als “reicher Weisser“ sich alles leisten kann, und man gefälligst das speziell für ausländische Touristen eingerichtete Netzwerk auch zu benutzen hat! Die 777 Stufen bis zum Gipfel sind wir relativ schnell hochgestiegen, während die Einheimischen ganz schön schnaufen mussten. Komisch irgendwie – die Menschen in diesem Land können zentnerweise Last auf dem Kopf tragen, arbeiten hart jeden Tag die Woche, aber sobald es ein bisschen hoch geht versagt die Puste. Und wenn es wie bei Busfahrten ein bisschen schaukelt, verdreht sich gleich einem der Einheimischen der Magen – so wie auch mal wieder auf unserer Fahrt am nächsten Tag zum Inley Lake.

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Myanmar – der Süden

16. April 2013

der Süden

In Bago haben wir eine günstige Unterkunft gefunden, die von zwei unheimlich netten und hilfsbereiten Schwestern geführt wird, die uns auch gleich mit allen Tipps der Gegend versorgt haben, wie wir uns mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen können, welche Pagoden ab wann ihre Ticketschalter schliessen, und wir uns somit die Sehenswürdigkeiten anschauen können, ohne die überhöhten Eintrittspreise bezahlen zu müssen. So haben wir uns mit einem der öffentlichen TukTuks auf den Weg zu den 4 Buddha Figuren Kyaikpun gemacht. Nach Information der Schwestern sollte uns die Fahrt 150 Kyat pro Person kosten, doch der Fahrer wollte auf einmal den über 3-fachen Preis von 500 Kyat p.P. von uns, mit der Begründung, dass dies der Preis für Ausländer wäre. Da wir ihm nicht geglaubt haben, waren wir auch nicht bereit dies zu bezahlen und selbst wenn es stimmen sollte, steckt eine TukTuk-Mafia dahinter, die wir nicht unterstützen werden. Die Situation war letztendlich kurz vorm eskalieren und der Fahrer hat die 300 Kyat-Geldscheine zusammengeknüllt und wutschnaubend auf den Boden geschmissen und uns mit üblen Schimpfworten beschimpft. Auf nochmaliges Nachfragen bei unseren Schwestern haben wir bestätigt bekommen, dass es keine Ausländerpreise gibt und dass uns der Fahrer abzocken wollte. Jedenfalls sind wir nach dieser Aktion weiter zum Mya Tharlyaung, einem 55 Meter langen und 16 Meter hohen wunderschönen liegenden Buddha in dessen Hintergrund sich die Sonne für heute glutrot verabschiedete.

Am nächsten Morgen ging es um 6 Uhr morgens weiter mit unserer Pagoden & Kloster- besichtigungstour. Zum einen, um mal wieder die hohen Eintrittsgebühren zu sparen und zum anderen, um noch etwas der Hitze zu entkommen, da man bereits ab 9 Uhr anfängt im eigenen Saft zu garen. Erster Stopp war die Shwemawdaw Pagode, mit 118m die höchste in Myanmar. Weiter zum Dama Lin Khar Ra Kloster mit wunderschönen Holzschnitzereien im Inneren. Dann zur Hintha Gon Pagode von der aus man einen schönen Ausblick über die ganze Gegend hat und zum Abschluss unserer morgendlichen Tour zum Kha Khat Wain Kyaung Kloster. Hier kann man um 11:00Uhr den Mönchen beim rituellen Essen zuschauen. Wie bereits in unserem Reiseführer erwähnt ist dies jedoch ein beliebter Reisestopp von asiatischen Reisegruppen und so wird das ganze eher zur Farce. Zum Glück waren wir bereits etwas früher hier und so wurde uns erlaubt in die Küche zu schauen. Als dann aber 3 komplette Reisebusse vorgefahren sind und das Ritual von über 100 mit Atemmasken und Handschuhen bekleideten japanischen Pauschaltouristen mit Blitzlicht dokumentiert wurde war mal wieder Fremdschämen angesagt – arme Mönch, wiederholt sich dieses Szenario doch für sie jeden Tag. Nachmittags ging es mit dem Bus weiter nach Kinpun. Pünktlich sassen wir vorm Guesthouse, um darauf zu warten, abgeholt zu werden, als plötzlich ein Burmese angerauscht kam und wild gestikulierend meinte, wir seien viel zu spät und hätten den Bus verpasst! Also wurden wir mit Gepäck auf Mopeds gepackt und sind mit Höchstgeschwindigkeit dem Bus hinterhergedüst, den wir dann letztendlich auch erwischt haben. Dasselbe ist auch einer Chinesin passiert, die nach dieser Aktion, ziemlich schockiert im Bus sitzend meinte, „That is not my bus, where is the Aircondition“. Schliesslich hatte sie für ihr Ticket 17.000Kyat bezahlt, während unseres 6000Kyat pro Person kostete. Dies sollte nicht das letzte Mal sein, dass unser Busticket um einiges günstiger war als das anderer ausländischer Mitreisender, die immer mit einem AC Bus fahren wollten, die es wohl aber auf manchen Strecken gar nicht gibt. So dass wir schnell die Theorie aufgestellt haben: “Man bezahlt was man möchte – und bekommt was es gibt!“

Das Highlight von Kinpun ist der Golden Rock, ein mit Blattgold überzogener Fels, der angeblich nur von Buddhas Haar gehalten wird. Um sich den schweisstreibenden und anstrengenden Aufstieg zu sparen, fährt man die 12 km mit umgebauten LKWs auf den Berg. Auf den Ladeflächen wurden Pritschen angebracht, auf denen man wie Vieh zusammengepfercht wird. Für die kleinen zierlichen Burmesen, neben denen selbst Daisy gross und massiv wirkte, noch ganz ok, doch Joga war definitiv zu gross für diese Sitzplatzeinteilung, so dass seine Knie den halben Sitz des Vordermanns mitbeanspruchten. Oben angekommen kann man hunderte von Pilger beobachten wie sie den Stein mit einer weiteren Schicht aus Blattgold überziehen. Doch leider war der Steinboden in der Tempelanlage durch die Sonne um 11:00Uhr bereits auf Spiegeleierbrattemperatur hochgeheizt. So hetzten alle Leute nur noch von einem Schattenplatz zum nächsten, da man sich innerhalb der Anlage natürlich nur Barfuss bewegen darf. An diesem hochreligiösen Ort hat sich dann auch für uns eine buddhistische Weisheit bewahrheitet: Life is pain! Abends beim Essen haben wir Anne & Basti wieder getroffen, und mal wieder einen lustigen Abend verbracht.

Am nächsten Tag sind wir mit einem Pickup nach Hpa-an gefahren, wobei die alte Kiste mit den hohen Temperaturen echt Probleme hatte. Alle 30min war das Auto kurz vor dem Überkochen und wir mussten anhalten und Kühlwasser nachfüllen. Dort angekommen sind wir zum Abendessen in ein burmesisches Topf-Restaurant. Als Standard-Gedeck bekommt man 8 verschiedene Töpfchen mit Saucen oder Eingelegtem, einen grossen Gemüse- bzw. Salatteller und das obligatorische Dahl. Zudem bestellt man aus ca. 20 verschiedenen grossen Töpfen ein zwei Vegetarische (0.45EUR) oder Fleisch/Hühnchen/Fisch-haltige (0.90EUR) Curry-Gerichte. Dazu noch je ein Teller Reis (0.45EUR) und fertig ist das private Riesen-Buffet-Gedeck. Leider hat uns das Essen zu sehr an Bangladesh erinnert, aber es war ein Erlebnis und billig – alles zusammen für 2.25EUR.

Tags drauf sind wir auf eine vom Hostel organisierte Buddha-Cave-Tour. Zu acht sind wir zuerst zur Kawt Gon Höhle. Dies ist zwar nur eine große Höhlen-Halle, in der sich mehrere Buddha Figuren befinden. Doch überall an den Wänden kleben kleine Buddhas und mythologische Figuren aus Ton, teilweise in großer Höhe – sehr beeindruckend! Nächster Stopp – das Kyauk KaLat. Auf dem Gelände des kleinen Klosters befindet sich ein Felsen, der auf einem natürlichen Sockel steht und ein wenig wie der James-Bond-Felsen in Thailand aussieht. Um zu diesem idyllisch gelegenen Kloster mitten in einem See zu kommen, läuft man über einen Steg. Und um einen herum sind überall Reisfelder, das Wasser glitzert in der Sonne, die Karstfelsen erheben sich majestätisch, einfach traumhaft. Weiter zum Fuss des Zwe Kapin Felsen. Die Besteigung des Berges hoch zum Kloster ist zwar für Ausländer nicht mehr erlaubt, doch alleine das Feld aus 2974 grossen Buddha Statuen ist bereist beeindruckend genug. Nach der Mittagspause sind wir zur Saddan Höhle durch die man durchwandern kann. Auf der anderen Seite erwartet einen ein kleiner See dessen Zufluss sich unter demselben Berg einen Tunnel herausgespült hat. Und so kommt man gegen eine kleine Gebühr mit einem Einbaum wieder auf die andere Seite des Berges. Zum Abschluss der Tour ging’s noch gefühlte 8000 Stufen auf einen Aussichtsberg hoch – Auah!

Bei so viel Schweiss und Anstrengung bei über 40°C mussten wir abends unbedingt unseren Elektrolyt-Haushalt auffüllen. In der Bar haben wir uns an den Tisch eines ca. 40-jährigen Australiers und eines ca. 60-jährigen Franzosen gesetzt. Sehr sehr witziger Abend!!! Der Franzose ist bereits Rentner, nennt sich selbst staatenlos da er jedes Jahr über den Winter für 7 Monate auf der Welt umherreist. Sein Budget für die Zeit sind immer genau 7000Euro! Am Ende des Abends hat er uns gestanden, dass wir die einzigen deutschen seien die er getroffen hat die er mag. Was für ein Lob! Der Aussie war früher mal Bodyguard, hat seine Ausbildung in den Slums von Kapstadt absolviert und war dann für viele Superreiche in Hollywood verantwortlich. Doch der Job wurde Ihm zu langweilig (immer bereit sein aber nie etwas machen) und so reist er zurzeit umher und lässt sich treiben. Witzig in Myanmar ist noch, das während eines Abends im Restaurant nie der Tisch abgeräumt wird, so dass am Ende beim Bezahlen die Bedienung einfach auf den Tisch schauen kann und sieht was konsumiert wurde. Die haben die Rechnung aber ohne einen Aussie gemacht! Neben unseren ganzen Tellern vom Essen türmten sich auf unserem Tisch noch 2 Bierkrüge des Franzosen, 3 Krüge von Daisy, 4 Krüge von Joga und … 12 Bierkrüge des Australiers!!!!
What a Day!!!

Tags drauf sind wir mit einem kleinen Fährschiff weiter nach Mawlamyaing. Zunächst hatten wir Angst, dass wir die 4 Stunden Fahrt in einem kleinen Kutter in der Sonne brüten würden. Doch wie sich herausstellten sollte war die Fahrt eine der gemütlichsten und schönsten die wir bisher hatten. Das schmale Fischerboot hatte ein Sonnensegel und versetzt zueinander angeordnete Autositze. So sind wir zu sechst mit zurück gestellter Lehne und ausgestreckten Beinen, und Joga mit Musik im Ohr über den Fluss getuckert. Witziger weise wusste unser Skipper, dass in einem kleinen Dorf am Fluss gerade eine Hochzeit war. Und so machte er kurzer Hand dort einen Stopp und prompt waren wir das Highlight des Fischerdorfes und mal wieder mitten drin! Uns wurden Süsslichkeiten und Eis kredenzt, die Mädels mussten mit den Einheimischen auf Psy’s „“Gangnam Style“ in Dauer-Repeat-Schlaufe tanzen, und als wir weitergefahren sind hat uns die ganze Dorfjugend zum Fluss begleitet und zum Abschied zugewunken.

In Mawlamyaing angekommen haben wir uns als erstes auf Grund des bevorstehenden Wasserfestivals um einen Bus nach Mandalay gekümmert und unsere Aufenthaltsdauer davon abhängig gemacht. So waren wir 2 Tage in der kleinen Stadt am Meer, haben beim Besuchen des mitten in der Stadt liegenden Gefängnis einen Knacki mit Fussfesseln beim Freigang getroffen, für Daisy gab’s einen neuen Rock in burmesischer Wickeltechnik, und wie immer sind wir mal wieder durch die Märkte geschlendert. Zum Abschluss sind wir zum Sonnenuntergang hoch zur Pagode bevor es dann am nächsten Tag auf eine 16 Stunden Nachtbusfahrt ging.

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Yangon

10. April 2013

Yangon

In Yangon wurden wir am Flughafen gleich von einer hübschen Burmesin mit einem Schild “Ms. Doris“ empfangen. Da sich so viele Geschichten um Myanmar reihen haben wir uns für die ersten 3 Tage im Voraus ein Hotel reserviert um uns erst mal vor Ort zu orientieren. Bei 42°C ging es bei mittlerweile ungewohntem Rechtsverkehr zum Hotel.

Myanmar ist langsam dabei sich von einer Militär-Regierung an eine Demokratie anzunähern. Allerdings dürfen Touristen immer noch nicht in alle Teile des Landes reisen und für manche Gebiete bedarf es einer speziellen Genehmigung. So sind wir als erstes zur staatlichen Touristeninformation, um uns über die aktuelle Lage zu erkundigen. Hier haben wir dann auch gleich erfahren, dass das Reisen an sich in Myanmar nicht so einfach ist wie in all den anderen Ländern die wir bisher bereist haben. Eine Idee zum Beispiel war relativ weit nach Norden in die Berge zu Reisen um dann auf dem Ayeyarwady-Fluss zurück in den Süden bis Yangon zu schippern. Auf die Frage ob dies für uns möglich bzw. erlaubt ist bekamen wir die Antwort: “Wenn uns der Bahnbeamte in Mandalay ein Zugticket bis nach Myitkyina verkauft ist es für uns erlaubt, wenn nicht, dann nicht!“ >>> Sehr hilfreich! Zudem steht auch noch das Wasserfestival bzw. das burmesische Neujahrsfest bevor, was bedeutet, dass über eine Woche lang nicht mit öffentlichen Transportmitteln zu rechnen ist, es sei den man nimmt sich einen privaten Fahrer. Aus Kosten und auch aus Prinzip Gründen kam das bei uns nicht in Frage. Zudem mussten wir feststellen, dass die staatliche Touristenbehörde offensichtlich (gut behütet) reichere Touristen ins Land zieht, für Backpacker ist es jedoch schwierig überhaupt Tickets für einen Local Bus zu bekommen. Luxushotels ab über 100 Dollar die Nacht gibt es dagegen wie Sand am mehr. Wir werden sehen! Bei der Info haben wir auch gleich unser erstes Geld getauscht. In ganz Myanmar gibt es erst seit ein paar Wochen vereinzelt Geldautomaten, und so mussten wir unser ganzes Reisebudget für einen Monat in US Dollar-Noten aus Bangkok mitbringen. Also gab’s für die ersten 300USD (230EUR) einen 6-7cm dicken Geldstapel in einheimischen Kyat.

So sind wir die ersten Tage durch Yangon geschlendert und haben uns an die hohen Temperaturen gewöhnt. Ein lustiges Detail ist uns hierbei gleich zu Beginn aufgefallen. Vor allem an den alten Häusern hängen immer von den Balkonen der oberen Stockwerke Schnüre mit einer Klammer am Ende herunter. Wie wir nach einer Weile festgestellt haben handelt es sich um einen Zeitungs- & Postaufzug. So wir das Papierstück einfach an die Leine geklipst und kurz daran gezogen und schon kommt oben jemand herbeigesprungen und zieht die Lieferung nach oben.

Zurzeit als wir in Yangon waren, wurde in der Presse von Ausschreitungen und Ausgangssperren berichtet, doch davon konnten wir absolut nichts spüren. Ganz im Gegenteil. So sind wir abends, bei angenehmen Temperaturen, durch die Strassen geschlendert und an einer bunt geschmückten und mit Teppichen ausgelegten Strasse vorbeigekommen. Dort wurden wir gleich angesprochen und uns Tee, ein Tütchen mit Süssigkeiten und Erfrischungsgetränken in die Hand gedrückt. Wie sich herausstellte, sind wir mitten in einem buddhistischen Strassengottesdienst gelandet, der von einem der drei Lamas gehalten wurde.

Das absolute Highlight in Yangon ist die Shwedagon Pagode. Sie ist der wichtigste Sakralbau und das religiöse Zentrum Myanmars. Sie gilt als Wahrzeichen des ganzen Landes und ist einer der berühmtesten Stupas der Welt. Der Legende nach ist die Pagode mehr als 2500 Jahre alt. Am Eingang haben wir uns von einer der zig Verkäuferinnen Blumen aufschwatzen lassen, doch in der Pagode gar nicht so recht gewusst, wo wir diese nun opfern können. Bis uns ein sehr netter Burmese angesprochen hat, das diese für den Geburtstags-Wochentag-Schrein sind. Da er technisch viel besser ausgestattet war als wir, hat er kurzerhand in seinem Smartphone für uns nachgeschaut, an was für einem Wochentag wir geboren sind. Joga ist ein Freitagskind und somit ein Meerschweinchen (wie übrigens auch Buddha) und ich ein Montagskind, am Tag des Tiger geboren. Also sind wir jeweils zu unseren Schreinen, durften uns davor kniend etwas wünschen und mussten dann in einem speziellen Ritual Wasser über Buddha und unser Tier giessen und zum Schluss unsere Blume opfern. Während der Mittagszeit sind wir zum Kandawgyi See, um dort eine Siesta im Park einzulegen, da es ab 12 Uhr kaum noch möglich war, auf dem mittlerweile von der Sonne aufgeheizten Boden barfuss zu laufen. Diese Idee hatten wohl auch einige burmesische Liebespaare, die sich unter Sonnenschirmen und zum Teil im Gebüsch versteckt aufhielten. Zum Sonnenuntergang sind wir dann noch mal zurück zur Shwedagon Pagode, um die Abendstimmung zu geniessen. Beim Verlassen der Pagode wurden wir von Anne & Basti angesprochen, ob wir uns zusammen ein Taxi in die Stadt zurück teilen wollen. So sind wir nach der Fahrt auch noch gleich zusammen essen und ein Bierchen trinken gegangen. Im Gegensatz zu Indien, wo Essen Nahrungsaufnahme, und Alkohol trinken möglichst schnell betrunken sein bedeutet, scheinen die Burmesen dies mehr als Genuss zu sehen und somit war es sehr angenehm mal wieder bei einer lauen Sommernacht in der Öffentlichkeit auf der Strasse sitzend ein kühles Hopfengetränk zu geniessen.

Nach Besichtigung der Sule Pagode, sind wir mit dem Zug weiter nach Bago gereist. Die Züge in Myanmar haben wohl auch schon bessere Zeiten hinter sich. Mit einer Reisegeschwindigkeit nicht schneller als 30km wurden wir nach Bago geschaukelt, da die einzelnen Wagons wohl ansonsten aus den Gleisen gehüpft wären.

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